Evolution Space vom Streetscooter-Vater
Dieses E-Auto hält 50 Jahre

Regelmäßige Updates halten dieses Elektroauto mindestens 50 Jahre fit. Dazu lädt er extrem schnell und kommt auch extrem weit.

Evolution Space
Foto: Evolution

Professor Günther Schuh lehrt an der RWTH Aachen und hat schon dem Streetscooter der Post und dem Elektrokleinwagen E.Go Life Leben eingehaucht. Mit seinem neuen Unternehmen Evolution setzt er auf ein Elektroauto, das ein ganzes Leben lang halten soll.

Runderneuerung alle 5 Jahre

Mit dem Space hat Evolution jetzt ein Elektroauto-Konzept vorgestellt, das irgendwo zwischen SUV und Crossover siedelt. Viel entscheidender als die Karosserieform ist aber der Nachhaltigkeitsansatz der dahintersteht. Das elektrische Universalfahrzeug kommt alle fünf Jahre zu einem Wiederaufbereitungsprozess ins Werk zurück, wird dort überholt und aktualisiert und soll immer auf aktuellem Stand sein und ein ganzes Leben lang halten. Schuh verspricht eine Lebensdauer von wenigstens 50 Jahren. Und im Anschluss lässt sich der Space komplett recyceln.

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Range Extender bringt Reichweite

Aber der Evolution Space bietet noch weitere Highlights. Er kombiniert einen Elektroantrieb mit einem Range Extender und verspricht so schnelle Ladezeiten und große Reichweiten. Als Energiespeicher kommt eine 40 kWh große Lithium-Ionen-Batterie im Fahrzeugboden zum Einsatz, die bei jedem 5-Jahre-Upgrade getauscht und für weitere 20 Jahre als stationärer Energiespeicher von Solaranlagen verwendet wird. Die rein batterieelektrische Reichweite wird mit 150 Kilometer angegeben. Weitere 600 Kilometer Reichweite steuert ein mit LPG betriebener Range Extender bei. Der LPG-Vorrat lässt sich dabei in nur fünf Minuten nachtanken. Insgesamt kommt der Space so auf einen Wirkungskreis von bis zu 750 Kilometer. Den Antrieb übernehmen zwei identisch aufgebaute Elektro-Achsen, die jeweils 140 kW leisten. Versprochen werden bis zu 160 km/h Höchstgeschwindigkeit (abgeregelt) sowie eine Hinterradlenkung, die den Space agiler machen soll.

Variables Chassis-Konzept

Der kantige Aufbau des Space zeigt sich variabel. Zwei projektierte Radstände strecken den Space mit seinem Chassis aus Aluminiumprofilen auf 4,09 oder 4,92 Meter und bieten so Platz für fünf respektive acht Passagiere. Der modulare Innenraumaufbau erlaubt aber auch andere Sitz- oder Nutzungskonfigurationen. Höhe (1,94 Meter) und Breite (1,92 Meter) bleiben jeweils unverändert. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 2,8 Tonnen stehen 650 Kilogramm Zuladung sowie eine Anhängelast von bis zu 3,5 Tonnen im Lastenheft. Das Faltschiebedach über die gesamte Dachlänge kann als Option durch ein Solar-PV-Dach ersetzt werden. Die Heckabdeckung kann leicht abmontiert und der große Kofferraum als Pick-up genutzt werden.

Das Cockpit im Evolution Space bündelt das Kombiinstrument und die Infotainment-Anzeigen unter einer über die komplette Fahrzeugbreite reichenden Glasscheibe. Die Schnittstellen sind so ausgelegt, dass auch regelmäßige Hardware-Upgrades möglich sind.

Das gilt auch für die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellten Sitzbezüge und Innenraum-Oberflächen. Auch hier wird beim turnusgemäßen Werksbesuch neu bespannt, die Reste recycelt.

Ab 2025 im Abo

Kommen soll der Space frühestens in zwei Jahren, also 2025 und dann nur als Kleinserie, die nur im Abo angeboten wird. Derzeit spricht Evolution von rund 1.000 Euro Miete pro Monat. Reservierungen für den Space sollen nach derzeitigen Plänen bereits ab Mitte 2023 möglich sein.

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Nein, die CO2-Einsparung ist nicht so hoch, dass es sich lohnenwürde, die Nachteile in der Praxis in Kauf zu nehmen.Ja, E-Autos brauchen weniger Energie, emittieren insgesamt weniger CO2 und das Thema Reichweite erledigt sich wegen zunehmender Energiedichten und Ladegeschwindigkeiten der Akkus.

Fazit

Günther Schuh hat mit dem Streetscooter und dem E.Go Life zwei interessante Elektroautoprojekte an den Staert gebracht. Beide haben sich aber nicht zu Erfolgsmodellen entwickelt. Jetzt folgt mit dem Space von Evolution ein neuer Elektroautoversuch. Klingt im Ansatz wieder interessant, vielleicht kann sich ja das Space-Projekt am Markt nachhaltig durchsetzen.