Neue Kombis bis 2016
Kombi-Neuheiten in der Mittelklasse

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Crossover-Modelle und die aktuelle SUV-Flut machen ihnen das Leben schwer. Dabei bieten die neuen Mittelklasse-Kombis, die bis 2015 anrollen, in vielen Fällen mehr Platz für weniger Geld. Wir präsentieren die wichtigsten Neuheiten bis 2016.

Skoda Superb Combi 2015
Foto: Christian Schulte

Der Zweikampf zwischen Volkswagen und Skoda hat erheblich an Brisanz gewonnen, seit die tschechische Tochter mit dem Octavia ein so gutes Auto aufgelegt hat, dass der Abstand zum Golf spürbar schwindet. Wenn heuer der neue Passat und 2015 der nächste Superb in den Verkauf gehen, bahnt sich ein weiteres Duell an. Anders als der Golf VII wird sich der Passat auf der Straße von der Vorgängergeneration deutlich unterscheiden.

Mittelklasse-Kombis mit neuen Designkonzepten

Auf Basis des modularen Querbaukastens wächst er zwar nicht in der Länge, wird aber breiter und legt im Radstand um knapp neun Zentimeter zu. Die veränderten Proportionen verschaffen dem Variant eine deutlich elegantere Optik. Optional gibt es LED-Scheinwerfer und eine Umfeldüberwachung durch vier Kameras. Der Kofferraum legt noch einmal zu (bislang 603, dann rund 650 Liter) und bietet viele Möglichkeiten zur Gepäcksicherung. Die Rücksitzbank ist voraussichtlich längs verschiebbar und steigert so die Variabilität.

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Klingt gut, aber dem deutschen Erfolgsmodell sitzt der tschechische Bruder im Nacken. Ab 2015 baut auch der Superb auf dem quermodularen Baukasten auf, wird dadurch noch einmal geräumiger und bleibt weiterhin größer als der Passat. Schon heute ist er sieben Zentimeter länger. Das Kofferraumvolumen dürfte sich hier von 633 auf rund 660 Liter erhöhen.

Neuer Skoda Superb mit adaptivem Fahrwerk erhältlich

Erstmals wird es den großen Skoda auch mit adaptivem Fahrwerk geben, und die Heckklappe verfügt über die Möglichkeit, das Fenster separat zu öffnen. Wie beim Passat kommt auch hier die aktuelle Multimedia-Generation mit Touchscreen-Oberfläche und Internet-Anbindung zum Einsatz. Ob der Superb auch Optionen wie Fußgängererkennung und automatische Notbremsung wie der Passat bekommt, steht noch nicht ganz fest. Skoda will sich hier an den Bedürfnissen der einzelnen Märkte orientieren. Grundsätzlich wird aber wie beim Octavia fast alles übernommen, was auch VW für das entsprechende Modell anbietet. Nur der Plug-in-Hybrid, der wie im Passat technisch problemlos machbar ist, lässt hier noch auf sich warten.

Die nächste Generation des Opel Insignia (Ende 2015) bleibt der aktuellen Epsilon-Plattform des GM-Konzerns treu, soll aber über eine bessere Raumausnutzung verfügen. 540 Liter Kofferraumvolumen sind im Vergleich zu Superb und Passat zu wenig, künftig sollen es annähernd 600 Liter sein. Mit einem Dreizylinder wie künftig im Astra ist hier nicht zu rechnen. Im Mittelpunkt steht der neue 1,6-Liter-Vierzylinder, der es mit Aufladung auf 170 und 200 PS bringt. Darunter rangiert der 1,4-Liter-Motor mit 140 PS. Die Diesel mit 1,7 und zwei Liter Hubraum haben bis dahin ausgedient. Sie werden von einer neuen 1,6-Liter-Generation ersetzt, die in einer ersten Stufe mit 136 PS startet und dann bis 200 PS reicht. Im Insignia kommt außerdem eine neue Getriebe-Generation zum Einsatz, die auch für Plug-in-Hybride ausgelegt ist. Ob es aber wirklich so eine Variante geben wird, steht zurzeit noch nicht fest. Sicher ist der Einsatz der neuen Achtstufenautomatik.

Ford Mondeo kommt Ende 2014

Ende 2014 soll dann endlich die Zeit für den Ford Mondeo reif sein, der in den USA als Fusion schon lange im Handel ist, hier aber verschoben werden musste, weil die Produktion in Genk/Belgien geschlossen und ins spanische Valencia verlagert wird. Mit der Ausstattungsvariante Vignale hat Ford auf der IAA einen Ausblick gegeben, wie edel sein Mittelklassemodell künftig daherkommen könnte – mit abgesteppten Sitznähten, einem mit Alcantara ausgeschlagenen Dachhimmel, Panorama-Glasschiebedach sowie einer Reihe ungewöhnlicher Dienstleistungen: Wer die Topversion Vignale wählt, bekommt eine lebenslange Gratisautowäsche von Ford und einen kostenlosen Hol- und Bringservice der Werkstatt bei Inspektionen. Auch der Mondeo wird mit dem Modellwechsel übrigens größer. Der Kombi wächst in der Länge um sechs Zentimeter auf 4,89 Meter, das Kofferraumvolumen soll sich von 549 Liter auf knapp 600 erhöhen.

In dieser Hinsicht kann die neue Mercedes C-Klasse (Kombi neu ab dem zweiten Quartal 2014) nicht mithalten. 485 Liter Gepäckvolumen sind es zurzeit, rund 500 werden es zukünftig sein. Dafür hat die Baureihe W 205 andere Qualitäten: Der Abstandsregeltempomat Distronic Plus verfügt über eine Stop-and-go-Funktion, die sich bei Geschwindigkeiten unter 60 km/h am vorausfahrenden Auto orientieren kann und so ein Mitschwimmen in der Kolonne ermöglicht. Mit an Bord sind gegen Aufpreis ein Head-up-Display, ein aktiver Parkassistent und ein Glasflakon zur Beduftung des Innenraums.

Neue Mittelklasse-Kombis: Audi A4 wird sparsamer

Der Audi A4 Avant wird es da ab 2015 schwer haben, zu kontern. Head-up-Display gibt es zwar, aber eine Stereokamera ist noch nicht in Sicht. Dafür kommt als Bedienzentrale ein Touchpad zum Einsatz, das über eine berührungsempfindliche Oberfläche verfügt. Praktisch: die Umlegemöglichkeiten der Rücksitze im Verhältnis 40:20:40. Das Motorenprogramm wird durch den 1,4-Liter-TFSI mit Zylinderabschaltung und einen Plug-in-Hybrid ergänzt, um den A4 sparsamer zu machen.

Eine halbe Etage höher hat Wettbewerber Volvo ähnliche Pläne: Der V70-Nachfolger V90, der ab 2016 zu uns kommt, soll dank neuer Plattform und der gerade gestarteten VEA-Motorenfamilie ebenfalls erheblich sparsamer werden. Eine Hybridvariante mit Allradantrieb im Stile des aktuellen V60 steht ebenfalls im Lastenheft.