Das kann der Mercedes-Benz G 580
Die fünf coolsten Features der Elektro-G-Klasse

Die elektrische G-Klasse G 580 mit EQ-Technologie rollt mit einigen Superlativen auf den Markt. Wir nehmen fünf einzigartige Details unter die Lupe.

Mercedes G 580 mit EQ-Technologie
Foto: Mercedes-Benz

Gleich vorweg – nicht alles an der neuen elektrischen G-Klasse ist cool. Der Name zum Beispiel. Lange kursierte nämlich die logische Nomenklatur EQG durchs Netz, mit der sich Fans und Szene schon angefreundet hatten. Am Ende entschied sich Mercedes für die etwas kryptische Bezeichnung G 580 mit EQ-Technologie. Ebenso gewöhnungsbedürftig ist das Leergewicht, das die Schwaben mit 3.085 Kilogramm angeben. Die Zuladung begrenzt sich damit auf mickrige 415 Kilogramm. Doch zugegeben – die meisten anderen Dinge am neuen Elektro-Geländewagen sind wirklich mächtig cool.

Unsere Highlights

1. Vier Motoren für ein Halleluja

Das Angebot an Elektroautos ist mittlerweile reichhaltig bestückt (Stand 2024). Doch kaum ein Stromer kann gleich mit vier Elektromotoren aufwarten. Die elektrische G-Klasse schon. Mercedes hat sich aber nicht nur wegen der enormen Leistungsfähigkeit – der G 580 mit EQ-Technologie leistet insgesamt 588 PS – für dieses Antriebslayout entschieden. Weil für jedes der vier Räder eine E-Maschine zuständig ist, ermöglicht das eine komplett neues Niveau an Offroad-Tauglichkeit und Fahrdynamik.

Sind etwa ein oder zwei Räder bei extremer Fahrwerks-Verwindung entlastet und können keine Kraft übertragen, muss nicht etwa die Raddrehzahl über ein ESP eingebremst werden. Vielmehr kann die Elektronik die Antriebsmotoren an dieser Stelle einfach abstellen. Weil die Motoren zudem in unterschiedliche Richtungen drehen können, schafft ausgerechnet die größte und schwerste G-Klasse der Geschichte die beste Wendigkeit. Ein extremes Manöver diesbezüglich ist der "G-Turn" – ein Dreh auf der Stelle wie bei einem Kettenfahrzeug (siehe Video).

2. Volle Sperrung ohne Differenziale

Legendär an der G-Klasse sind die drei Knöpfe im Innenraum, die eine Sperrung von Vorderachs-, Mittel- und Hinterachsdifferenzial ermöglichen. Ok, an den ursprünglichen Modellen W460 und W461 war der Allradantrieb ohnehin starr verteilt, und per Zughebel wurden die Achssperren manuell betätigt. So oder so – voll gesperrt sind an jedem Rad einer G-Klasse also Kraft und Drehzahl gleich. Damit lässt sich freilich kaum eine Kurve fahren – im extremen Gelände liefert es aber eine kompromisslose Kraftverteilung.

Das schafft das Elektromodell durch die vier Motoren auch ohne Differenzial-Sperren. Sie kann quasi jede Art von Antriebs-Kombination simulieren, indem sie die elektrische Power elektronisch auf die Motoren verteilt (Torque Vectoring). Hindernisse auf der Offroad-Route gibt es technisch also genauso wenig wie für konventionell angetriebene G-Klasse. Theoretisch könnte die Software sogar nur ein Rad antreiben lassen – und das ist nun wirklich cool.

3. Unterwasser-Batterie für tiefe Flüsse

Mercedes gibt die Wattiefe der elektrischen G-Klasse mit imposanten 85 Zentimeter an.Man benötigt keinen Zollstock, um zu begreifen, dass die Karosserie bei dieser Wassertiefe teilweise unter der Wasseroberfläche sitzt. Viele Gegner hat sie diesbezüglich unter den Serien-Geländewagen nicht – schon gar nicht bei Elektroautos. Auch bei der G-Klasse versteckt sich die gewaltige Batterie (116 kWh) am Unterboden. Sie dürfte bei solch tiefen Flussdurchfahrten also komplett unter Wasser stehen.

Das macht dem Mercedes Geländewagen, der bei Magna in Graz vom Band läuft, absolut nichts aus. Während sich viele E-Autofahrer bereits vor tiefen Pfützen fürchten, bekommt man mit der elektrischen G-Klasse von Mercedes obendrein eine Garantie, dass sämtliche elektrischen Komponenten absolut wasserdicht sind. Also: Wasser marsch! Und alle Maschinen volle Kraft voraus!

4. Akku im Leiter-Rahmen bestens geschützt

Wie frühere G-Klassen auch setzt die aktuelle G-Klasse nicht auf eine selbsttragende Karosserie, sondern auf einen stabilen Leiter-Rahmen aus Stahl. Vorteil für die Batterietechnik: Die zwölf Akku-Module (216 Zellen) passen in ihrem großen Batteriekasten doppelt übereinander gestapelt direkt zwischen die Längsträger – vier Millimeter dicker Stahl – und versteifen den Chassis-Aufbau zusätzlich. Normalerweise sitzen an dieser Stelle Auspuffrohre, Getriebe und Verteilergetriebe sowie die Kardanwellen.

Dazu besteht das Batteriegehäuse aus einem hochfesten Materialmix mit Carbon-Anteil. Es soll nicht nur verwindungssteif sein, sondern auch vor extremen physischen Einflüssen schützen, wenn die mehr als drei Tonnen schwere G-Klasse beispielsweise beim Offroad-Kraxeln auf einem spitzen Felsen aufsitzt. Weiterer Vorteil: Die G-Klasse hat trotz ihres hohen Gewichts einen sehr niedrigen Schwerpunkt, was sich sowohl auf ebener Kurvenstrecke als auch Offroad durch höhere Fahrdynamik und weniger Aufschaukeln bemerkbar machen dürfte.

5. Elektro-Geländewagen mit Untersetzungsgetriebe

Auch wenn man an dieser Stelle noch die simulierten Fahr- und Event-Sounds "G-Roar" oder das erweiterte elektrische Lenken "G-Steering" erwähnen könnte – nein, für uns zählt hier ein ganz anderes Feature. Als eines der wenigen Autos überhaupt bietet die elektrische G-Klasse nämlich eine Untersetzung.

Mit einem Verhältnis von 2:1 kann im "Low-Range-Modus" nicht nur das Antriebsmoment – beispielsweise zum Baum-aus-dem-Wald-ziehen – deutlich erhöht werden. Die Untersetzung ermöglicht auch extrem langsame Kriechfahrt, wie sie zum Überqueren extremer Hindernisse nötig ist. Auch die stärksten Steigungen sollten zum Schutz der Komponenten in "Low Range" erklommen werden. Die Höchstgeschwindigkeit wird hier übrigens erst bei 85 km/h begrenzt.

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Fazit

Mercedes spendiert seiner elektrischen G-Klasse einige besondere Features, die es sonst nirgends gibt. Der G 580 mit EQ-Technologie kann dank seiner vier elektrischen Motoren samt Untersetzung besondere Fahrmanöver vollziehen und schützt seine riesige Batterie auf eine für E-Fahrzeuge ganz besondere Weise.