Besonders lackiertes Einzelstück Zéda
Maserati verabschiedet GT aus Modena

Die lange Ära des Coupés in Modena ist vorbei, der Granturismo wird künftig in Turin produziert. Zum Schluss gibt es ein finales Exemplar mit besonderer Lackierung.

11/2019, Maserati Granturismo Zeda
Foto: Maserati

Zéda steht im Dialekt der italienischen Stadt Modena für das „Z“. Wenn ein Auto diesen Beinamen erhält, dann kann man davon ausgehen, dass eine Ära endet. Genau das ist beim Maserati Granturismo der Fall. Nach zwölf beziehungsweise zehn Jahren endet die Produktion des von Pininfarina entworfenen Coupés und des Schwestermodells mit Stoffdach im Stammwerk in Modena. Mit für den Hersteller beachtlichen Stückzahlen: In der Fabrik „Viale Ciro Menotti“ wurden in dieser Zeit 28.805 Granturismo- und 11.715 Grancabrio-Exemplare produziert.

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Besondere Lackierung, bekannter Motor

Das finale Auto mit erwähntem Namenszusatz feiert seine Historie mit einer einzigartigen Lackierung, die in der hauseigenen Design-Abteilung Centro Stile Maserati entworfen wurde. Am Heck scheint das Coupé seine unlackierte Rohkarosse behalten zu haben, die Farbgebung wirkt unbehandelt und metallisch. Dies changiert an den Flanken erst in eine dunkle Grundierung, bevor der Granturismo an der Front das kräftige Maserati-Blau präsentiert.

11/2019, Maserati Granturismo Zeda
Maserati
Die besondere Lackierung des Maserati Granturismo Zeda war eine handwerkliche Herausforderung.

Unter der blauen Motorhaube schlägt das bekannte Herz. Ein klangstarker V8-Saugmotor von Ferrari, der aus 4,7 Litern Hubraum 460 PS bei 7.000 Umdrehungen und maximal 520 Newtonmeter bei 4.750 Kurbelwellenrotationen entwickelt.

GT in Turin, Supersportler in Modena

Insgesamt soll der spezielle Farbverlauf den Übergang von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft symbolisieren. Im Werk in Modena fangen nun die Renovierungsarbeiten an, um die Produktion eines neuen Modells vorzubereiten. Der ist eher ein Hochleistungs-Sportwagen denn ein klassischer Gran Turismo und kommt sowohl mit klassischem Verbrennungsmotor als auch als Hybrid- und reine Elektroversion. Die Leistung des 2020 startenden Modells liegt jenseits der 550 PS, die Preise oberhalb der 200.000-Euro-Marke.

Die zum Modelljahr 2018 letztmals per Facelift überarbeiteten Granturismo und Grancabrio werden vorerst weitergebaut, von nun an allerdings in Turin. Dort wird Maserati irgendwann auch deren Nachfolger fertigen, die allmählich am Horizont auftauchen. Der Hersteller kündigt diese als Modelle an, die „erstmals in der Markengeschichte zu 100 Prozent elektrische Antriebslösungen“ übernehmen werden.

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Eines der letzten Autos mit Charakter. Schade, dass sein Ende absehbar ist.Kein Verlust. Das Auto ist weder besonders schnell noch schön noch komfortabel.

Fazit

Zwölf Jahre sind eine lange Zeit, erst recht im modernen Automobilbau. Deshalb ist es schön, dass Maserati die lange Granturismo- und Grancabrio-Ära in seinem Werk in Modena mit einem besonderen Exemplar feiert. Wir würden uns freuen, wenn wir das Auto auch hin und wieder auf der Straße und nicht nur im Museum bewundern dürften.

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