Mercedes GLA im Fahrbericht
Die A-Klasse für alle Fälle

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Mit dem neuen GLA auf Basis der A-Klasse erweitert Mercedes seine SUV-Palette nach unten. Was hat er neben dem schicken Design noch zu bieten?

Mercedes GLA, Frontansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

Ist das noch ein SUV? Angesichts der coupéhaften Silhouette des neuen Mercedes GLA sind Zweifel berechtigt. Doch es ist alles da: große Räder, erhöhte Bodenfreiheit, optionaler Allradantrieb und Variabilität im Innenraum. Damit passt der Mercedes GLA in die Klasse der kompakten Sport Utility Vehicles und trifft dort auf etablierte Konkurrenten wie etwa Audi Q3, BMW X1 und VW Tiguan.


Mercedes GLA: preisgünstigeres Einstiegsmodell ab Herbst

Vom 15. März an steht der Neue ab 29.304 Euro bei den Händlern, vorerst mit vier Antriebsvarianten: 200 Benziner mit 156 PS und 200 CDI mit 136 PS kommen zunächst nur mit Frontantrieb, der 250 Benziner mit 211 PS und der 220 CDI mit 170 PS werden zuerst nur mit Allradantrieb 4Matic und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe angeboten. Im Mai soll das Angebot um den 200 CDI 4Matic und um die frontgetriebenen Modelle 250 und 220 CDI erweitert werden. Als preisgünstigeres Einstiegsmodell ist für Herbst ein 180 CDI mit 109 PS geplant.

Unsere Highlights

Wir starten mit dem 220 CDI 4Matic: Das Bedienkonzept im Cockpit entspricht im Wesentlichen dem der A-Klasse, die Vielzahl von flächigen Tastern an Multifunktionslenkrad und Armaturenbrett wirkt zunächst etwas unübersichtlich. Für einen SUV ungewohnt tief, aber sanft empfangen optionale Lederpolster den Fahrer. Vorne ist die Sitzposition sportlich, nachgiebige Seitenwangen versprechen mehr Komfort als Seitenführung. Hinten kommen Erwachsene mit der gebotenen Knie- und Kopffreiheit gut zurecht, lediglich die Sitzfläche der Rückbank ist etwas kurz und zu flach ausgeführt. Dank simpel-zweistufig arretierbarer Rückenlehnen lässt sich das Kofferraumvolumen hinter der Bank von 421 auf 481 und durch Umklappen auf bis zu 1.235 Liter erweitern.

Zielgenaue Lenkung mit bester Rückmeldung

Wie kaum einem Mitbewerber unter den Kompakt-SUV gelingt es dem Mercedes GLA, Dynamik und Komfort zu verbinden. Seine direkte, zielgenaue Lenkung mit bester Rückmeldung schafft sofort Vertrauen, das serienmäßige Komfortfahrwerk überzeugt mit sanftem Anfedern und schluckt selbst fiese Fugen polterfrei weg. Gleichen Komfort, aber 30 Millimeter höhere Bodenfreiheit erreicht das im Testwagen verbaute, aber erst ab Jahresmitte optional lieferbare Offroad-Komfort-Fahrwerk.

Zwar neigt sich der höhere Mercedes GLA in flott gefahrenen Kurven mehr zur Seite, und auch sein Verbrauch wird bei schneller Fahrt etwas steigen, doch ist dieses Fahrwerk eine klare Empfehlung für die, die ihren GLA gelegentlich über unbefestigte Pfade treiben möchten. Gleiches gilt für den Allradantrieb, der aktuell nur mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombinierbar ist. 2.213 Euro beträgt der Mehrpreis zur Frontantriebsvariante, das vergleichsweise geringe Gewicht der Allradkomponenten und die niedrige permanente Leistungsaufnahme halten den Mehrverbauch mit rund einem halben Liter Diesel pro 100 Kilometer im erträglichen Rahmen.

Mercedes GLA: vielseitig nutzbar

Klar ist, dass weder Allradantrieb noch Fahrwerk des Mercedes GLA für extreme Offroad-Einsätze ausgelegt sind. Auf losem Untergrund und bei leichten Gelände-Etappen fühlt sich der GLA jedoch in seinem Element. Wenn es sein muss, steckt die hochfeste Karosserie auch kräftigere Verschränkung knarzfrei weg – ein deutliches Zeichen von Qualität und guter Verarbeitung.

Deshalb spielt es keine Rolle, ob der Mercedes GLA nun noch ein SUV ist oder nicht. Er ist robust, vielseitig nutzbar, bietet spürbar mehr Platz als die A-Klasse und dazu den stärkeren Charakter. Das zählt.

Fazit

Mehr Praxistauglichkeit, mehr Komfort, mehr Platz, dazu 500 Kilogramm Zuladung und eine Anhängelast von bis zu 1800 Kilogramm: Damit sind die mindestens 1700 Euro Mehrpreis des GLA gegenüber der normalen A-Klasse gut angelegt.