Mopar Hellephant V8-Motor ausverkauft
Kurz-Comeback für den 1.000 PS-Achtzylinder

Auf der Tuningmesse SEMA in Las Vegas 2018 hatte Fiat-Chrysler einen Höllenmotor präsentiert: Der "Hellephant" ist ein aufgebohrter Hellcat-Motor mit 7 Liter Hubraum und 1.000 PS. Premiere feierte er in einem 1968er Dodge Charger. Ende April konnte er bestellt werden, nach 48 Stunden war er ausverkauft.

Hellephant 426 Mopar Crate Engine und 1968 Dodge ÒSuper ChargerÓ Concept
Foto: FCA

Das mit der Hölle können sie ganz gut bei Mopar, der Tuningschmiede des FCA-Konzerns. Erst der Hellcat (Höllenkatze)-V8, der inzwischen in zahlreichen Dodge-, Chrysler- und Jeep-Modellen für Erdbeben sorgt. Und nun der höllische Elefant namens "Hellephant". Ein auf dem Hellcat basierender V8-Motor, aufgebohrt auf sieben Liter Hubraum und mit einer abenteuerlichen Leistung von 1.000 PS gesegnet. Drehmoment hat er auch. 1.290 Newtonmeter, um genau zu sein.

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1.000 PS im Dodge Super Charger

Der Name Hellephant spielt dabei recht gekonnt auf eine Motoren-Legende an: den "Elephant" getauften Big Block aus dem Jahr 1964. Und um auch diese Kurve zu kriegen, hatte Mopar gleich das passende Gehäuse für den Hellephant auf die Showbühne in Las Vegas gerollt, einen komplett auf neu getrimmten Dodge Super Charger aus dem Jahr 1968. Das Super Charger-Conceptcar ist mit dem T-6060 Schaltgetriebe aus dem aktuellen Dodge Challenger SRT Hellcat ausgerüstet, die Motorhaube aus GFK mit einer mächtigen Lufthutze versehen. Die Türgriffe wurden für einen cleaneren Look entsorgt, die vorderen Ausstellfenster entfernt und der Radstand von 2.972 auf 3.023 Millimeter verlängert. Fun fact: Statt der Serien-Endrohre arbeiten im Charger die 5-Zoll-Tüten des Alfa Romeo Stelvio. Und um das Drama perfekt zu machen, sind die vier Endrohre in die Rücklichter integriert, das hat man so auch noch nicht gesehen.

Für US-Car-Fans noch viel spannender: Es wird nicht bei dem Showcar bleiben. Denn Mopar wird den Höllefanten als sogenannten "Crate Engine" verkaufen. Diese Kundenmotoren, wörtlich übersetzt "Motor aus der Kiste", sind in den USA ein gutes Geschäft für die Autohersteller. Kunden können für eigene Projekte, als Tuningmaßnahme oder auch zur Reparatur komplette, lauffähige Motoren mit allen benötigten Komponenten erwerben – zu Preisen, die einem deutschen Auto-Freak Tränen in die Augen treiben. So ist ein Standard-Smallblock-V8 schon für unter 3.000 Dollar zu haben.

Hellephant 426 Mopar Crate Engine und 1968 Dodge ÒSuper ChargerÓ Concept
FCA
Volles Rohr: Ab 2019 können Kunden das 1.000-PS-Paket für eigene Projekte kaufen

Hellephant-V8 ab in 48 Stunden ausverkauft

Ganz so günstig ist der Hellephant jedoch nicht. Satte 29.995 Dollar plus Steuern ruft Mopar als Grundpreis auf. Dafür kommt die Maschine komplett mit dem Supercharger, Einspritzanlage, Wasserpumpe, Schwungrad und Zündanlage. Dazu gibt es einen Einbau-Kit mit Motorsteuerung, allen benötigten Kabeln und Sensoren, dem CAN-Bus-Interface und einem elektronisch geregelten Gaspedal. Auch weitere für Umbauten benötigte Komponenten wie Lenkgetriebe oder Lichtmaschinen kann Mopar passend zum Hellephant liefern. Ein entsprechender Einbaukit kostet 2.265 Dollar. Übrigens: Auch in den USA sind die Möglichkeiten nicht gar so unbegrenzt, wie mancher meinen mag. Legal auf die Straße darf man mit dem Hellephant-Motor nur mit Oldtimern, die vor 1976 gebaut wurden, ansonsten gibt es keine Straßenzulassung. Der Bestellstart für den Hellephant wurde ganz bewusst auf den 26.4. gelegt, steht das Datum nach US-Schreibweise (4/26) doch exakt für den Hubraum in Cubicinch des klassischen Hemi-V8. Doch nur 48 Stunden später waren die Auftragsbücher bereits wieder geschlossen. Alle in dieser Charge verfügbaren Motoren waren ausverkauft. FCA nennt keine Zahlen. Insider sprechen aber von 100 Aggregaten, FCA bestätigte über 1.000 Interessenten. Denkbar aber nicht bestätigt ist eine zweite Hellephant-Auflage für das Jahr 2020.