Preise für neuen Honda Civic Type R
Ab 34.000 Euro gehts auf 270 km/h

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Der neue Honda Civic Type R geht nicht wie seine Vorgänger mit einem Saugmotor, sondern mit einem Turbo auf Kundenjagd. Mit 310 PS legt er die Leistungslatte in diesem Segment wieder ein Stück höher. Die Serienversion feiert auf dem Genfer Autosalon Premiere. In den Handel kommt der Honda Civic Type R im Juli in fünf wählbaren Farbkombinationen.

Honda Civic Type R
Foto: Honda

Honda Civic Type R gegen Leon Cupra und Mégane R.S

Mit verschiedenen Studien und seriennahen Varianten hat Honda dem Publikum den neuen Civic Type R bereits nahe gebracht. Auf dem Genfer Autosalon wird endlich die Serienversion des Japan-Sportlers enthüllt. In der vierten Generation des Civic Type R vollzieht Honda erstmals einen Philosophiewechsel: Turbo- statt Saugmotor heißt das Zauberwort. Unter Druck gesetzt, entfesselt der neue Honda Civic Type R 310 PS und 400 Nm Drehmoment und wildert damit im Revier des spanischen Konkurrenten Seat Leon Cupra 280 und des französischen Rivalen Renault Mégane R.S. Trophy 275. Der kompakte Spanier und Franzose lieferten sich erst vor wenigen Monaten ein Duell um die Nordschleifen-Krone für frontgetriebene Serienfahrzeuge, das Renault vorläufig für sich entschied. Ob der Honda Civic Type R, da nicht auch ein Wörtchen mitreden will? Mit diesen Eckdaten wahrscheinlich schon.

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Honda Civic Type R rennt 270 km/h und ist 34.000 Euro teuer

Die passenden Zutaten für einen aussichtsreichen Anlauf auf eine neue Bestmarke hat der Type R jedenfalls, schließlich ist der 2,0-Liter-Turbomotor, der bis zu 7.000/min. drehen darf, das bis dato stärkste Aggregat in der Modellgeschichte - zum Preis von 34.000 Euro. Stärker auch als die Aggregate in den Type-R-Kultmodellen Integra, Accord und NSX. Geschaltet wird per manuellem Sechsganggetriebe. Angetrieben werden ausschließlich die Vorderräder. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Honda für den neuen Civic Type R 270 km/h an, die Spurtzeit auf 100 km/h wird auf 5,7 Sekunden beziffert. Verzögert wird mit 350er Bremsscheiben und Brembo-Vierkolbenzangen, die sich hinter 19 Zoll großen Leichtmetallfelgen mit 235/35er Reifen verbergen.

Für aerodynamische Effizienz und maximalen Abtrieb wurde viel Feintuning am Honda Civic Type R betrieben. Der Unterboden ist komplett verkleidet und sorgt so für eine optimale Anströmung des Heckdiffusors. Weiteren Abtrieb sollen der große Front- und der mächtige Heckspoiler liefern. Um dem Kühlbedarf des Turbomotors gerecht zu werden, wurden die vorderen Lufteinlässe vergrößert und die weit ausgestellten vorderen Radläufe mit Entlüftungsöffnungen versehen.

Type R mit GT-Pack ab 36.500 Euro

Sportlich präsentiert sich der Honda Civic Type R auch im Innenraum. Fahrer und Beifahrer sitzen auf roten Schalensitzen im Velourslederlook, der Schaltknauf ist aus Aluminium gefertigt und der Dachhimmel schwarz eingefärbt.

Beim Fahrwerk setzt Honda auf adaptive Dämpfer und vier wählbare Grundeinstellungen. Per Knopfdruck kann zudem der +R-Modus gewählt werden, der das Ansprechverhalten des Turbobenziners weiter verbessern soll, zudem die Drehmomentverteilung aggressiver und leistungsorientierter gestaltet und die Dämpfer 30 % straffer abstimmt. "Im `+R´-Modus eignet sich der Type R ideal für die Rennstrecke und wird besonders Rennenthusiasten Freude bereiten", sagt Honda-Entwicklungsleiter Suehiro Hasshi. Neue Radaufhängungen erhöhen die Rollsteifigkeit signifikant und sollen die Lenkung deutlich spürbar an den Antriebskräften entkoppeln.

Wer es noch schärfer liebt, greift zum optionalen GT-Pack - dieses koste 36.500 Euro und lässt der Type R mun unter Civic Type R GT firmieren. Rote Akzente an Front- und Heckstoßfänger werden hier durch Parksensoren vorne und hinten, Frontscheinwerfer mit automatischer Fahrlichtschaltung, Regensensor und elektrisch anklappbare Außenspiegel, das Honda Connect-infotainmentsystem, ein 320-Watt-Audiosystem, acht Lautsprecher und einen CD-Player ergänzt. Hinzu kommen noch eine Zweizonen-Klimaanlage, eine rote Grundbeleuchtung sowie ein Kollisionswarnsystem, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Fernlichtassistent, Tot-Winkel-Assistent und Ausparkassistent. Ein City-Notbremsassistent ist immer mit an Bord des Honda Civic Type R.

Die Vorgängerversionen des Civic Type R liefen stets ohne künstliche Beatmung vom Band. 1997 erhielt der Kompaktwagen erstmals einen sportlichen Ableger mit 1,6-Liter-Reihenvierzylinder, 185 PS und 5-Gangschaltung. Damit gelang der Sprint von null auf 100 km/h in 6,8 Sekunden. Da der erste Civic Type R ausschließlich als Rechtslenker angeboten wurde, fand er nicht den Weg in die deutschen Verkaufsräume.

Honda Civic Type R erfüllt Euro-6-Norm

Nummer zwei dagegen schon. Von 2001 bis 2005 machte sich der japanische Kompaktsportler mit 2,0-Liter-Motor und 200 PS auf, die Herzen deutscher Kompaktsportler-Fans zu erobern. 2004 spendierten die Honda-Designer dem Type R ein kleines Facelift, ehe 2007 der Generationswechsel anstand. Die Leistung des Zweiliter-Benziners – gekoppelt an ein manuelles Sechsganggetriebe – stieg mit nur einem Pferdchen äußerst moderat an, dafür gab es drei Versionen zur Auswahl: Lightweight, Plus und Racing.

2010 dann das vorläufige Ende des Civic Type R: Nachdem abzusehen war, dass der Kompaktsportler die bevorstehende Euro-5-Norm nicht erfüllen wird, nahm Honda ihn kurzerhand aus dem Modellprogramm.

Was die Technik anbetrifft, so statten die japanischen Ingenieure den Kompaktsportler zudem mit einem adaptiven Dämpfersystem mit vier Grundeinstellungen aus, dass die Dämpferkraft der Vorder- und Hinterradaufhängung automatisch an die Fahrbedingungen anpasst. Neu ist das adaptive "Steer Axis"-System. Es soll störende Krafteinflüsse in der Lenkung reduzieren. Eine optimierte Aerodynamik mit glattem Unterboden, großen Spoilern und einen Heckdiffusor soll für entsprechenden Anpressdruck sorgen.