BMW-5er-Neuheiten
Viele Technik-Innovationen ab 2016

Der künftige BMW 5er ist keine Design-Revolution, aber er fährt viele Technik-Innovationen auf. Das gilt in gleichem Maße auch für seine Ableger.

BMW Fünfer, Frontansicht
Foto: Christian Schulte

Es ist eine eher ungewohnte Rolle für den in Deutschland so populären 5er: Im Moment fristet der BMW im eigenen Hause eher ein Schattendasein. Im Lichte der Öffentlichkeit sonnen sich – getragen durch große Werbekampagnen – vielmehr die Umwelt-Revoluzzer i3 und i8, in der Gunst der Käufer rangiert der 3er vor der Oberklasse-Limousine. Doch die trägt es mit der Würde einer reifen Diva – sie weiß, was sie wert ist und wann ihre Zeit kommt.


Änderungen beim BMW 5er liegen in Details

Eine neue Stunde für den 5er schlägt im Sommer 2016 – dann steht die Neuauflage an. Optisch, wen wundert es, bleibt sie der gewohnten Linienführung weitgehend treu. Das Feld stilistischer Experimente überlässt BMW Konkurrenten wie Mercedes und segelt selbst in eher ruhigen Gewässern. Änderungen gibt es in Details: Wie beim X5 rücken die Scheinwerfer an die Nieren, die dann dominanter ausgeformt werden. Die gesamte Frontpartie passt sich den Erfordernissen des Fußgängerschutzes an, die Motorhaube reicht nun bis zum oberen Rand der Nieren.

Feinschliff, der nicht verhehlen darf, dass vor uns ein ganz neues Auto steht. Durchtrainiert und bis in die letzte Muskelfaser auf Effizienz getrimmt. In den Abmessungen nahezu unverändert, dabei aber über 100 Kilogramm leichter als der Vorgänger. Leichtbau-Materialien wie Aluminium, Magnesium und Carbon sei Dank.

BMW 5er mit neue Motorenfamilie

Dabei fahndete BMW bis in Details nach überflüssigen Pfunden und setzt selbst in Bereichen wie Sitzschalen, Cockpit und Ersatzräder auf kohlefaserverstärkten Kunststoff. Das Gewicht dieser Bauteile schmilzt dadurch um rund 30 Prozent. Selbst bei der Geräuschisolierung der Motoren arbeiten die Weight-Watcher-Ingenieure mit und optimieren Schaumstoffe – Akustik-Leichtbau lautet hier das Zauberwort.

Das Ganze wird kombiniert mit einer neuen Motorengeneration, die ebenfalls ein strenges Effizienzprogramm durchläuft. Besonders beeindruckend: Diesel und Benziner sollen künftig über 60 Prozent Gleichteile verfügen, was erhebliche Kosteneinsparungen und gleichzeitig Produktionsflexibilität mit sich bringt. Die neue Familie der Drei-, Vier- und Sechszylinder basiert einheitlich auf der Reihenanordnung mit Einzelhubräumen von 500 cm3. Der Dreizylinder verfügt also über 1,5 Liter, der Vierzylinder über zwei Liter und der Sechszylinder über drei Liter Hubraum.

Der erste X5-Prototyp steht zur Probe

Dreizylinder? Im BMW 5er? Ja, für bestimmte Märkte ist er vorstellbar. Dort, wo sich besonders prestigeorientierte Menschen eher schwertun, diese kleine Zylinderzahl zu akzeptieren, will BMW jedoch auf den Einsatz des bis zu 204 PS starken Triebwerks verzichten. Wobei: Hat noch jemand ein Problem damit, dass im Hybrid-Sportwagen i8 ein Dreizylinder steckt? Entwickelt sich da nicht ein neuer Reiz des lustvoll effizienten Vorankommens?

Vom X5 stammt dagegen die Plug-in-Hybrid-Technologie, die hier mit dem Vierzylinder-Benziner kombiniert wird. Rund 30 Kilometer kann dann auch die Limousine der oberen Mittelklasse emissionsfrei stromern. Ein erster X5-Prototyp stand in diesen Tagen für Fahreindrücke zur Verfügung.

Vorausschauender Antrieb

Im nächsten 5er kommt außerdem die neueste Generation des vorausschauenden Antriebs zum Einsatz. Hier tragen Bordelektronik, Navigationssystem und künftig auch Radar und Kamerasensoren in der Fahrzeugfront dazu bei, den Verlauf der Straße und das Streckenprofil zu erkennen. Das Automatikgetriebe kann so möglichst effizient angepasst werden. Der Fahrer wählt dabei selbst, ob er sparsam oder lieber sportlich unterwegs sein möchte. Die Technik erkennt auch, ob etwa das vorausfahrende Auto langsam unterwegs ist oder sich ein Fahrzeug auf der Nebenspur bewegt, stimmt die Schaltvorgänge darauf ab und macht im Idealfall Bremsvorgänge überflüssig.

Nach dem X5 wird es beim BMW 5er aerodynamische Verbesserungen wie Air Breather und Air Curtain geben. Letzterer reduziert den Luftwiderstand im Bereich der Vorderräder. Der Breather leitet Luft, die in die Radhäuser einströmt, so weiter, dass sich Fahrwiderstände verringert - Techniken, die auch für Kombi und GT zum Einsatz kommen. Letzterer verfügt wieder über einen um rund zehn Zentimeter gestreckten Radstand und soll sich optisch im Heckbereich am Dreier GT orientieren, der gefälliger wirkt. Die Beinfreit wird riesig sein, Rücksitzbank und -lehne sind wieder verstellbar.

Die gesamte 5er-Familie zeigt sich ab 2016 unter Effizienz-Gesichtspunkten in der Form ihres Lebens – eine reife Leistung für eine Diva, die vor über 40 Jahren debütierte.