Dartz Prombron Black Stallion
Muss das wirklich sein?

Seit 2012 war es still um Dartz, jetzt feiern sie mit dem Prombron Black Stallion ihr Comeback. Da fragen wir uns: Wer hat das eigentlich bestellt?

Dartz Prombron Black Stallion
Foto: Dartz

Wenn wir davon sprechen, dass die Frontansicht eines Autos den Vordermann via Rückspiegel das Fürchten lehrt, dann geht es da meistens um ausgesprochen sportliche Fahrzeuge mit breiter Front und/oder mächtigen Lufteinlässen. Dieses Auto hier sieht zwar aus, als wäre es von einem handwerklich geschickten Kind aus Pappmaché modelliert worden – deshalb ist es aber nicht weniger zum Fürchten. Prombron Black Stallion nennt sich das jüngste Werk der in Lettland ansässigen Firma Dartz, um die es seit 2012 still geworden war.

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Benannt nach einem Hubschrauber

Dartz Prombron Black Stallion
Dartz
Benannt nach einem Militär-Hubschrauber: Der Prombron Black Stallion.

Das letzte Auto, das die Schmiede hervorbrachte, trug den klangvollen Namen „The Dictator“ und war im Innenraum mit Walpenis-Leder ausgeschlagen. Als wäre das nicht schon fragwürdigst genug, geht die wilde Reise ins Reich der Individualisierung nun auf Basis eines Hummer H2 weiter. Der Black Stallion ist nach dem Militär-Hubschrauber Sikorsky CH-53E Super Stallion benannt. Was die genauen Daten und Spezifika betrifft, ist dagegen nicht bekannt.

Während die Rückleuchten rund um die Heckscheibe aussehen, als hätte man Leuchtstoffröhren lose aneinander gelötet, verstecken sich die Frontscheinwerfer hinter vergleichsweise schmalen Schlitzen. In diesem riesigen Berg aus (mutmaßlich) Guss-Eisen, bleiben auch die Scheiben, bedingt durch ihre geringe Größe, eher hintergründige Bauteile. Im Alltag dürfte das der Rundumsicht nicht gerade zuträglich sein. Andererseits lassen sich mit dem Ungetüm etwaige Hindernisse auch völlig emotionslos aus dem Weg schieben. Im Innenraum wird man das vermutlich nicht mal spüren.

Totenkopf-Logo rundum

Dartz Prombron Black Stallion
Dartz
Das geflügelte Totenkopf-Logo findet sich mehrfach am Black Stallion.

Das Design des Autos ist derartig absurd, dass man sich das Fahrzeug eigentlich nur in den Händen eines Film-Bösewichts vorstellen kann. So abwegig wäre das nicht, schließlich walzten die Kreationen von Dartz Motorz bereits in „The Dictator“, „Stirb Langsam 5“ und „November Man“ über die Kinoleinwand. Als Super-Schurke würde man mit dem Black Stallion sicher einen überzeugenden Auftritt hinlegen. Sobald der Held auf der Bildfläche erscheint, deutet der finstere Dartz-Pilot einfach nur stumm auf das geflügelte Totenkopf-Logo an der Front. Oder am Heck. Oder hinter dem Tankdeckel. Oder auf einer von vier Radnaben. Dass dieses Logo ein wenig an Messing-Gürtelschnallen erinnert, die man auf dem Jahrmarkt als Trostpreis am Schießstand bekommt, muss man halt großzügig vernachlässigen.

Wenn man sich den Prombron Black Stallion so anschaut, möchte man eigentlich gar nicht glauben, dass die Firma eine wirklich weit zurückreichende Tradition hat. Dartz Motorz entspringt der Marke Russo Baltique, die bereits im Jahr 1909 gepanzerte Fahrzeuge gebaut hat. Die Neuauflage wird dadurch allerdings auch nicht schöner.

Fazit

Der Dartz Prombron Black Stallion ist am Ende einen tonnenschwere Obszönität auf vier Rädern, die niemand braucht. Wobei – man sagt ja immer „wer zuletzt lacht, lacht am besten“. Sollte also irgendwann die Zombi-Invasion kommen, und man muss sich durch postapokalyptisches Ödland pflügen, dann hat der Black Stallion gute Überlebenschancen. Zumindest mit genug Sprit an Bord, denn durstig dürfte er schon sein.