VLN Ergebnis 3. Rennen 2011
Ferrari siegt beim chaotischen 6h-Ring-Kampf

Inhalt von

Beim turbulenten 3. Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2011 konnte erstmals in der in 35-jährigen Geschichte der Serie ein Ferrari den Gesamtsieg einfahren. Nach sechs Stunden überquerte der F458 vom Hankook-Team Farnbacher die Ziellinie vor dem Manthey-Porsche 911 GT3 RSR und dem BMW M3 GT.

Boxengasse, VLN, Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
Foto: SB-Medien

Außergewöhnlich war das VLN -Rennen in mehrerer Hinsicht. So ist das 42. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy das erste von zwei 6h-Rennen der Saison 2011. Da die anderen Wertungsläufe nur über die Distanz von vier Stunden gehen, bot sich den Teams eine gute Gelegenheit sich für den Jahreshöhepunkt, das 24h-Rennen am Nürburgring , vorzubereiten. 

Am Samstagmorgen (14.05.2011) sind 192 Fahrzeuge zum Qualifying auf der 24,369 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife angetreten. Mit einer Rundenzeit von 8:14.961 Minuten konnte sich der Mercedes SLS AMG GT3 vom Team Rowe-Racing die Pole-Position sichern. Dem Flügeltürer folgten allein innerhalb von zehn Sekunden Abstand elf weitere Fahrzeuge unterschiedlichster Klassen. Darunter auch der Ferrari F458, der es gerade noch in die Top-Ten schaffte.

Unsere Highlights

Eifel-Wetter und Strafe für die Schnellen

Bei trockenen Bedingungen wurde das 3. VLN-Rennen am 14. Mai 2011 gegen 11:35 Uhr gestartet. Bereits ab 13 Uhr begann es zu Regnen. Neben den Wetterkapriolen und den damit verbundenen Reifenwechsel wirbelte auch die Rennleitung das Feld zusätzlich durcheinander. Denn wegen Regelverstoß während einer Gelbphase wurden insgesamt 20 Fahrzeugen eine Runde abgezogen, darunter auch die zehn Führenden des Gesamtklassements. „Wir haben besonders hart durchgegriffen, um das Fehlverhalten deutlich ahnden“, so VLN-Rennleiter Peter Bröcher und BMW-Werksfahrer Jörg Müller räumte ein: „Ich fuhr am Ende der Schlange der ersten zehn Fahrzeuge. Wir haben alle die Geschwindigkeit reduziert - aber nicht deutlich genug. Das tut mir leid, die Strafe war okay.“
 
Dennoch kämpften sich die betroffenen Fahrzeuge Runde um Runde wieder nach vorn. Bis zum Rennende nach sechs Stunden konnten sogar vier erneut in die Top-Ten vorstoßen. Am erfolgreichsten der Porsche 911 GT3 von Manthey Racing mit der Startnummer 57, der am Ende auf Platz zwei landet. Pilotiert von Marc Lieb, Arno Klasen und Timo Bernhad konnte der Elfer sogar noch in der letzten Runde den Rückstand auf den Führenden um ca. zehn Sekunden verringern. Dennoch fehlten nach 974,76 Kilometern Renndistanz noch 0.814 Sekunden auf den Ferrari F458 vom Hankook-Team Farnbacher. Lieb: „Ich konnte zu dem Ferrari aufschließen, vorbei kam ich jedoch nicht.“
 
Der Sieg ging an die Ferrari-Piloten Marco Seefried, Jaime Melo und Dominik Farnbacher. „Dass es am Ende zum Sieg gereicht hat, war auch Glück - aber das gehört im Motorsport nun mal auch dazu“, sagte Seefried nach dem Rennen. Sein brasilianischer Teamkollege Melo konnte in seinem zweiten Rennen auf der Nürburgring Nordschleife neben den Sieg auch den Titel für die schnellste Rennrunde mit 8:19.362 Minuten holen. Das ist der erste Ferrari Gesamtsieg, der erste Wertungsgruppensieg für einen Ferrari, der dritte Klassensieg für einen Ferrari (zuvor 2000) und der erste Gesamtsieg für ein SP8 Auto seit genau 10 Jahren und 2 Tagen.

BMW mit Podiums-Garantie

BMW Motorsport holte sich den dritten Podestplatz beim dritten VLN-Rennen. Augusto Farfus, Jörg Müller und Pedro Lamy brachten den BMW M3 GT mit der Startnummer 42 nach 40 Runden - plus der abgezogenen Strafrunde - sicher über die Ziellinie. Die Teamkollegen im Schwesterfahrzeug hatten weniger Glück. „Die Nummer 43 wurde beim Überrunden von einem langsameren Fahrzeug getroffen. Dabei wurde die hintere Spurstange beschädigt, die wir wechseln mussten“, erklärte Teammanager Charly Lamm. “Nach einem Unfall im Brünnchen schied das Auto dann eine Stunde vor Schluss aus. Die Ursache war ein Defekt im Hinterachs-Fahrwerksbereich, den wir genauer untersuchen werden.“ Andy Priaulx wurde bei dem Unfall nicht verletzt: „Ich bin okay. Es war ein heftiger Einschlag, aber außer ein paar Schrammen ist nichts passiert. Ich werde mich ein paar Tage schonen, und dann wieder angreifen. Ausgangs Brünnchen habe ich die Kontrolle über das Auto verloren und mich gedreht. Danach ging es mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzung.“

Sechs unterschiedliche Marken in den Top10

Bunte Markenvielfalt gab es hinter dem Spitzentrio beim 3. VLN-Rennen. Die beiden Mercedes SLS AMG GT3 von ROWE- und Mamerow-Racing fuhren auf die Positionen vier und fünf. Der VW Golf24 GT von Volkswagen Motorsport beendete das Rennen auf Platz sechs vor dem schnellsten BMW Z4 GT3 des Need for Speed Teams Schubert, dem Haribo-Porsche 911 GT3 R und dem Lexus LF-A von Gazoo-Racing aus Japan.
 
Aufgrund einer technischen Nachuntersuchung in der Klasse SP3T (VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo), die die VLN veranlasst hat, sowie einem Protest gegen ein Fahrzeug in der Renault Clip Cup-Klasse, ist das Ergebnis der 42. Adenauer Rundstrecken-Trophy unter Vorbehalt. Beide Klassen fließen nicht in die Auswertung mit ein. Die vorläufige Tabellenführung haben die Black-Falcon-Piloten Carsten Knechtges, Manuel Metzger und Tim Scheerbarth übernommen. Im BMW Z4 fuhren sie zum dritten Klassensieg bei den VLN-Serienwagen bis 3.000 ccm Hubraum.

 
Das vierte Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 28. Mai 2011 statt. Der 53. ADAC ACAS H&R-Cup bietet die vorletzte Rennmöglichkeit für die Teilnehmer des 24h-Rennens auf dem Nürburgring im Juni.

Live
GP Imola