GFG Style Bandini Dora
Supersicherer Karbon-Sportler im Giugiaro-Design

Die Konzeptstudie Bandini Dora von GFG Style zeigt sich optisch von der Formel 1 inspiriert – allerdings nur vom Halo-System. Der Antrieb ist natürlich elektrisch.

GFG Style Bandini Dora
Foto: GFG Style

Der Aufschrei war groß, als die Formel 1 im Jahr 2018 den Cockpit-Schutz Halo einführte. Vor allem die Ästhetik des Sicherheitssystems wurde damals kritisiert. Inzwischen scheint bei den Fans jedoch ein Gewöhnungseffekt eingesetzt zu haben, zumindest ist die Debatte weitgehend verstummt. Das Autodesigner-Gespann Giugiaro – bestehend aus Vater Giorgetto und Sohn Fabrizio – fand den Halo-Bügel aber anscheinend gar nicht so hässlich. Das neue Showcar ihrer Firma GFG Style, der Bandini Dora, zeigt sich nämlich davon inspiriert.

Unsere Highlights

Inspiriert von den Bandini-Rennwagen der 50er

Oberhalb der Schulterlinie sieht der Bandini Dora sogar aus, als hätten Vater und Sohn Giugiaro beide diskutierten F1-Schutzelemente – neben dem Halo testete die Formel 1 auch eine Windschutzscheibe namens "Shield" – kombiniert. Die Form der Fenster lehnt sich aber an ein anderes Vorbild an: An die zweisitzigen Sportwagen von Bandini Automobili, die vor allem in den Fünfzigerjahren bei Autorennen eingesetzt wurden. Daher auch die Modellbezeichnung: Bandini Dora.

GFG Style Bandini Dora
GFG Style
Die Rennwagen von Bandini dienten als eine Inspirationsquelle für den Bandini Dora.

Ansonsten sind zwischen dem Vorbild und dem Nachahmer jedoch nicht allzu viele gestalterische Parallelen zu entdecken. Dafür ist der Neuling zu groß (4,80 Meter Länge bei einem Radstand von drei Metern, zwei Meter Breite, 1,15 Meter Höhe) und zu eckig. Auffällig sind die weit nach hinten gezogenen Scheinwerfer, die scharf gezackten Linien in der Seitenansicht und die bereits erwähnten Halo-Streben, die von ganz vorne nach ganz hinten verlaufen und in den Heckflügel münden. Hier präsentiert der Showcar-Keil, der eigentlich auf dem Genfer Autosalon debütieren sollte, eine recht zerklüftete Optik mit über die gesamte Breite verlaufender Lichtleiste.

Karbon-Karosserie auf Aluminium-Spaceframe

Auspuff-Endohre sucht man am Bandini Dora von GFG Style vergeblich. Kein Wunder: Das Auto wird elektrisch angetrieben. Zwei an beiden Achsen sitzende E-Motoren leisten 400 kW / 544 PS und geben ihre maximal 680 Newtonmeter an alle vier Räder ab. Eine 90-Kilowattstunden-Batterie liefert genug Energie für bis zu 450 Kilometer. Freilich nur dann, wenn nicht überschwänglich das Beschleunigungsvermögen (3,3 Sekunden von Null auf Hundert) oder die Höchstgeschwindigkeit (elektronisch limitierte 250 km/h) ausprobiert wird.

GFG Style Bandini Dora
GFG Style
Die E-Motoren sitzen an den Achsen, die Batterien stapeln sich im Zentrum des Showcars.

Wie seine Showcar-Geschwister Vision 2030 und Vision 2030 Desert Raid (mehr zu diesen Autos lesen Sie hier) stülpt sich beim Bandini Dora eine Karbon-Karosserie über einen Aluminium-Spaceframe. An dem Chassis sind vier 21 Zoll große Räder aufgehängt, die rundum mit Pirelli-Reifen im Format 245/40 R21 bezogen sind.

Innenraum ohne Schalter und Tasten

Der Einstieg in den Bandini Dora von GFG Style erfolgt über vollautomatische Scherentüren. Innen spannt sich ein für die Fahrzeugstruktur elementarer und erhöhter Mitteltunnel von vorne nach hinten und trennt die beiden Insassen voneinander. Die aus Karbon und Leder gefertigten und in Sitzhöhe sowie im Rückenbereich ein wenig verstellbaren Sitze sind fest justiert, weshalb der Fahrer mit einstellbarem Lenkrad und flexibler Pedalerie eine passende Sitzposition findet. Der Infotainment-Touchscreen befindet sich im Volant; die Konzeptstudie verfügt über keinerlei Schalter und Tasten. Dafür aber über ein durchgängiges Ambientelicht und weitere Monitore, welche die Bilder der Rückspiegel-Kameras darstellen.

Umfrage
Die neuen Showcars von GFG Style ...
487 Mal abgestimmt
... sind tolle Sportwagen, die schnellstens auf den Markt kommen sollten.... sind überflüssige Autos, die hoffentlich niemals auf den Markt kommen.

Fazit

Giugiaro hält den Bandini Dora für den "Barchetta des Jahres 2020". Mancher Betrachter dürfte sich bei dessen Anblick aber auch an die Neunzigerjahre erinnert fühlen. Die optische Verbindung zu den alten Bandini-Modellen ist ebenfalls eher mittelmäßig gelungen. Und ob die Halo-Analogie funktioniert, muss eh jeder selbst entscheiden.