Kia Soul 1.6 GDI Spirit im Test
Gefällt, solange er nicht gefordert wird

Bei der zweiten Auflage des trendigen Soul ist Kia sehr behutsam vorgegangen. Wir haben den Benziner mit 132 PS getestet.

Kia Soul 1.6 GDI Spirit, Seitenansicht
Foto: Dino Eisele

„Ich dachte, das wäre ein großer Mini.“ So oder ähnlich äußern sich viele beim Anblick des Soul. Damit hat der kastige Kia Soul sein wichtigstes Ziel erreicht: Sein markantes Design fällt auf. Der Soul will Begehren wecken – sonst bietet sich bei Kia der ähnlich große, aber günstigere und variablere Venga an.

Die stämmig auf breiten 18-Zöllern stehende eigenständige Mischung aus SUV und Van bietet einen großzügig geschnittenen Innenraum mit ansprechend eingerichtetem Cockpit. Steile Scheiben und eine erhöhte Sitzposition ermöglichen – außer nach schräg hinten – eine gute Rundumsicht. Groß gewachsene Insassen müssen auch im Fond des Kia Souls keine Angst haben, sich Kopf oder Knie zu stoßen. Eng geht es nur im Gepäckraum zu: Es passen nur kümmerliche 238 Liter rein, wobei unter dem Ladeboden eine riesige Styroporwanne mit abgeteilten Ablagen steckt. Ohne sie steigt das Volumen mit immerhin 354 Litern fast auf Golf-Niveau, allerdings muss man das Gepäck über eine hohe Ladekante hieven.

Unsere Highlights

Kia Soul mit wenig Temperament

Zurück ins Cockpit und den Startknopf gedrückt. Als einzigen Benziner gibt es den 1,6-Liter-Direkteinspritzer nun mit 132 PS. Davon ist in dem 1,3-Tonner nicht viel zu spüren. Solange der Sauger nicht gefordert wird, gefällt er mit guter Laufkultur und sauberer Gasannahme ab Leerlauf. Für etwas mehr Nachdruck sind hohe Drehzahlen nötig. Zu denen schwingt er sich nur mit Mühe auf, was nicht ohne Auswirkungen auf den Testverbrauch (8,6 l/100 km) bleibt. Auch das Fahrwerk des Kia Souls wirkt wenig engagiert und agil, zudem rollt der Kia mit den flachen 235/45er-Reifen steifbeinig ab. Trotz dreier verschiedener Modi liefert die Lenkung wenig Rückmeldung, wobei der Soul ohnehin nicht zum Kurvenkratzen animiert.

In dieser Hinsicht macht der Kia Soul dem Mini Countryman keine Konkurrenz. Doch eine Alternative ist er allemal – und günstiger obendrein: Der Einstieg beginnt bei 16.990 Euro, für das getestete Top-Modell Spirit ruft Kia 22.790 Euro auf – inklusive vieler Extras wie Spurhalte- und Fernlichtassistent.

Vor- und Nachteile
Kia Soul 1.6 GDI Spirit
Solide Verarbeitung
gutes Raumangebot auch im Fond
einfache Bedienung
umfangreiche Serienausstattung
sieben Jahre Garantie
Kleiner Laderaum
geringe Variabilität
Motor (erfüllt nur Euro 5) wenig elastisch und drehfreudig
erhöhter Verbrauch
Technische Daten
Kia Soul 1.6 GDI Spirit
Grundpreis22.790 €
Außenmaße4140 x 1831 x 1618 mm
Kofferraumvolumen354 bis 1367 l
Hubraum / Motor1591 cm³ / 4-Zylinder
Leistung97 kW / 132 PS bei 6300 U/min
Höchstgeschwindigkeit185 km/h
0-100 km/h11,3 s
Verbrauch6,7 l/100 km
Testverbrauch8,6 l/100 km