Ferrari F40 im Gebrauchtkauf
Enzos Vermächtnis

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Die Ferrari F40-Preise sind kräftig gestiegen und es ist auch kein Ende abzusehen. Fehleinschätzungen beim Kauf gehen gehörig ins Geld. Daher nie einen F40 ohne Experten-Rat kaufen.

Ferrari F40, Seitenansicht
Foto: Hardy Mutschler

Karosserie-Check

Die Verarbeitungsqualität des Ferrari F40 ab Werk war bescheiden, bei originalen Autos erkennt man an vielen Stellen die Kohlefaserstruktur durch den Lack. Mancher Besitzer ließ sein Auto daher neu lackieren, es kann aber auch ein reparierter Unfallschaden vorliegen.

Nicht in die USA gelieferte Ferrari F40 besitzen ausgeschäumte Gummitanks, die man alle zehn Jahre erneuern sollte. Mögliche Schäden: durchgescheuerte Sitzbezüge, defekte Hitzeschutzbleche im Motorraum, Schiebefenster kaputt.

Technik-Check

Nicht immer stimmt beim Ferrari F40 der Kilometerstand mit der tatsächlichen Laufleistung überein. Auf jeden Fall sollte eine Wartungshistorie vorliegen, aus der unter anderem ein regelmäßig durchgeführter Ölwechsel und das Datum des letzten Zahnriemenwechsels hervorgehen.

Besonders die Turbolader der ersten Ferrari F40-Generation gingen gerne kaputt, speziell wenn der heiß gefahrene Motor sofort abgestellt wurde und damit der kühlende Ölstrom zum Turbo versiegte. Die unteren Fahrwerksgabeln vorne und hinten sollten laut Werksvorgabe alle getauscht worden sein. Das als Option erhältliche Aktivfahrwerk neigt zu Undichtigkeiten.

Am Zylinderkopf/Ventildeckel kann zum Zahnriemen hin Öl austreten. Wenig gefahrene Ferrari F40 leiden an Standschäden wie undichten Kupplungsnehmerzylindern.

Ersatzteile

Für den F40 gibt es bei Ferrari noch viele Teile, sogar nachgefertigte Karosseriepartien. Auch Verschleißteile sind verfügbar, aber alles ist sehr teuer. Was es bei Ferrari nicht gibt, können eventuell Spezialisten beschaffen, die zudem manche günstigere Teilequelle kennen.

Preise

Classic-Analytics führt den Ferrari F40 im guten Zustand mit 980.000 Euro. Die letzten Auktionsergebnisse lassen darauf schließen, dass auch dieser Ferrari zu einem weiteren Höhenflug ansetzt.Zustand 4-Autos sind nicht bekannt.

Bei Einführung 1987
444.000 Mark

Schwachpunkte

  1. Unfallschäden
  2. Gummitanks zu alt
  3. nachlässige Wartung
  4. gebrochene untere Achsgabeln
  5. Turbolader defekt
  6. defekte Hitzeschutzbleche
  7. undichte Kupplungshydraulik
  8. rissige Bremsscheiben
  9. Fahrwerksbuchsen verschlissen
  10. Aktivfahrwerk undicht
Ferrari F40, Schwachpunkte, Igelbild
Hardy Mutschler

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Nur 1.311 Exemplare des bis zu 321 km/h schnellen Supersportlers wurden zwischen 1987 und 1992 gebaut. Der F40 ist der letzte unter der Regie von Commendatore Enzo entwickelte Ferrari - und eine echte Fahrmaschine. Heutzutage wird er oft eher als Wertanlage denn zum Fahren gekauft. Dann sollte allerdings das Fahrzeug auch lückenlos gepflegt und in Top-Zustand sein. Zum Stehen ist der 1.245 kg leichte 478 PS-Bolide allerdings eigentlich zu schade. Wer den Ferrari F40 artgerecht einsetzt, muss sich aber über die horrenden Unterhaltskosten im klaren sein.