VW Polo R WRC
Rallye WM statt Rallye Dakar

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Mit dem VW Polo R WRC will Volkswagen in der Rallye-Weltmeisterschaft voll durchstarten. Ab 2013 treten die Auto aus Wolfsburg auf Schotter, Schnee und Asphalt gegen die Konkurrenz von Citroen, Ford und Mini an. Wir haben die ersten Bilder des neuen Rallye-Polo.

VW Polo R WRC
Foto: Volkswagen

VW Polo R WRC - so heißt aktuell das schärfste Geschoss aus der Motorsport-Abteilung von Volkswagen. Der Kleinwagen im muskulösen WRC-Outfit soll ab 2013 die Pisten der Rallye-Weltmeisterschaft unsicher machen und den Wolfsburger Autobauer damit ganzjährig auf die große weltweite Motorsportbühne bringen.

Dakar-Engagement wird der WRC geopfert

Um sich ganz auf den WM-Auftritt mit dem Polo R WRC zu konzentrieren, beendet Volkswagen allerdings nach drei Gesamtsiegen das werksseitige Dakar-Programm. "Der Einsatz von Kundenteams wird derzeit geprüft", hält sich Sportchef Kris Nissen noch ein Hintertürchen offen. Angeblich gibt es bereits mehrere Interessenten, die 2012 in Südamerika mit einem Race Touareg an den Start gehen wollen.

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Mit dem Wechsel in die Rallye-Königsliga will VW vor großem Publikum "höchste technische Kompetenz beweisen", wie es Konzernchef Martin Winterkorn ausdrückt. Das Programm mit dem Polo R WRC ist zunächst bis 2015 ausgelegt. "Wir wollen in absehbarer Zeit um den Titel mitfahren und ihn auch gewinnen", erklärt Nissen selbstbewusst.

Rollout des VW Polo R WRC noch 2011

Im Februar begann die Entwicklung. Noch in diesem Jahr soll der WM Polo R WRC seinen Roll-Out feiern. Für 2012 ist dann ein intensives Entwicklungsprogramm mit dem Auto geplant. Wer den Rallye-Polo pilotieren darf, steht noch nicht fest. Kris Nissen hätte zwar gerne einen deutschen Fahrer am Steuer, am Ende stehe bei der Entscheidung aber fahrerische Qualität über der Nationalität.

Schon lange vor den ersten WRC-Kilometern des VW Polo R WRC will das neue Team Erfahrung sammeln. Zum Ende der Saison 2011 sind Starts bei ausgewählten Rallyes mit einem Skoda Fabia geplant. Am Steuer wird dann zunächst Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah sitzen. Der ehemalige Rallye-Champion Carlos Sainz als Berater ebenfalls an Bord geholt werden.

Allrad-Polo geht mit 300 PS an den Start

Technisch ist der VW Polo R WRC nach dem aktuellen FIA-Reglement der Rallye-Königsliga gebaut. Der Zweitürer bekommt ein 1,6 Liter Vierzylinder eingepflanzt, der dank Turbo und Direkteinspritzung mehr als 300 PS bereitstellt. Auch wenn dem Motor mit einem 33 Millimeter großen Luftmengenmesser der Atem geraubt wird, stehen immer noch rund 350 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung.

Ausgerüstet mit Allradantrieb, mechanischen Differentialen, einem sequenziellen Getriebe und einem hochfesten Überrollkäfig ist der Polo R WRC auf die extremen Anforderungen der Rallye-Pisten optimal vorbereitet.

VW Polo WRC mit dicken Backen und grimmigem Blick

Die äußere Erscheinung kann mit den inneren Werten mithalten. Mit ausgestellten Kotflügeln macht der Kleinwagen dicke Backen. Der breite Lufteinlass an der Front verleiht dem Polo eine grimmige Schnauze. Eine Lufthutze auf dem Dach und ein imposanter Doppelflügel am Heck runden den sportlichen Auftritt ab.

"Der Polo bildet für die Rallye-Weltmeisterschaft das ideale Basispaket", ist sich Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg sicher. "Seine kompakte Außengestaltung bedeutet für die aktuelle Generation der Rallye-WM-Fahrzeuge Idealmaße." Bis der VW Polo R WRC sein Talent im direkten Vergleich mit Citroen, Ford und Mini unter Beweis stellen kann, vergehen leider noch rund 20 Monate.

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