Elektrischer Crate Engine eGT-913 von Electric GT
Porsche 911 mit Tesla-Power

Sie halten es für eine tolle Idee, ihren alten Porsche 911 daheim auf Elektroantrieb umzubauen? Electric GT bietet jetzt die passende Plug & Play-Lösung an.

10/2021, Electric GT Porsche 911 Elektro-Umbau
Foto: Electric GT

Electric GT hat schon einige ältere Modelle zu Elektroautos umgebaut. Ein Toyota Land Cruiser oder ein Ford Bronco hat von den Kaliforniern beispielsweise einen E-Antrieb in Form eines V8-Verbrenners erhalten. Auch die italienischen Klassiker Ferrari 308 und Fiat 124 Spider fahren dank Electric GT inzwischen abgasfrei. Hinzu kommen viele Autos mehr, die mit den Nachrüst-Antrieben von der Truppe aus Huntington Beach umgebaut wurden.

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Electric GT
Electric GT bietet nun auch eine elektrische Crate Engine für ältere Porsche 911 an.
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Letzteres ist künftig auch für Porsche-911-Besitzer möglich. Auf der SEMA in Las Vegas präsentiert Electric GT am Beispiel eines umgebauten 911 RSR älteren Baujahrs eine Plug & Play-Lösung, mit der sich alte Elfer relativ einfach zu Elektroautos umbauen lassen sollen. Diese ab 55.000 Dollar (etwa 47.400 Euro) erhältliche "Crate Engine" – Crate beschreibt die Kiste, in der der Antrieb verschickt wird – nennt sich eGT-913 und soll für alle 911-Generationen bis 964 oder früher sowie den 912 passen.

Zwischen 304 und 442 PS

Die im Heck verbaute Antriebseinheit stammt von keinem Geringeren als Tesla und beinhaltet bereits alles Nötige, darunter auch das Kühlsystem und das elektronische Temperatur-Management. Jede darüber hinaus benötigte Elektronik und ein passender Rahmen, der die E-Maschine mit dem Porsche-Chassis verbindet, wird von Electric GT ebenfalls direkt ins Paket integriert. Recht kraftvoll ist der Motor obendrein: Die Kalifornier nennen für das Basispaket einen Leistungswert von 304 PS. Gegen Aufpreis leistet der Antrieb sogar 442 PS.

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Electric GT
Die Antriebseinheit stammt von Tesla und passt genau ins Elfer-Heck.

Die Kapazität beider Lithium-Ionen-Batterien summiert sich auf insgesamt 47 Kilowattstunden, was eine Reichweite von bis zu 290 Kilometern ermöglichen soll. Ein kleiner Akku sitzt zusammen mit dem Motor im Heck, während der größere Energiespeicher unter der Fronthaube einzieht. Die Stromspender sind verknüpft mit einem 400-Volt-System und der gesamten erforderlichen Verkabelung. Der aufpreisfrei mitgelieferte Onboard-Lader erscheint mit 6,6 Kilowatt zwar ein bisschen schwachbrüstig. Doch für einen noch nicht bezifferten Extrabetrag will Electric GT perspektivisch auch eine Gleichstrom-Schnelllade-Option anbieten.

Die Gewichtszunahme ist überschaubar

Wer nun einen alten Porsche 911 mit der Masse eines neuen Cayenne erwartet, wird sich wundern: Mit einem Leergewicht von – je nach verwendetem Basismodell – um die 1.214 Kilogramm entfernt sich ein Elfer von Electric GT nicht allzu weit vom Verbrenner-Original. Auch die Gewichtsverteilung von 45:55 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse erscheint ziemlich "Porsche-like". Damit auch innen ein wenig Elektroauto-Flair einzieht, will das Unternehmen gegen Aufpreis passende Instrumente sowie eine leistungsstarke Klimaanlage auf Wärmepumpen-Basis anbieten.

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Feine Sache. Damit würde ich meinen Verbrenner auf jeden Fall umrüsten.Blödsinn. Ich kaufe mir lieber ein E-Auto, das auch als solches konzipiert wurde.

Fazit

Viele Besitzer eines Porsche 911 dürften Hemmungen haben, den bisher installierten Verbrenner gegen einen E-Antrieb auszutauschen. Zu ruhmreich ist der Sechszylinder-Boxer, zu wertvoll das Auto im Originalzustand, zu stark die emotionale Bindung zum Gesamtkunstwerk Heckmotor-Sportwagen. Doch einige Mutige wird Electric GT mit seinem eGT-913-Crate Engine sicherlich ansprechen. Vor allem in Regionen, in denen man mit alten Verbrennern bald nicht mehr unterwegs sein darf. Und dann doch lieber elektrisch Elfer fahren als gar nicht, oder?