Aus Moby Dick wird Moby X
Dieser Porsche 935 fährt elektrisch

Also, wenn er denn mal fährt. Noch gibt es den 935-Nachbau nämlich nur als Computer-Rendering. Bis zum Jahresende soll er aber Realität werden.

Bisimoto 935 Moby_X
Foto: Bisimoto Engineering, Khyzyl Saleem (Instagram: the_kyza)

Erst 2018 brachte Porsche den 935 zurück. Erinnerte mit dem 750-PS-Sportler an den legendären Le Mans-Rennwagen "Moby Dick". In einer streng limitierten Auflage von gerade einmal 77 Fahrzeugen. Bald schon soll es noch einen geben. Allerdings mit schwungvollem Long-Tail-Heck statt großem Heckflügel, zukunftweisendem E-Antrieb statt Traditions-Boxer, entwickelt im kalifornischen Ontario statt dem schwäbischen Zuffenhausen.

So jedenfalls der Plan von Bisi Ezerioha, Chefingenieur und Firmengründer von Bisimoto Engineering. Der aus Nigeria stammende US-Amerikaner ist eigentlich studierter Chemiker, doch seine Leidenschaft für Autos wurde zum Beruf. Mit seiner 1994 gegründeten Firma lebt der passionierte Rennfahrer – Ezerioha nimmt unter anderem an Drag-Rennen teil – seinen Faible für PS-starke Motoren aus. Zunächst an Autos der Marke Honda, später vorrangig von Porsche. In der Szene kennt man ihn auch als "Turbo-Gott", die Internetauftrtte von ihm und seiner Firma zeigen zahlreiche Fotos von Sportwagen, die Flammen aus den Endrohren feuern. Im Porträt der Unternehmenswebseite versteht sich die Firma selbst als "Ingenieurs-Dienststleister mit einer Passion für Design und Entwicklung schöner Kreationen".

Unsere Highlights

Eine davon soll Bisimotos Porsche 935 "Moby X" werden. Noch handelt es sich bei den Bildern um digitale Renderings, für die Bisimoto den Digital-Künstler Khyzyl Saleem (Instagram: the-kyza) mit ins Boot holte. Der junge Brite hat sich vor allem in der Gaming-Szene mit Sportwagen-Entwürfen für Rennspiele wie The Crew 2 oder NFS:Heat einen Namen gemacht. In diesem Fall soll sein Werk aber tatsächlich echten Asphalt unter die Räder bekommen.

Einen E-Sportwagen von Bisimoto gibt es schon

Die Ansage ist durchaus ernst zu nehmen. Bereits im vergangenen Jahr zeigte Bisimoto mit dem "K3V" einen elektrifizierten 935-Nachbau auf Basis eines 911-G-Modells aus dem Jahr 1976. Der 475 kW (636 PS) starke Elektromotor treibt ausschließlich die Hinterachse an und bekommt es mit wenig mehr als 1.200 Kilogramm Leergewicht zu tun. Die 32-kWh-Batterie soll für eine Reichweite von rund 200 Meilen genügen. Der in grau und pinkfarben lackierte Flügelflitzer ist mit Sicherheit spektakulär, bei genauerem Betrachten wirkt der aus mehreren Anbauteilen zusammensetzte 935-Nachbau aber alles andere als homogen.

Bisimoto 935 K3V
Bisimoto Engineering, Michael Marcheco (Instagram: spacebypixel)
Basis für den K3V ist ein 911 G-Modell.

Das soll beim "Moby X" anders werden. Zum Basisfahrzeug machte Bisimoto zwar noch keine Angaben, sollte der Elektro-Sportler aber tatsächlich so umgesetzt werden wie auf den Renderings, dürfte im Karosseriebau weit mehr Aufwand stecken als noch im "K3V". Grundsätzlich übernimmt der "Moby X" die elegante Form des 935L, einer weiteren Variante der Rennwagenlegende. Gegenüber dem Original bleibt das Heck allerdings flügellos, das Seitenprofil wirkt somit puristischer und daher noch eleganter. Die Dachlinie fließt geradezu in das schnabelartige geformte Heck, das – so zeigt es eine der Aufnahmen – wohl mit einer ausfahrbaren Verlängerung als "Spoiler-Ersatz" ausgerüstet ist.

Die Front trägt einen riesigen Kühlergrill, der von jeweils zwei quer angeordneten LED-Streben als Hauptscheinwerfer flankiert wird. Die Kotflügel sind mit kiemenartigen Öffnungen versehen, ein riesiger Frontsplitter lässt "Moby X" wie einen Wels am Untergrund schnüffeln. Mächtige Seitenschweller setzen die Formgebung bis zu den hinteren Radhäusern fort, die von den Tiefbettfelgen mit Niederquerschnittsreifen beinahe vollständig ausgefüllt sind.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogenen Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzbestimmungen.

Bilder vom Innenraum gibt es zwar nicht, die Außenaufnahmen geben jedoch eine Einzelsitz-Konfiguration mit Mehrpunkt-begurteter Sportschale und Überrollkäfig preis. Für den Trackeinsatz ist auch die Fronthaube konzipiert: Sie soll allem Anschein nach Schnellverschlüsse und Tankstutzen einer Schnellbetankungsanlage bekommen. Wobei sich dahinter freilich der Ladeanschluss für die Antriebsbatterie befinden dürfte.

Wann genau Bisimoto Engneering das fertige Fahrzeug vorstellen möchte, ist noch nicht bekannt. Auch ob es sich bei "Moby X" um ein komplett neues Auto oder um ein optisch verfeinertes "Update" des 2020 präsentierten "K3V" handeln wird, werden wir wohl erst bei der Präsentation erfahren. Sicher scheint dagegen, dass der Antrieb weitgehend identisch sein dürfte.

Umfrage
Was halten Sie von Projekten wie diesem 935-Nachbau?
869 Mal abgestimmt
Super! Ein toller Beweis dafür, was technisch machbar ist.Schande! Vom Erbe automobiler Legenden sollte man die Finger lassen.

Fazit

Schon im vergangenen Jahr zeigte Bisimoto Engneering einen elektrisch angetriebenen Porsche 935-Nachbau. 636 PS und ein Leergewicht von 1.216 kg versprechen kompromisslose Sportlichkeit. Kommt der "Moby X" tatsächlich so wie auf den Renderings zu sehen, gibt es das ganze auch noch in hinreißend schöner Verpackung.