9 Uhr-Status 24h-Rennen Le Mans 2012
Audi-Quartett führt am Morgen

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Ausfälle, Unfälle, kleine Dramen - die Nacht beim 24h-Rennen in Le Mans 2012 war lang, doch sie änderte nichts an der Vierfachführung von Audi, die nach dem Toyota-Doppelausfall im ersten Renndrittel etabliert und seither beständig ausgebaut werden konnte.

24h-Rennen LeMans
Foto: xpb

Am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr führte beim 24h-Rennen in Le Mans 2012 der Audi mit der Startnummer 2 von Tom Kristensen, Allan McNish und Rinaldo Capello auf dem Audi R18 E-tron Quattro. Das Schwesterauto von André Lotterer, Benoit Tréluyer und Marcel Fässler liegt mit einem minimalen Rückstand auf Platz zwei, gefolgt von den beiden hybridlosen R18 Ultra mit der Startnummer 4 von Mike Rockenfeller, Oliver Jarvis und Marco Bonanomi, der einen Rückstand von zwei Runden auf den Führenden aufweist. Neun Runden hinter der Spitze liegt der vierte Audi mit der Startnummer 3.

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Audi-Führung ist stabilisiert

Für Audi war die Nacht wenig aufregend: Ein Toyota fiel bei einem spektakulären Unfall in Runde 82 aus, bei dem sich der britische Rennfahrer Anthony Davidson zwei Wirbel
gebrochen hat und der zweite TS030 Hybrid musste nach 134 Runden wegen technischer Probleme zurückgezogen werden. So konnte sich Audi Sport darauf beschränken, mit Umsicht durch die Nacht zu navigieren. Der seit Beginn führende Audi mit der Startnummer 1 kam nur einmal in Probleme, als sich Marcel Fässler am frühen Morgen drehte und den bequemen Vorsprung von über einer Minute fast vollständig einbüßte. Doch Teamkollege André Lotterer konnte im folgenden Stint den Abstand wieder auf das gewohnte Maß von gut einer Minute hochschrauben. Damit ist die Audi-Führung stabilisiert. Sollten nicht noch technische Probleme in den verbleibenden sieben Stunden auftreten, könnte Audi nach 2010 vermutlich einen weiteren triumphalen Sieg in Le Mans feiern, zumal sich die Verkehrssituation entspannt hat, weil nur noch 37 von 56 gestarteten Fahrzeugen in Wertung sind.

Hinter den vier Audi R18 lauern die beiden Lola-Rebellion, die von möglichen Aus- oder Rückfällen der Werkswagen profitieren und somit einen Podiumsplatz abstauben können. Hinter den beiden Rebellion haben sich die zwei LMP1-Honda-HPD der Teams JRM und Strakka eingenistet, doch der Rückstand auf die führenden Audi beträgt bereits gut 17 Runden.

Schnellster LMP2-Wagenn auf Platz 8

Mittendrin in diesem Kampfpulk ein weiterer HPD-Honda, der führende LMP2-Wagen von Starworks, der bereits auf Platz 8 im Gesamtklassement liegt. Wie erwartet ist die LMP2-Klasse auch am Sonntagmorgen noch extrem hart umkämpft: Mindestens drei weitere LMP2-Wagen sind im Bereich von knapp unter einer Runde Rückstand noch in Schlagdistanz zum Klassensieg. Pecom-Pilot Pierre Kaffer liegt aktuell auf Rang zwei in der LMP2-Klasse, aber auch die Teams TDS, Signatech und ADR haben noch Chancen.

Ferrari führt die GT-Klasse an

Der Fisch scheint auch in der GTE-Klasse einigermaßen geputzt zu sein: Ferrari hat mit den 458 Italia eine Doppelführung durch die Teams AF Corse (Nummer 51) und Luxury Racing (Nummer 59) aufgebaut. Die beiden rassigen Italiener waren um 09.00 Uhr um eine Runde getrennt. Auf Platz drei mit vier Runden Rückstand schlägt sich der Aston Martin Vantage GTE von Stefan Mücke, Adrian Fernandez und Darren Turner erstaunlich wacker. Die im Vorfeld angezweifelte Zuverlässigkeit scheint vorhanden zu sein, und hätte Stefan Mücke nach einem Ausrutscher ins Kiesbett der Indianapolis-Kurve am frühen Sonntagmorgen nicht wertvolle Zeit eingebüßt, so würde der Aston vermutlich sogar um den Sieg kämpfen.

Die beiden Corvette C6.R Z01, die in der ersten Rennhälfte in Le Mans eine wichtige Rolle an der Spitze der GTE Pro-Klasse spielten, sind weit zurückgefallen: Das lange Zeit führende Auto mit der Startnummer 74 verlor zuerst ein Rad, später machte ein Unfall von Richard Westbrook einen langen Reparaturstopp notwendig. Der Schwesterwagen (Nummer 73) liegt mit sieben Rückstand abgeschlagen auf Platz fünf in der Klasse. Noch schlechter steht es um Porsche: Das Top-Auto des Felbermayr-Teams von Marc Lieb, Wolf Henzler und Richard Lietz schied nach 184 Runden auf Platz vier liegend mit Getriebeschaden aus. Auch der Flying Lizard-Porsche von Jörg Bergmeister ist nicht mehr im Rennen. Porsche muss sich im Moment also mit Platz zwei in der GTE-AM-Kasse trösten, in der auch Privatfahrer am Start sind: Dort ist der IMSA Matmut-Porsche von Armindo, Narac und Pons in einen herzhaften Zweikampf um den Klassensieg mit der Larbre-Corvette verstrickt.

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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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