Corvette als Submarke ab 2025
Kommt der Corvette-SUV doch mit Verbrenner?

General Motors plant, den Markennamen Corvette als Submarke zu etablieren und darunter nicht mehr nur Sportwagen anzubieten. Neben einem SUV soll ein Viertürer-Coupé geplant sein.

Chevrolet Corvette C7 GME German Motors & Engineering
Foto: GME German Motors & Engineering

Was schon länger als Gerücht durch die Branche wabert, konkretisiert das Magazin "Car and Driver", das interne GM-Quellen zitiert. Demnach soll es einen "bulligen" SUV sowie ein "elegantes viertüriges Fließheck-Modell" geben. Beide Modelle firmieren unter dem Namen Corvette. Der SUV soll bereits Ende 2024 zum Modelljahr 2025 und in zwei Größen auf den Markt kommen: einmal im Mittelklasse-Format als Porsche-Macan-, BMW-X3-M- und Mercedes-AMG-GLC-Rivale oder als eine Nummer größerer Kontrahent der leistungsstarken Versionen des BMW X5, Mercedes GLE sowie des Porsche Cayenne.

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Ursprünglich soll geplant gewesen sein, die Corvette-Neulinge ausschließlich mit Elektroantrieb auszurüsten. Inzwischen heißt es jedoch, dass zumindest der SUV auch als Verbrenner kommen soll. Diese Modellvariante soll die Alpha-Plattform der Cadillac-Blackwing-Modelle nutzen, wodurch als Antriebsquelle mehrere Benzinmotoren infrage kommen. Als Basis könnte im kleineren Corvette SUV ein hochgezüchteter Vierzylinder-Turbo dienen und darüber ein Twin-Turbo-V6 (wie im CT4-V Blackwing) rangieren. Für den größeren Soft-Offroader käme der LT2-V8-Sauger in Betracht, wie er in der aktuellen Corvette Stingray seinen Dienst verrichtet. Würde er darüber hinaus dessen Kompressor-Version mit der Kennung LT4 erhalten, die im CT5-V Blackwing 677 PS und maximal 893 Newtonmeter liefert, müsste sich der Corvette SUV nicht einmal vor Kalibern wie dem Lamborghini Urus oder Ferrari Purosangue verstecken.

Corvette-E-SUV mit 800-Volt-Bordnetz

Die von "Car and Driver" zitierte Quelle konkretisierte im Herbst 2022 zudem bereits einige Technikdetails der Elektro-Version. So sind Batteriepakete mit hoher Energiedichte geplant, Lego-haftes Akku-Packaging und ebenso eine "superschnelle" Software sowie ein patentiertes Kühlsystem. Dazu gesellen sich hochdrehende E-Motoren, effiziente Wechselrichter, ein 800-Volt-Bordnetz mit bis zu 350 kW Ladeleistung, ein Zweigang-Getriebe, Brake-by-wire, Allradlenkung mit verschiedenen Modi sowie Torque-Vectoring.

Nach dem Bericht bezeichnet der Insider, der bereits erste Design-Vorschläge gesehen haben will, die Modelle als "Kopien von nichts" und als "eingekapselte emotionale Reinheit" – was auch immer das heißen soll. "Das Ziel ist nicht, Taycan und Cayenne mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, sondern drei amerikanische Legenden zu schaffen, die in der Lage sind, neue Wege zu gehen, indem sie die Essenz der Corvette skalierbar machen. Dazu muss diese Essenz jederzeit in einem Zustand fortschreitenden Wandels sein", zitiert das Magazin seine Quelle.

Vier Corvette-Sportwagen kommen noch

Aktuell sieht der Produktfahrplan von Chevrolet in Sachen Corvette einige weitere Ableger des Sportwagens vor. Noch vor dem nächsten Jahreswechsel rollt die Corvette E-Ray als Ersatz für das Grand-Sport-Modell an. Der Hybrid-Renner mit Allrad kommt auf 664 PS. Im Jahr 2024 wird GM dann die Corvette ZR1 an den Start bringen. Sie kommt mit dem 5,5-Liter-V8 der Z06, allerdings in doppelt aufgeladener Form und mit über 860 PS zum Kunden oder zur Kundin. Ebenfalls im kommenden Jahr soll die rein elektrische Corvette auf Ultium-Basis kommen. Diese Plattform erlaubt eine Batteriekapazität von bis zu 200 kWh und eine Leistung von mehr als 1.000 Allrad-PS. Ein Jahr später legt GM dann den Zora auf – einen zweiten Hybrid-Sportwagen, der den 5,5-Liter-V8-Biturbo mit E-Power kombinieren soll. Dieser leistet ebenfalls mehr als 1.000 PS.

Hinweis: Alles zur Technik der Chevrolet Corvette C8 Stingray lesen Sie in unserer Fotoshow.

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Fazit

Wenn man der "Car and Driver"-Berichterstattung und den nicht näher bekannten Quellen Glauben schenken mag, dann orientiert sich GM in Sachen Diversifizierung an Porsche, Lamborghini oder Maserati. Der Konzern nutzt Sportwagen als Imageträger und macht Stückzahlen mit seinen SUV, quasi als Antithese zu den Sportwagen. Auch die Einführung einer bekannten Marke als Subbrand ist nicht neu. Hier ist Mercedes mit AMG oder Maybach erfolgreich, ebenso wie Konkurrent Ford mit seinen Submarken Mustang und Bronco.

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