Van- und Kombi-Neuheiten
Die neuen Trendautos

Die Outdoor-Gemeinde wächst – und damit der Raumbedarf im Auto. Wer coole Sportarten betreibt, sucht aber auch coole Modelle. auto motor und sport hat die Trendsetter der Zukunft unter den Vans und Kombis verglichen.

BMW Zweier Active Tourer, Dreier GT, Seitenansicht
Foto: BMW

Lassen wir am Anfang mal Zahlen sprechen: Den 4,82 Meter langen BMW 3er GT gibt es zu Preisen ab 36.300 Euro (318d mit 143 PS). Der neue BMW 2er Active Tourer ist gerade einmal 4,35 Meter lang und dürfte bei vergleichbarer Motorisierung rund 5.500 Euro weniger kosten. Es liegen also Welten zwischen diesen Autos, oder?



BMW 2er Active Tourer gegen 3er GT: Vieles spricht für den neuen Van

Nein, so kann man das nicht sagen. Zumindest wenn man sich damit beschäftigt, was Van- und Kombi-Aktivisten besonders interessiert: mit dem nutzbaren Kofferraum nämlich. Checken wir die Fakten. BMW 3er GT 520 Liter, BMW 2er Active Tourer rund 495 Liter – die Differenz entspricht gerade einmal der Größe einer leichten Tasche.

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Wer als Outdoor-Freak gerne mit Fahrrädern unterwegs ist, findet ein weiteres Argument für den modernen BMW 2er Active Tourer. Bei ihm können im Kofferraum zwei Schienen ausgefahren werden, die sich bis nach draußen schieben lassen, um dort die Bikes zu fixieren. Diese Vorrichtung bietet der BMW 3er GT trotz sehr flexiblem, gut durchdachtem Gepäckabteil nicht.

Auch die Ladehöhe fällt weniger großzügig aus. Im Gegenzug sorgt der lange Radstand für ein gutes Raumangebot auf der Rücksitzbank, die allerdings von sportlichen Trendsettern längst nicht so oft genutzt wird wie das Gepäckabteil. Der Basis-Stauraum des BMW 3er Touring (495 Liter) ist somit gleich groß wie der des frontgetriebenen BMW 2er Zweier Active Tourer.

Mercedes B-Klasse gegen C-Klasse T-Modell: B ist flexibler als C

Die neue Frontantriebs-Familie bereitet Mercedes viel Freude; trotz sinkender Verkaufszahlen liegt der Absatz der Mercedes B-Klasse noch fast auf dem Niveau eines VW Touran. Im Herbst startet mit dem T-Modell der C-Klasse jedoch ein weiterer Konkurrent aus gleichem Haus, der deutlich länger und teurer ist, ohne mehr Kofferraumvolumen als der Kompaktvan (488 Liter) oder gar ähnlich viele Variationsmöglichkeiten zu bieten.

Wer bei der Mercedes B-Klasse das Easy-Vario-Plus-System (672 Euro) ordert, der bekommt einen höhenverstellbaren Ladeboden, eine in Längsrichtung verschiebbare Rücksitzbank (plus 90-Grad-Neigungsverstellung) und eine Umklappmöglichkeit der Beifahrerlehne. Diese Flexibilität gibt es für den größeren Kombi ebenso wenig wie einen Elektroantrieb aus der Kooperation mit dem US-Spezialisten Tesla, der für die Mercedes B-Klasse ab Herbst im Zuge eines Facelifts Einzug hält.

Der Preisunterschied ist übrigens gewaltig: Eine Mercedes B-Klasse startet als 180 mit 122 PS ab 26.686 Euro, ein – allerdings 34 PS stärkeres – Mercedes C 180 T-Modell dürfte mindestens 35.500 Euro kosten.

VW Golf Sportsvan gegen Golf Variant: Punktvorteil Van

Der Golf Plus ist tot, es lebe der VW Golf Sportsvan. Und der hat einige gute Argumente auf seiner Seite. Mit einem Basispreis von 19.625 Euro ist er nicht viel teurer als der VW Golf Variant (ab 19.075 Euro), der ihn in der Länge zwar um 22 Zentimeter überragt, sich aber deutlich flacher duckt.

Eine erhöhte Sitzposition (plus acht Zentimeter) fehlt beim Kombi also ebenso wie eine in Längsrichtung verschiebbare Rücksitzbank. Und außerdem fehlen noch einige Extras, die VW zunächst beim Sportsvan neu einführt: Erstmals kommt hier der sogenannte Blind-Spot-Sensor mit Ausparkassistent zum Einsatz. Er warnt vor Autos im toten Winkel, erkennt beim Ausparken seitlich hinter dem Auto herannahende Verkehrsteilnehmer und bremst im Notfall selbsttätig ab.

Und womit punktet der Kombi VW Golf Variant? Nur wenn es um maximalen Stauraum geht, ist der Variant (1.620 Liter) dem VW Golf Sportsvan (1.520 Liter) weiterhin klar überlegen. Wer also gerne etwas höher sitzt, nimmt den Van; wer viel und häufig sperriges Gepäck zu transportieren hat, wählt den Kombi.

Ford S-Max gegen Mondeo Turnier: Punktvorteil Van mit sieben Sitzen

Der Nachfolger des Ford S-Max tritt ab Herbst auf der bewährten Basis an und bietet wiederum auf drei Sitzreihen Platz für sieben Personen. Die Linienführung mit höher gesetztem, chromumrandetem Kühlergrill wirkt noch dynamischer als beim Vorgänger, und auch in puncto Konnektivität legt der Van deutlich zu: Gegen Aufpreis gibt es Internetzugang, Sprachsteuerung und Einparkassistent. Diese Extras werden natürlich für den zeitgleich startenden Ford Mondeo ebenfalls angeboten, den es wie bisher als Limousine und Turnier gibt. Obwohl er im Innen- und Laderaum spürbar gewachsen ist, muss man hier jedoch weiterhin auf eine dritte Sitzreihe verzichten.

Opel Zafira Tourer gegen Insignia Sports Tourer: Mehr Platz im Van

Für Opel-Anhänger mit Platzbedarf ist die Entscheidung schnell gefällt: Vom Preis über die optionale Siebensitzigkeit bis hin zum maximalen Kofferraumvolumen spricht alles für den Opel Zafira Tourer, der seit zwei Jahren auf dem Markt ist. Der Opel Insignia Sports Tourer wartet zwar mit 26 Zentimeter mehr Außenlänge auf, wirkt aber speziell im Laderaum keinesfalls besonders geräumig.

Das soll sich mit dem für 2016 geplanten Nachfolger ändern, doch an das Gardemaß des Opel Zafira Tourer wird wohl auch er nicht herankommen. Natürlich erst recht nicht das künftige Coupé mit vier Türen und großer Heckklappe, das die Insignia-Modellfamilie um eine dritte Variante bereichern soll.

Peugeot 5008 gegen 308 SW: Viel Platz für den Van.

Die Neuauflage des Peugeot 308 SW steht in den Startlöchern, der Verkauf geht im Frühjahr los. Im Vergleich der Trendautos hat er gegen den Kompaktvan 5008 wenig Chancen: Der ist zwar kürzer als der Kombi, bietet aber trotzdem bis zu sieben Personen Platz. Und der Kofferraum ist schon in Normalstellung 69 Liter größer, eine Angabe über das Maximalvolumen des Peugeot 308 SW steht noch aus. Für den spricht allerdings die neue Plattform EMP2, die viel Gewicht und damit Verbrauch einspart.