Lexus LF-Z Electrified Concept mit Allradantrieb
Toyota bringt E-Auto mit 600 km Reichweite 2025

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Lexus stellt mit dem Lexus LF-Z Electrified Concept eine Studie vor, die zeigen soll, was die Japaner in Sachen Elektroantrieb und Design vorhaben.

Lexus LF-Z Electrified Concept
Foto: Lexus

Lexus sieht die Autoindustrie – wie andere Marken auch – in einer gewaltigen Transformation – schließlich stehen aktuell gesellschaftliche Aufgaben an, wie das Erreichen von Klimaneutralität bei der Produktion und beim Betrieb von Autos, gleichzeitig verändern sich die Lebensweisen und Wertvorstellungen der Kunden. Toyotas Premium-Tochter reagiert darauf mit dem LF-Z Electrified Concept – das Elektroauto soll 2025 in Serie gehen und viele Merkmale anderer künftiger Lexus-Modelle tragen.

Unsere Highlights

Aufbau bisher unbekannter Segmente

2025 möchte Lexus 20 neue oder überarbeitete Modell auf dem Markt haben, davon zehn rein batterieelektrische Varianten. Bei der Karosserievielfalt heizen die Japaner die Neugier der Kunden an: Man wolle das Limousinen- und SUV-Segment stärken, und gleichzeitig die Einführung neuer Fahrzeugtypen prüfen. Dabei geht es vornehmlich um Sportmodelle und Chauffeurs-Fahrzeuge, aber auch um "völlig neue Kategorien." Nähere Infos zu diesen neuen Kategorien gibt es aktuell nicht. Limousinen-Fans dürfte es freuen, dass Lexus diesem bröckelnden Segment treu bleibt – schließlich verdienen die Autobauer mit SUVs deutlich mehr Geld als mit Limousinen.

Lexus LF-Z Electrified Concept
Lexus
Modern designte Sitze, futuristisches Cockpit und viel Platz im Innenraum des Lexus LF-Z Electrified Concept.

Weiterentwicklung des LF-30 electrified

Die Studie sieht dem LF-30 electrified ähnlich, den Lexus Anfang 2020 anlässlich seines 30. Geburtstags vorgestellt hat. Der LF-Z ist mit seiner Länge von 4,88 Meter etwas kürzer als das Fünfmeter-Zukunftsschiff von 2020, und er hat auch nicht die beiden weit aufschwingenden Flügeltüren, die den Innenraum komplett öffnen. Aber das Frontdesign ist genauso ähnlich, wie die aufsteigende Seitenlinie und die Richtung Heck wieder abfallende Dachlinie. Die mittige Heckfinne gibt es ebenfalls noch – wir sind gespannt, ob sie bis zum Serienmodell überlebt. Bekannt ist dieses aerodynamische Bauteil unter anderem von den 1930er-Jahre-Tatras T77 und T87, 2017 nahm Renault die Idee wieder für sein Concept Symbioz auf, das eine Art autonomes Wohnzimmer-Auto für das Jahr 2030 darstellen soll. Beim LF-Z fallen zudem die 22-Zoll-Räder auf, deren Größe die Designer noch mit schwarzen Radhaus-Verbreiterungen unterstreichen.

Lexus LF-Z Electrified Concept
Lexus
Im Fond gibt es zwei schalenförmige Einzelsitze.

Heller Innenraum mit viel Platz

Auch der Innenraum des LF-Z ist eine Weiterentwicklung des extrem modern eingerichteten LF-30: Die Anzeigen im Cockpit wirken wie Tunnel und das Head-up-Display hat eine 3D-Optik. Die Sitze sind eher eckig geformt, sitzen sich aber ausgesprochen bequem, wie bereits bei der Sitzprobe im LF-30 festgestellt. Für die Rückbank gibt es eine Massage-Funktion, womit Lexus beliebte Komfort-Extras ins Elektroauto-Zeitalter übernimmt. Die Schulterlinie sitzt, wie beim LF-30, vergleichsweise tief, was für eine gute Rundumsicht und einen hellen Innenraum sorgt. Außerdem gibt es ein großes Panorama-Dach, dessen Lichtdurchlässigkeit sich dimmen lässt – beim LF-30 kann das teiltransparente Glasdach sogar die dynamische Navikarte darstellen. Zugang zum Innenraum gewährt ein digitaler und per Smartphone teilbarer Schlüssel.

Lexus LF-Z Electrified Concept
Lexus
Die Studie fährt auf 22-Zoll-Rädern - auch das spätere Serienmodell soll durch seine großen Räder auffallen.

Neue Elektroauto-Plattform

Der LF-Z Electrified basiert auf einer neuen Elektroauto-Plattform, die noch keinen eigenen Namen hat. Die E-Motoren auf Vorder- und Hinteachse leisten 400 kW (544 PS) – das maximale Drehmoment beträgt 700 Newtonmeter. Die längs ausgerichtete Lithiumionen-Batterie sitzt mittig unter dem Fahrzeugboden. Sie hat eine Kapazität in Höhe von 90 kWh, was für 600 Kilometer WLTP-Reichweite reichen soll. Das 2,1 Tonnen schwere Auto spurtet in 3,0 Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h.

