Fiat 500 Modellpflege
Neue Ausstattungslinien und Musik ohne Ende

Fiat frischt seinen Kleinwagen auf und führt zwei neue Ausstattungslinien ein: Star und Rockstar. Außerdem ist Apple Music kostenfrei an Bord – unter einer Voraussetzung.

05/2019, Fiat 500 Modelljahr 2020
Foto: Fiat-Chrysler FCA

Der Fiat 500 ist die Antithese zum modernen Automobilbau, in dem die Entwicklung immer schneller voranschreitet und die Produktzyklen immer kürzer werden. Zwölf Jahre ist der italienische Kleinwagen jetzt schon auf dem Markt, und er verkauft sich noch immer sehr ordentlich. Fast 11.000 Exemplare verkaufte Fiat Zwischen Januar und Anfang April in Deutschland – fast so viele wie von ihrem bestverkauften Modell hierzulande, dem Ducato. Im April 2019 setzte Fiat fünf Prozent mehr 500er ab als im Vorjahresmonat, und das Jahr 2018 war international betrachtet laut Fiat das absatzstärkste in der Karriere des Kleinwagens. Weil es weiterhin so gut läuft, nimmt Fiat nur behutsame Auffrischungen für das Modelljahr 2020 vor.

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Neue Ausstattungslinien mit exklusiven Farben

Neu sind die Modellvarianten Star und Rockstar. Der Fiat 500 Star siedelt sich oberhalb der Lounge-Ausstattung an. Sie umfasst neben der neuen Metallic-Lackierung Stella-Weiß, die über rosa Schattierungen verfügt, Chrom-Applikationen, 16-Zoll-Leichtmetallräder, ein festes Glasdach und Nebelscheinwerfer. Die Innenraumfarben Schwarz und Sandweiß kombiniert Fiat mit Effekten in Matelassé, Details in Eco-Leder sowie in Bordeaux gestickten 500-Logos. Die Armaturentafel kommt nicht mehr standardmäßig in Wagenfarbe daher, sondern erstrahlt entweder in Sandweiß mit Perleffekt oder trägt ein mattes Bordeaux. Zentrales Instrument ist ein TFT-Monitor mit sieben Zoll großer Bildschirmdiagonale, der Informationen über Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Tageskilometerzähler und aus dem Uconnect-System liefert.

Der neue Fiat 500 Rockstar basiert auf der Modellvariante Sport. Er kombiniert dessen Stoßfänger und Seitenschweller mit jenen Ausstattungsdetails, die auch der Fiat 500 Star hat – und auf Wunsch mit der ihm vorbehaltenen Farbe Portofino Mattgrün. Wer diese nicht mag, kann wie beim Star auch aus neun anderen Lackierungen wählen. Innen geht der Rockstar eigene Wege: Die Rückenteile der Sitzflächen erinnern an Nadelstreifenanzüge. Die Armaturentafel kann ebenfalls in zwei Farben gewählt werden: mattes Dunkelgrün oder Graphit mit Satin-Finish. Die Seitenteile der Sitze zeigen graue und blaue Details, der obere Bereich ist in schwarzem Eco-Leder ausgeführt. Ist das Cockpit grün, sind einige weitere Innenraumdetails in Grau ausgeführt. Die andere Kombination lautet Graphit und Blau. Auch im Rockstar ist das Sieben-Zoll-TFT-Instrument installiert.

05/2019, Fiat 500 Modelljahr 2020
Fiat-Chrysler FCA
Sowohl den Fiat 500 Star als auch den Rockstar gibt es natürlich auch als Cabrio.

Uconnect serienmäßig mit Apple Music-Abo

Wer seinen Fiat 500 mit den Uconnect-Infotainmentsystem samt Sieben-Zoll-Touchscreen ausstattet (Serie in der Lounge- und Sport-Variante), bekommt für sechs Monate kostenlosen und werbefreien Zugang zum Streamingdienst Apple Music. Darin ist neben 50 Millionen Songs auch eine Playlist enthalten, die zum 120. Geburtstag der Marke Fiat erstellt wurde und bis zur offiziellen Geburtstagsfeier im Juli komplettiert wird. Die Einbindung von Smartphones ist aber nicht nur über Apple Carplay, sondern auch mittels Android Auto möglich.

An der Optik des Fiat 500 ändert sich im Zuge der Modellpflege übrigens nichts. Gleiches gilt für die Motoren: Den 69 PS starken 1,2-Liter-Vierzylinder gibt es entweder in einer Benziner- oder in einer Flüssiggas-Ausführung. Stärkstes Triebwerk ist der 0,9-Liter-Zweizylinder-Turbo mit 85 PS. Alle Ausstattungslinien sind sowohl für die Limousine als auch für das Cabriolet Fiat 500C verfügbar. Die Preise starten bei 12.990 Euro für den Fiat 500 Pop. Die Versionen Lounge und Sport kosten mindestens 15.490 Euro, Star und Rockstar sind ab 16.790 Euro erhältlich.

Fazit

Fiat presst seinen 500er bis zum letzten Tropfen (lies: Euro) aus. Solange die Kundschaft den Italienern dabei folgt und die subtilen Neuerungen annimmt, ist das verständlich und nichts dagegen einzuwenden. Aber objektiv betrachtet dürfte sich zumindest auf technischer Seite mal Grundlegendes ändern. Für ein Auto mit 69 PS starkem Zweiventilmotor, verschwenderischer Raumökonomie und Sparausstattung ist ein Basispreis von 12.990 Euro zu hoch angesetzt. Auch die neuen Versionen Star und Rockstar scheinen zu selbstbewusst eingepreist zu sein. Andererseits: Seit wann betrachten die Kunden des Fiat 500 ihr Auto objektiv?