Auto statt Monatskarte
Das kostet Bahnstreik bestreiken durch Autokauf

Zur Zeit ist es ja durchaus möglich, dass die Züge nicht so fahren, wie sie sollten. Besteht der kurzfristige Auto-Kauf den Kostenvergleich mit der Monatskarte der deutschen Bahn? Eine nicht ganz ernst gemeinte Musterrechnung.

Renault Clio 1.2 Mexx von mobile.de
Foto: http://goo.gl/aGTxvE

Nehmen wir einmal Folgendes an: Die Lokführer streiken. Sie sind Berufs-Pendler und wollen eine Monatskarte der deutschen Bahn nutzen. Dieses Ticket hilft Ihnen während eines Streiks allerdings denkbar wenig. Was also tun? Die Lösung ist so schlicht wie das Ausgangsproblem: Sie kaufen sich stattdessen ein Auto. Wir sprechen hier allerdings nicht von einem Neuwagen, sondern wollen uns innerhalb des Zugfahr-Ticket-Budgets bewegen.

Gebrauchtwagen als Bahn-Alternative

Als Grundlage soll uns ein exemplarischer Tarif für einen Pendler auf der Strecke Karlsruhe-Stuttgart dienen. Für die Nutzung der Reisemöglichkeiten inklusive IC und EC werden im Monat für die Zugfahrten 281 Euro fällig. Laut Bahn sind das auf der gleichen Strecke für einen PKW 754 Euro im Monat. Wäre doch gelacht, wenn sich das nicht unterbieten ließe.

Das große Gebrauchtwagen-Spezial

Auf der Suche nach billigen Gebrauchten im Internet finden sich Fahrzeuge bereits ab 3 (!) Euro. Damit hätte man aber vermutlich genau so viel Spaß, wie in einer überfüllen Bahn während des Streiks. Etwas realistischer sollte der Auto-Kauf also schon sein. Für nahezu unschlagbare 99 Euro (Verhandlungsbasis) gibt es schon einen Renault Clio 1.2 Mexx von 1996 mit 54 PS, Servolenkung und Zentralverriegelung. Laut Anbieter ist TÜV kein Problem, also kommen lediglich rund 50 Euro für die Plakette dazu. Auf der Zulassungsstelle fallen nochmal rund 30 Euro an und schon sind Sie mobil.

Die Steuern sind an dieser Stelle zu vernachlässigen, da Sie den Wagen nach dem Streik ja sofort wieder verkaufen und das Geld dadurch erstattet bekommen. Lediglich die Versicherung sollte noch Beachtung finden. Für oben genanntes Fahrzeug wären das (ausgehend von den Konditionen für den Autor dieses Artikels) circa 30 Euro im Monat. Trotz der hohen Streik-Motivation der GDL-Mitglieder nehmen wir mal großzügig an, dass die Dauer der Arbeitsverweigerung einen Monat nicht überschreiten wird.

Der Gebrauchtwagen liegt bei knapp 210 Euro

Alles zusammengerechnet kommen wir auf eine Summe von 209 Euro für einen zugelassenen und versicherten kleinen Gebrauchtwagen. Der Verhandlungsspielraum bei der Anschaffung ist hier noch nichtmal mit eingerechnet. Bevor jetzt emsige Pfennigfuchser mit erhobenem Zeigefinger nach Luft schnappen: Ja, natürlich braucht so ein Auto auch Benzin. Im Falle des kleinen Clio wären für die Strecke von Karlsruhe nach Stuttgart und wieder zurück rund 200 Euro im Monat fällig. Summa Summarum: 409 Euro.

Wir können natürlich nur schätzen, aber gehen wir mal davon aus, der kommende Bahnstreik dauert zwei Wochen. Ihr Monatsticket kostet trotzdem 281 Euro, aber beim PKW halbieren sich die Spritkosten. Schon sind wir mit 309 Euro in der unmittelbaren Reichweite der Monatskarte. Wenn Sie jetzt noch über das Verhandlungsgeschick eines erfahrenen Basar-Verkäufers verfügen und beim Einkauf 20 Euro rausschlagen, schaffen Sie vielleicht auch den Wiederverkauf des Flitzers für 100 Euro.

Effektiv kostet Sie der flotte Clio also 189 Euro für die Dauer des Streiks und damit unterbieten wir die Monatskarte um Längen.Vielleicht. Sie werden sicher gemerkt haben, dass unsere Rechnung einige Unsicherheitsfaktoren birgt. Trotzdem: Unserer Bildergalerie zeigt eine Auto-Auswahl in der Preisklasse "Taschengeld". Achja, und hier finden Sie übrigens unseren Beispiel-Clio.