VW-Konzernabend Genf 2014
Neue Sportler, SUV und Spritsparer

Am Vorabend des Genfer Autosalons 2014 lässt es der VW-Konzern mächtig krachen. Audi zeigt den neuen TT, Lamborghini den Gallardo-Nachfolger, VW eine neue SUV-Studie. Porsche enttäuscht ohne echte Weltpremiere.

Autosalon Genf 2014 VW-Abend
Foto: Stefan Baldauf / Robert Kah

Was für ein Opener: Der erste Auftritt auf der Volkswagen Group Night gehört dem neuen Lamborghini Huracan LP 610-4, dem Nachfolger des Gallardo. Noch keilförmiger als der Vorgänger, wird auch der neue Lambo von einem V10 angetrieben. Dieser schöpft aus 5,2 Litern Hubraum 610 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 560 Nm. Das Chassis besteht aus Aluminium und Kohlefaser. Bei 1,4 Tonnen Leergewicht muss jedes Pferdchen also gerade einmal 2,33 kg bewegen. Somit soll der Huracan in 3,2 Sekunden von Null auf Tempo 100 beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h erreichen.
 

Alle Frühlings-Weltpremieren

Audi zeigt neuen TT und LeMans-Renner

Nächster Auftritt: Skoda. Geschäftsführer Winfried Vahland lässt mit der Studie Vision C ein fünftüriges Coupé vorfahren, dass einen Ausblick auf die zukünftige Designsprache der Marke gewährt.

Dann wird es wieder sportlich: Weltpremiere des neuen Audi TT. Die dritte Generation soll nach Aussage von Rupert Stadler noch sportlicher und effizienter geworden sein. Ganz neu sind auch die voll-digitalen Instrumente, die auf einer Bildschirmgröße von 12,3 Zoll sowohl fahrrelevante Informationen wie auch Infotainment-Funktion in mehreren wählbaren Layouts dargestellt werden können. Entwicklungschef Ulrich Hackenberg präsentiert Audis neuen LeMans-Renner R18 E-Tron, der beim 24h-Rennen erstmals mit Laserlicht antreten wird. Auch dem Hybrid-Kompakten Audi A3 E-Tron gönnt Audi noch einen Auftritt am Genfer Messevorabend.

Im Anschluss stellt Seat seine Premiere vor. Die Spanier sind mit dem neuen Top-Modell der Leon-Baureihe an den Lac Léman gereist. Der Seat Leon Cupra kommt in zwei Leistungsstufen (265 oder 280 PS) und positioniert sich somit zwischen den Konzernbrüdern Golf GTI, Golf R und Audi S3.

Design-Überraschung von Giugiaro

Mehr Leistung, mehr Speed lautet dann das Motto von Bentley. Dr. Wolfgang Schreiber präsentiert den Continental GT Speed mit überarbeitetem W12-Triebwerk. Der Top-Motor leistet nun 635 PS und 820 Nm Drehmoment und soll dem Speed ein km/h mehr Speed bescheren. Also jetzt 331 statt "nur" 330 km/h. Optisch leicht überarbeitet geht das neue Modell im Sommer 2014 an den Start.

Walter de Silva und Wolfgang Egger gehört der nächste Auftritt. Italdesign Giugiaro zeigt in Genf einen kompakten Crossover mit Namen Clipper auf MQB-Basis mit 4,50 Meter Außenlänge. Es geht um viel Sportlichkeit bei großzügigem Innenraumangebot. Besonderes Design-Schmakerl: vorne Schmetterlingstüren, zum Fond hin Flügeltüren. Im Innenraum fasziniert das Cockpit mit einem riesigen Display, das sich über die gesamte Breite des Armaturenträgers erstreckt.

Porsche ohne echte Neuheit in Genf

Danach ist Porsche an der Reihe. Nein, der neue 911 GT2 rollt leider nicht auf die Bühne. Stattdessen präsentiert Porsche-Boss Matthias Müller den "alten" Rennwagen 911 GT1 und kündigt große Ambitionen in der LMP1-Serie mit dem 919 Hybrid an. Dann darf auch nochmal der 918 Spyder auf die Bühne rollen. Nett, aber leider eben nicht mehr ganz neu. 

Auch VWs prestigeträchtiges "Million-Dollar-Baby" feiert in Genf wieder einmal einen Messeauftritt. Dieses Mal rückt der schnellste Wagen der Welt in der der Legenden-Sonderedition Rembrand Vitesse mit bronzefarbenen Sicht-Carbon an.

Bevor nun Volkswagen selbst seine neuen Modelle präsentiert, rollt noch ein motorisiertes Zweirad aus dem Hause Ducati auf die Bühne. Die Italiener sind seit 2012 Teil des VW-Konzerns.

Neue SUV-Studie VW T-Roc könnte in Serie gehen

Am Ende des Abends zündet VW sein Neuheiten-Feuerwerk. Los geht es mit der SUV-Studie T-Roc auf Basis des MQB. Der Mini-SUV im Polo-Format erstreckt sich über eine Länge von gerade einmal 4,18 Meter. Eine Besonderheit der zweitürigen Studie ist das herausnehmbare, zweitielige Dach, dass im Heck des Wagens verstaut werden kann. Außerdem sind volldigitale Instrumente, ein abnehmbarer Touchscreen und jede Menge Kameras an Bord. Ordentlich Bodenfreiheit, ein Unterfahrschutz und der 4Motion-Alladantrieb sollen der Studie gute Geländeeigenschaften bescheren. VW möchte den SUV bauen und nutzt den Auftritt in Genf um die Resonanz beim Publikum einzufangen.

Als Weltpremiere präsentiert VW außerdem den Golf erstmals mit Plug-in-Hybridantrieb. Angetrieben von einem 1,4-Liter-TSI mit 150 PS und einem 75 kW starkem E-Motor steht dem Golf GTE eine Systemleistung von  204 PS bereit. Durchschnittsverbrauch: 1,5 L/100 km. Er ist rein elektrisch soll der GTE eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h erreichen und eine Reichweite von 50 km zurücklegen. Die Akkus sind nach 3,5 Stunden an der Haushaltssteckdose wieder aufgeladen. Marktstart ist noch für dieses Jahr vorgesehen. 

Impressionen vom VW-Konzernabend und die Bilder der wichtigsten Neuheiten sehen Sie in unserer großen Bildergalerie.