Mercedes C 450 AMG T-Modell im Test
Kleiner Bruder des C63

Leistungsgesteigerter Motor aus dem C 400 plus Fahrwerk aus dem C 63: ein echter AMG oder nur ein fauler Kompromiss? Der Mercedes C 450 AMG T-Modell im Test.

Mercedes C 450 AMG T-Modell, Seitenansicht
Foto: Jan Bürgermeister

Es ist ja nicht so, dass es der Welt an üppig motorisierten Autos mangeln würde. Für den Mercedes C 450 AMG hat sie jedoch gern noch ein Plätzchen frei gehalten. Unterhalb des bis zu 510 PS starken C 63 schließt der kleine AMG die Lücke zur stärksten Zivil-Version der C-Klasse, zum C 400. Dessen per Biturbo aufgeladener Dreiliter-V6 mobilisiert dank höherem Ladedruck 34 Extra-PS und wuchtet schon ab 2.000/min turbodieselige 520 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle.

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C 450 AMG dreht leicht und leise

Dementsprechend ansatzlos springt der Mercedes C 450 AMG aus dem Startblock, dreht beeindruckend mühelos hoch, passiert nach gut fünf Sekunden die Tempo-100-Marke und verkneift sich dabei vorlautes Geschrei. Während der Achtzylinder im C 63 schon beim morgendlichen Kaltstart die Nachbarschaft aus dem Schlaf posaunt, bleibt sein kleiner Bruder, der Mercedes C 450 AMG, fast immer korrekt. Aber nur fast, ein Klick auf „Sport Plus“ entlockt der Abgasanlage herrlich tiefes Lastwechselbollern und strafft gleich noch das Fahrwerk.

Präzise und souverän

Mit seinen aus dem C 63 stammenden Achsschenkeln, elektronisch geregelten Stoßdämpfern und steifer Elastokinematik unterscheidet sich der Mercedes C 450 AMG fahrwerksseitig am deutlichsten vom Serien-C. Der 1,7-Tonner lenkt daher wunderbar zackig ein und lässt sich präzise und leicht beherrschbar durch Kurven zirkeln, aus denen er sich dank hecklastig ausgelegtem Allradantrieb (33 : 67 Prozent) wuchtig stemmt, um die nächste Gerade in Angriff zu nehmen.

Durch die leichtgängige, aber nicht übertrieben spitz ausgelegte Lenkung bewahrt sich der Mercedes C 450 AMG zudem seine Mercedes-typische Souveränität, samt hohem Langstreckenkomfort. In der entsprechenden Dämpferposition federt der Light-AMG ordentlich, während die Siebengangautomatik Übersetzungswechsel weich verschleift.

Mercedes C 450 AMG mit Kombi-Karosserie

Zur guten Alltagstauglichkeit passen die geräumige Kombi-Karosserie mit bis zu 1.510 Litern Ladevolumen bei umgeklappter Rückbank sowie seitenhaltreiche und bequeme Sportsitze. Mit einem Grundpreis von 61.642 Euro liegt der Mercedes C 450 AMG gut 7.700 Euro über dem T-Modell des C 400 4Matic, er unterbietet den heckgetriebenen C 63 jedoch um über 16.000 Euro. Doch gut, dass die Autowelt noch ein Plätzchen frei gehalten hat.

Vor- und Nachteile
durchzugskräftiger und drehfreudiger Motor
präzises Handling
hohe Traktion
standfeste Bremsen
geräumige Karosserie
hohes Preisniveau
mäßige Übersichtlichkeit
nur 2 Jahre Garantie
Technische Daten
Mercedes C 450 AMG 4Matic T AMG
Grundpreis61.731 €
Außenmaße4702 x 1810 x 1457 mm
Kofferraumvolumen490 bis 1510 l
Hubraum / Motor2996 cm³ / 6-Zylinder
Leistung270 kW / 367 PS bei 5500 U/min
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
0-100 km/h5,2 s
Verbrauch7,7 l/100 km
Testverbrauch10,3 l/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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