VW Sport Coupé Concept GTE Autosalon Genf 2015
Erster Ausblick auf den VW CC Nachfolger Arteos

Das 4-türige VW Sport Coupé Concept GTE mit großer Heckklappe gab auf dem Autsalon in Genf schon 2015 einen Ausblick auf den Nachfolger des CC. Das neue MQB-Coupé kommt 2017 und heißt Arteos.

VW Sport Coupé Concept GTE
Foto: Stefan Baldauf

VW Sport Coupé Concept GTE ist länger als der CC

Das viertürige VW Sport Coupé Concept GTE, das auf dem modularen Querbaukasten aufbaut, zeigt sich mit einer breiten Front. Die schmalen LED-Doppelscheinwerfer und der Kühler fließen ineinander, die Motorhaube ist konturiert und in den kräftig ausgestellten Radhäusern wohnen 21 Zoll große Leichtmetallräder mit Reifen der Dimension 265/30. Haube, Kotflügel und Türen tragen Luftauslassöffnungen, die Türgriffe sind versenkt.

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Das Heck mit seiner großen Klappe wirkt knackig, bietet aber dennoch Platz für 480 Liter Gepäck. Die C-Säule fällt breit aus und eine seitlich Sicke mündet in schmalen LED-Heckleuchten und einem kleinen Spoiler. Insgesamt ist das VW Sport Coupé Concept GTE 4,87 Meter lang und damit 7 Zentimeter länger als der aktuelle VW CC. Die Höhe beträgt 1,40 Meter (minus 2 cm), die Breite kommt auf 1,86 (plus 1 cm). Der Radstand liegt bei 2.841 mm. Mit diesen Eckdaten ist der GTE höher positioniert als der CC derzeit.

380 PS Systemleistung im Sport Coupé

In Sachen Antrieb gibt das Kürzel „GTE“ die Marschrichtung vor. Unter der Haube platziert VW ein Plug-in-Hybridsystem bestehend aus einem 299 PS und 500 Nm starken Dreiliter-V6-TSI und zwei Elektromotoren. Der vordere E-Motor leistet 40 kW und 20 Nm und sitzt im Gehäuse des 6-Gang-DSG, der hintere kommt auf 85 kW und 270 Nm. Und weil dieser nicht mechanisch angesteuert wird, spricht VW von einer „elektrischen Kardanwelle“. Die Lithium-Ionen-Batterie mit einem Energiegehalt von 10,7 kWh sitzt im Mitteltunnel. Zusammen kommen die drei Motoren auf eine Systemleistung von 380 PS – und Allradantrieb. Damit spurtet der GTE in 5,0 Sekunden auf 100 km/h und erreicht abgeregelte 250 km/h. In reinem E-Modus verfügt die Studie über eine Reichweite von 50 Kilometern, die Gesamtreichweite wird mit 1.200 km angegeben. In Verbindung mit dem TSI verbraucht der GTE 2 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer.

Im Innenraum hält das VW Sport Coupé Concept GTE vier Einzelsitze und eine durchgehende Mittelkonsole bereit. Statt Schalter und Bedienknöpfe sind vier einzelne Bildschirme im Inneren verbaut. Ein zentraler Touchscreen befindet sich am Armaturenträger, eine weiteres Touchdisplay in der Mittelkonsole vorne. Die hinteren Passagiere erhalten in den Lehnen der Vordersitze je einen Bildschirm, um das Infotainmentsystem zu bedienen. Das Navigationssystem bindet auf Wunsch die biometrischen Daten des Fahrers in Berechnung der Routenvorschläge ein – je nach Gefühlslage wird eine ruhige oder eine fahrdynamische Wegstrecke gewählt, Fahrzeit und Distanz sind dabei Nebensache.

Innere Größe – nur hinten könnte der Kopfraum knapp werden

Fondpassagiere müssen sich beim Einsteigen vor der stark abfallenden Dachlinie hüten. Innen angekommen sorgt das große Glaspanoramadach für das Raumgefühl eines geöffneten Landaulets – sensationell. Wer, bei übermäßiger Sonneneinstrahlung etwa, die Blende vor das Glasdach zieht, wird das aber wohl am Scheitel spüren – zumindest wenn er über 1,80 Meter groß ist. Luftig wird’s, wenn Gepäck ins Auto soll: Von außen nicht wahrnehmbar öffnet sich der Kofferraum mit einer großen Heckklappe – das bietet mancher Konkurrent nur als Shooting Break.

Und Beinraum bietet der potenzielle CC-Nachfolger selbst hünenhaften Insassen in Hülle und Fülle. Das lässt allerdings die Touchscreens an den Lehnen der Vordersitze in weite Ferne rücken – zumindest wenn vorne keine Dirk-Nowitzki-Staturen Platz genommen haben. Aber wer weiß: Vielleicht ist die schicke Infotainment-Bedienung für Passagiere nur eine Concept-Car-Spielerei.

Wie sportlich sind 2,84 Meter Radstand?

Aber auch beim Serienauto dürfte der beträchtliche Längenzuwachs, der das viertürige Coupé dafür qualifizieren soll, die Lücke zwischen Phaeton und Passat zu schließen, nicht nur vorteilhaft sein: Ein Sportcoupé ist ja eher Fahrerauto als Chauffeurs-Limousine. Und der Agilität werden 2,84 Meter Radstand mit Frontantriebslayout nicht zuträglich sein.

Immerhin darf sich der Fahrer über eine prima Sitzposition und einen guten Ausblick nach vorn freuen. Nach hinten ist die extrem flach stehende Scheibe eher Lichtquelle als dass sie echte Rücksicht erlaubt – aber dafür gibt es ja heutzutage Kameras. Deren Bild wird auf einem der zahlreichen Displays erscheinen, die sich vor dem Fahrer integriert in eine Klavierlack- und Edelholzlandschaft ausbreiten. Und bei VW muss man die futuristisch-edle Innenraumgestaltung nicht als Fingerübung der Designer für die Messe abtun – gut möglich, dass das Sportcoupé bald in ganz ähnlicher Form Jagd auf Mercedes CLS und BMW 6er Gran Coupé macht.