Der neue Kia X-Ceed (2019)
Basis-Preis steht fest

Ende 2019 bringt Kia einen Ceed im SUV-Look auf den Markt, um die letzte verbleibende Lücke in der Kompaktklasse zu schließen. Was kann das CUV?

Kia XCeed 2019
Foto: Kia

Wenn man sich das mal vorstellt: Da gibt es einen Automobilhersteller aus Korea, der sich den Luxus gönnt, eine eigens für Europa konzipierte Baureihe auf den Markt zu bringen. Doch damit nicht genug. Auf die obligatorischen Fließheck- und Kombi-Versionen folgt ein Shootingbrake. Ein Nischensegment wird auf einem kleinen Teil des Absatzmarktes besetzt – und ist dort fast konkurrenzlos. Aber jetzt kommt’s: Dieser Hersteller schiebt tatsächlich noch eine vierte Ausbaustufe hinterher. Die Rede ist vom Kia Ceed, genauer gesagt vom Crossover-Modell XCeed.

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Natürlich wollen die Koreaner den SUV-Boom in voller Blüte abernten, und das nicht nur mit Niro, Stonic, Sportage und Sorento. Die Kompaktklasse erhält eine Sonderbehandlung und wird zum Auto für alle, die überschaubare Abmessungen pilotieren möchten, dabei aber lieber ein paar Zentimeter höher sitzen. Ein Hauch von Abenteuerlust darf es auch noch sein, sprich: Kunststoffbeplankung, angedeuteter Unterfahrschutz und ein um rund vier Zentimeter höhergelegtes Fahrwerk. „Ein Hauch“ bedeutet gleichzeitig, dass es nie wirklich ins unwegsame Gelände geht, sondern mehrheitlich auf den Supermarktparkplatz und gelegentlich über einen Feldweg.

Komplett neu – bis auf die Türen

SPERRFRIST 26.6.19 / 15:15 Uhr Kia XCeed Sitzprobe statisch 2019
Patrick Lang
Im Vergleich zum Fließheck-Ceed, streckt sich der Crossover 85 Millimeter weiter in die Länge. Auch die Überhänge sind gewachsen.

Der Kia XCeed, der im späten dritten Quartal 2019 auf den Markt rollt, hat rein äußerlich mit seinem Stammzellenspender wenig gemeinsam. Ceed-Fließheck und XCeed teilen sich lediglich die Fahrer- und Beifahrertür. Alle anderen Karosserieteile sind komplett neu gezeichnet. Der Grill ist keine klassische Tigernase mehr, sondern entlehnt sein Design dem Facelift-Modell des Niro. Das heißt, die Einfassung verläuft nur noch als Spange oben und unten. Die neuen LED-Scheinwerfer sollen den so entstandenen Schwung mit einer eckigen Aussparung aufgreifen. Für diesen Gestaltungs-Kniff an der Front genehmigt Kia dem XCeed eine um 26 Millimeter ausgedehntere Fahrzeugbreite (1.826 mm). Während der Radstand sich mit dem der übrigens Ceed-Familie deckt, verlängern die Koreaner die Überhänge (vorne plus 25 mm, hinten plus 60 mm) und damit die Gesamtlänge im Vergleich zum Fließheck um 85 Millimeter. Das Gepäckabteil fasst mit 426 Litern derer 31 mehr als der Hatchback. Am Heck platzieren die Designer prominent einen Diffusor mit zwei nach außen gerückten Endrohr-Blenden. Abgase haben die schwarzen Öffnungen in der Tat nicht zu befürchten, obwohl je nach Motorisierung tatsächlich zwei Endrohre unter der Heckschürze sitzen.

Apropos Motorisierungen: Drei Benziner und zwei Diesel sind für den Crossover vorgesehen. Bei den Ottomotoren wären das der Einliter-Dreizylinder mit 120 PS, der 1,4-Liter-Vierzylinder mit 140 PS und… ja, und was denn noch? Einen XCeed GT wird es nicht geben. Aber den GT-Motor – also können Sie sich auch einen 1,6-Liter-Vierzylinder mit 204 PS einbuchen. Bei den Selbstzündern werden zwei Vierzylinder mit 1,6 Litern Hubraum und 115, beziehungsweise 136 PS angeboten. Was alle Aggregate eint, ist die Erfüllung der Abgasnorm Euro 6d-Temp und die Wahl zwischen einem manuellen Sechsganggetriebe und einem Siebengang-Doppelkuppler. Naja, fast alle. Für den Einstiegsbenziner wird es lediglich die manuelle Box geben. Die Mild- und Plugin-Hybrid-Versionen legt Kia Anfang 2020 nach.

SPERRFRIST 26.6.19 / 15:15 Uhr Kia XCeed Sitzprobe statisch 2019
Patrick Lang
Drei Benziner und zwei Diesel packt Kia unter die Haube des Xceed.

Full-HD-Displays im Cockpit

Was die Innenausstattung betrifft, so hält das im neuen Niro eingeführte 10,25-Zoll-Infotainment mit eigener Sim-Karte für Live-Verkehrsdaten Einzug. Das kleinere, bereits bekannte 8-Zoll-Display wird es ebenfalls geben. Hier wird dann per Smartphone-Kopplung (Anroid und Apple) navigiert. Der große Screen lässt sich in seiner Kachelansicht frei konfigurieren. Erstmals sind für ein Ceed-Familienmitglied auch digitale Instrumente erhältlich, die bei Bedarf ebenfalls ihre Gestalt ändern – etwa im Sport-Modus mit einer reduzierten Anzeige. Eine Navikarte wie bei anderen Herstellern, lässt sich hier allerdings nicht darstellen. Diese Aufgabe überlässt Kia dem großen mittigen Screen, wegen seiner besseren Ablesbarkeit. In Full HD sind nichtsdestotrotz alle Displays im XCeed aufgelöst.

Um die Stimmung bei aller gebotenen Schärfe der Darstellung weiter aufzuheizen, lassen sich auch Frontscheibe, Lenkrad und Sitze zusätzlich erwärmen. Letztere in der Topausstattung „Platinum“ bei Bedarf auch kühl belüften. Die Ausstattungslinien bewegen sich übrigens analog zu den aus der Ceed-Familie bekannten Abstufungen. Entsprechend sind auch alle bislang bereits verfügbaren Sicherheits- und Assistenzsysteme erhältlich. Eine Besonderheit gilt für das Einführungsjahr: Auf Basis der Platinum-Version wird es auch eine Launch-Edition geben, die gelb gesteppte Sitze (dann allerdings nicht mit Belüftung), und gelbe Zierelemente im Cockpit trägt. Dazu lässt Kia dem Kunden die Wahl zwischen weißer, grauer und gelber Außenlackierung. Letztere, das Quantum Yellow, ist eine Farbe, die exklusiv für den XCeed aufgelegt wurde.

Der Kia X-Ceed mit dem 1,0-Liter-Turbobenziner kostet ab 21.390 Euro. Das Modell bietet serienmäßig unter anderem LED-Scheinwerfer, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Frontkollisionswarner, aktiven Spurhalteassistenten, Müdigkeitswarner und Fernlichtassistent.