Jaguar Mk X und 420 G im Check
E-Type im Limousinenkleid

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Das einstige Teilelager für den Jaguar E-Type entwickelt sich zum gesuchten Klassiker. Gute Mk X und 420 G sind heute rar, denn viele zerfielen zu Blech-Blätterteig. Elektrik und Fahrwerk verlangen nach Aufmerksamkeit.

Jaguar  420 G, Seitenansicht
Foto: Rossen Gargolov

Karosserie-Check

Die selbsttragenden, mit vielen Hohlräumen versehenen Karosserien des Jaguar Mk X und 420 bieten Raum für zahlreiche Rostnester. Diese befinden sich vor allem im Spritzwasserbereich der Räder wie Radläufe, Schweller, Endspitzen und Kofferraumboden. Auch die Aufnahmepunkte der Hinterachseinheit fallen gelegentlich dem Rost zum Opfer.

Am Vorderwagen von Jaguar Mk X und 420 sind es die Scheinwerfertöpfe, die Stehbleche im Motorraum und manchmal auch die Spritzwand mit Windschutzscheiben-Rahmen und A-Säule. Auch zu viel Patina mit ausgebleichtem Holz und rissigem Leder des Innenraums kann den Spaß an den oft aus den USA stammenden Big Cats verderben.

Technik-Check

Auch mit 4,2 Litern Hubraum zählt im Jaguar Mk X und 420 verbaute und der inzwischen bewährte XK-Motor (siehe Mk IX) zu den mechanisch sehr robusten Maschinen. Schwierigkeiten können dagegen aus deren Umfeld kommen, etwa durch schlecht synchronisierte Vergaser. Manchmal verhindert auch deren Verschleiß einen stabilen, vibrationsfreien Motorlauf.

Generell gelten die Peripherie-Aggregate samt Elektrik als nicht sehr hochwertig. Das Fahrwerk von Jaguar Mk X und 420 verlangt durch die neu eingeführte, komplex konstruierte Hinterachse mehr Aufmerksamkeit als beim Vorgänger und sollte in regelmäßigen Abständen gewartet und geschmiert werden.

Ersatzteile

Alle Verschleiß- und Technikteile für Jaguar Mk X und 420 sind problemlos lieferbar und eher günstig. Nur Karosserie- und Interieur-Komponenten verursachen manchmal Engpässe. Allerdings sind einige Wartungsarbeiten kompliziert und deshalb teuer (Bremsen, Hinterachse, Kupplung).

Preise

Ein Jaguar Mk X im Zustand wird von Classic-Analytics mit 20.000 Euro angegeben, ein 420 liegt mit 23.000 Euro 15 % darüber. Im mäßigen Zustand 4 gibt es einen Mk X für rund 5.300 Euro, einen 420 für 5.800 Euro.

Bei Einführung 1961
25.400 Mark

Schwachpunkte

  1. Kotflügel und Stehbleche
  2. A-Säule und Schweller
  3. Scheinwerfertöpfe
  4. Radläufe und Endspitzen
  5. Hinterachsaufnahmen
  6. Kofferraumboden
  7. Kettenspanner
  8. Fahrwerk: Lager und Buchsen
  9. Ölverbrauch/Ölverlust
  10. Wartung Hinterachse
Jaguar Mk X und 420 G, Schwachpunkte, Igelbild
Rossen Gargolov

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Beim Jaguar Mk X und 420 G gilt es, ein alter Spruch besonders zu beherzigen: Immer das bessere statt das billigere Auto kaufen. Denn die komplexe Blechstruktur und die anfällige Elektrik können Unsummen und viel Zeit bei der Fehlersuche verschlingen. Der Blick nach Großbritannien kann viel Geld sparen. Dort ist das Angebot viel größer - und an einen Rechtslenker kann man sich schnell gewöhnen.