Kündigung, Homeoffice-Verbot, kein Platz im Büro
Noch mehr Homeoffice-Chaos bei Tesla

Musk droht Mitarbeitern mit Kündigung, wenn sie im Homeoffice arbeiten – obwohl es weder genug Schreibtische noch Parkplätze im Büro gibt.

Noch mehr Homeoffice-Chaos bei Tesla
Foto: Tesla, Twittter

Ein erster Ruck ging bereits im April durch die Tesla-Community. Denn plötzlich war es für viele Teslafahrer nicht mehr selbstverständlich, zu den markeneigenen Superchargern zu fahren, um günstig zu laden. Ohne große Ankündigung hat Tesla erneut die Preise für Ladestrom korrigiert – abermals nach oben. Damit kostet die Kilowattstunde beim proprietären Ladenetzwerk des US-Autobauers derzeit zwischen 50 und 52 Cent. Erst im März stiegen die Preise um knapp 7 Prozent auf rund 48 Cent je kWh bei den meisten Superchargern. Im Dezember zogen die Preise zudem bereits um 12,5 Prozent an.

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Das Besondere: Bis vor kurzem galt das Laden bei Tesla gemeinhin als eine der günstigsten Alternativen fürs Schnellladen. Doch mit der Preissteigerung werden je nach Tarif auch Angebote der anderen Autohersteller oder der Mobility-Service-Provider wie ENBW, E.ON, Maingau oder Elvah attraktiv, die zudem über ein größeres Ladenetz verfügen. Unseren Lade-App-Vergleich finden Sie hier.

Büro-Präsenz oder Kündigung

Doch auch abseits des Unmuts aus der Tesla-Community gibt es Stunk – und zwar direkt aus dem Hauptquartier in Kalifornien. Am Mittwoch war eine E-Mail von Elon Musk durchs Netz gegeistert, in der der Teslachef seine Mitarbeiter wieder einmal vom Homeoffice ins Büro zitierte. Brisant wurde die Sache aber, als Musk zudem bei Twitter die Diskussion um die E-Mail mit den Worten kommentierte: "Mögen diese Leute doch bei einem anderen so tun, als würden sie arbeiten."

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In der E-Mail selbst schrieb er, dass jeder bei Tesla mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro zu erscheinen habe. Von jedem der nicht käme, wird davon ausgegangen, dass er gekündigt habe.

Twitter

Zu wenig Schreibtische und Parkplätze im Büro

Das krude daran: Nach Recherchen des US-Tech-Magazins The Information gibt es für die Tesla-Mitarbeiter im Hauptquartier in Freemont nicht ausreichend Schreibtische und Parkplätze. So müssen nach Musks Droh-Email mehrere Mitarbeiter nicht einmal einen Platz zum Sitzen gefunden haben, als sie wieder ins Büro kamen.

Die Gründe dafür: Während der Pandemie hat Tesla beschlossen, gewissen Bereiche der Büros unter anderem coronakonform umzubauen. Parallel stieg die Anzahl der Mitarbeiter aber enorm. Insgesamt beschäftigt der Autobauer seither etwa doppelt so viele Mitarbeiter wie vor dem Ausbruch der Pandemie.

Entgegen der Anordnung Musks sollen Führungskräfte von Tesla deshalb einige Angestellte wieder zurück ins Homeoffice geschickt haben, damit sie überhaupt arbeiten können. Auch das WLAN im Büro sei schlecht.

10.000 Tesla-Jobs vor dem Aus?

Der Haussegen beim E-Auto-Pionier hängt also schief. So schief, dass die Nachrichtenagentur Reuters heute sogar vermeldete, dass Musk rund 10 Prozent der ganzen Belegschaft vor die Türe setzen will. Als Grund nennt er laut Reuters, dass er ein sehr schlechtes Gefühl bezüglich der wirtschaftlichen Lage habe. Wenn Elon Musk diese Überlegung umsetzt, stünden rund 10.000 Menschen auf der Straße. 2021 hatte Tesla noch rund 100.000 Beschäftigte. Der Betreff dieser E-Mail laut Reuters: "Stoppt alle Neuanstellungen weltweit".

Untermauert wird die wirtschaftliche Schieflage des Unternehmens derweil unter anderem durch den Aktienkurs von Tesla, der nach Musks vorerst gescheitertem Übernahmeversuch des Social-Media-Dienstes Twitter um rund 35 Prozent einbrach.

Fazit

Offensichtlich läuft es bei dem einstigen E-Auto-Primus derzeit nicht so rund – Büropflicht ohne Büro ist natürlich absurd. Die Kommunikation von Tesla-Chef Elon Musk ist – wie gewohnt – mindestens fragwürdig. Für die Mitarbeiter bleibt zu hoffen, dass es sich wie so oft schon um mehr heiße Luft als Realität handelt.