Über den neuen Direct4-Allradantrieb wandern die Momente an alle vier Räder – radselektiv. Zum Beweis zeigt Lexus in einem kurzen Video, wie ein Fahrzeug ohne und mit Direct-4 eine Kurve fährt. Mit Direct4 scheint, bei gleicher Geschwindigkeit, ein deutlich engerer Kurvenradius möglich zu sein – die kurvenäußeren Räder drehen sich also schneller als die inneren.

Lexus LF-Z Electrified Concept
Lexus
Das große Panoramadach des Lexus LF-Z Electrified Concept ist dimmbar.

Kabelgebundene Lenkung

Die Lenkung des LF-Z Electrified erfolgt über ein kabelgebundenes System (by wire), eine mechanische Verbindung zur Lenkachse gibt es nicht. Dies ermöglicht eine direktere Übersetzung, so dass Richtungsänderungen mit geringeren Lenkwinkeln möglich sind – der Fahrer soll dies sogar als größere Lenkpräzision wahrnehmen als bei einem Auto mit herkömmlicher mechanischer Lenkung. Außerdem filtern die Ingenieure Vibrationen heraus, die die Reifen auf der Fahrbahnoberfläche erzeugen, was die Lenkrückmeldung verbessern soll.

technische Daten Lexus LF-Z Electrified Concept

Länge

4.880 mm

Breite

1.960 mm

Höhe

1.600 mm

Radstand

2.950 mm

Leergewicht

2.100 kg

Reichweite (WLTP)

600 km

Batterie

Lithiumionen

Batteriekapazität

90 kWh

Ladeleistung

150 kW

Kühlung

über Flüssigkeit

Beschleunigung 0-100 km/h

3,0 s

Höchstgeschwindigkeit

200 km/h

Leistung

400 kW (544 PS)

Drehmoment

700 Nm

Räder

285/40 R22

Japanisches Entwicklungszentrum mit Nürburgring-Box

Für die Entwicklung seiner künftigen Modelle eröffnet Lexus im März 2024 im zirka 350 Fahr-Kilometer östlich von Tokio gelegenen Shimoyama (Präfektur Aichi) ein Technologie- und Business-Zentrum. Im dreistöckigen Lexus-Gebäude befindet sich im Erdgeschoss ein Bereich, der einer Box am Nürburgring nachempfunden ist. Dort können Mitarbeiter aus allen Geschäftsbereichen gemeinsam an Projekten arbeiten. Im zweiten Stock arbeiten Designer, Produktions-Ingenieure und Aerodynamik-Experten – dort stehen auch die Tonmodelle. Im dritten Stock befinden sich wieder offen gestaltete Büros, in denen Designer, Produktplaner und Ingenieure flexibel zusammenarbeiten können. Alle Mitarbeiter sollen sich frei zwischen den Etagen bewegen können. Hinzu kommt ein neues sogenanntes Messegebäude, das unter anderem für die Zusammenarbeit mit externen Geschäftspartnern gedacht ist.

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Schick, viel Platz, luxuriös und modern mit Elektroantrieb: gefällt mir.Der kommt doch in Serie niemals so futuristisch und bei der Reichweite hätte ich mir für 2025 mehr versprochen.

Fazit

Lexus hat schon bisher in Form von Hybridfahrzeugen stark auf eine Elektrifizierung seiner Fahrzeugpalette gesetzt – bei reinen Elektrofahrzeugen hat aber Tesla auch die Japaner abgehängt. Jetzt zieht Toyotas Premium-Tochter nach und möchte sich als Zukunftsmarke etablieren. Das in der Welt der Elektroautos Motor und Getriebe das gesamte Packaging eines Fahrzeugs deutlich weniger einschränken als noch zu Zeiten des Verbrennungsmotors, nutzen die japanischen Ingenieure beim LF-Z Electrified Concept konsequent.

Der neue elektrische Allradantrieb wird sicher nicht nur für Lexus entwickelt, sondern im gesamten Toyota-Konzern Verwendung finden. Das Kernstück, die Elektromotor-Achse mit radselektiver Drehmomentverteilung ist dabei nicht nur auf reine Elektroautos begrenzt. Auch für den Einsatz in Hybridfahrzeugen mit und ohne Plugin-Technik sowie für den Antrieb von Brennstoffzellenfahrzeugen ist eine solche E-Achse geeignet. Bereits heute realisiert der Konzern in etlichen Hybrid-SUV von Toyota und Lexus den Allradantrieb mit einer separaten E-Achse, während die Vorderachse konventionell vom Hybrid-Benziner angetrieben wird.

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Erscheinungsdatum 07.12.2023

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