Rimac C_Two kriegt Juice Booster 2
Kroatisches Hypercar mit Schweizer Ladekabel

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Der kroatische Elektroflitzer soll seine 120-kWh-Batterie mit mehr als 300 kW laden, aber auch an schwächeren Elektroinstallationen sicher Strom zapfen können. Dafür bekommt er einen besonders ausgeklügelten und robusten Portable Charger von Juice – in speziellem Design.

 Rimac C_Two juice
Foto: Juice

Jedem 1914 PS starke C_Two liegt serienmäßig eines der Ladekabel (Booster 2) des noch jungen Schweizer Herstellers Juice mit dem Branding von Rimac bei. Es dürfte eine sehr exklusive Mini-Serie werden, die Juice sicher keine großen Stückzahlen bringt: Der bis zu 412 km/h schnelle Rimac C_Two wird auf jeden Fall mehr als eine Million Euro kosten und dürfte entsprechend selten sein.

Trotzdem ist den Kroaten profane Alltagstauglichkeit wichtig: "Der Rimac C_Two geht 2021 in die Serienproduktion. Er ist der Höhepunkt all dessen, was ich jemals erreichen wollte und zeigt das einzigartige Leistungspotenzial vollelektrischer Antriebe. Es war schon immer meine Vision, dass die Besitzer eines C_Two kein weiteres Fahrzeug benötigen. Wir haben unermüdlich an jeder einzelnen Komponente dieses Autos gearbeitet, um das Wirklichkeit werden zu lassen. Eine Sache, die wir jedoch nicht kontrollieren können, ist die öffentliche Ladeinfrastruktur. Mit dem Portable Charger von Rimac haben die Besitzer des C_Two nun eine einfache und flexible Lösung, um weltweit laden zu können", sagt Mate Rimac, Gründer und CEO von Rimac Automobili.

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Ladekabel vom Anwender

Tatsächlich passt die Philosphie von Juice gut zu diesem Anspruch. Gründer Christoph Erni, ursprünglich IT-Berater, stolperte als Anwender früh über Probleme mit der Ladeinfrastruktur. Im Podcast erzählt er, wie er mit seinem ersten Tesla anfangs Adapter aus dem Baumarkt regelrecht verschmort hat.

Schon da entstand der Wunsch nach einer einfachen Lademöglichkeit von der Art eines Schweizer Messers, einfach in der Anwendung, sicher beim Betrieb und robust im Alltag. 2014 gründete Christoph Erni Juice. Inzwischen stellen Partner an verschiedenen Standorten für Juice nicht nur Ladekabel, sondern auch Wallboxen und Ladesäulen her – wobei demnächst selbst das klassische Produkt, der Juice Booster 2 mit einer zusätzlichen Box (für etwa 200 Euro) als Wallbox förderfähig sein soll. Die Besonderheit: Die Software ist bei allen Produkten dieselbe, sie sind daher kombinierbar.

Lkw fährt über Lade-Regler? Kein Problem!

Aber schon der Juice Booster 2, der für den Rimac das entsprechende Logo trägt, erfüllt die Kernkriterien: Ein Regler sitzt in einem Gehäuse in Größe und Form einer Getränkedose im Kabel und erkennt die maximale Ladeleistung sowie eventuelle Gleichstromfehler, Leuchtdioden zeigen die Funktion, Adapter erlauben den Anschluss an Schuko- oder Starkstromsteckdosen, Stecker und Kabel sind absolut wasserdicht, das Reglergehäuse so stabil, dass es auch aushält, wenn es vom Lkw überfahren wird und die Pins der Stecker messen zur Sicherheit die Temperatur in der Anschlussdose – ehe Kabel in Haus oder Carport schmoren, regelt der Booster runter. Ohne Rimac-Optik kostet der Booster 2 auf dem freien Markt knapp 1000 Euro. Nicht billig für ein Ladekabel. Aber bei den Summen, die für den Rimac C-Two fällig werden, versendet sich der Preis.

Christoph Erni ist überzeugt, "dass wir mit dem Rimac Portable Charger den Besitzern alle Unsicherheiten bezüglich der weltweiten Ladeinfrastruktur nehmen und den Fahrspass erhöhen." Das Ausgangsprodukt Booster 2 sei "schließlich tausendfach getestet und bewährt", so der Firmengründer.

Rimac fürs Image, Opel fürs Volumen

Für sein Unternehmen zählt auch der Imagegewinn: Die Kooperation mit dem E-Auto-Bauer, der den stärksten Elektrosportwagen der Welt auflegt und an dem sich große Hersteller wie Porsche oder Hyundai/Kia bereits beteiligt haben, strahlt natürlich aufs Produkt ab.

Andere Hersteller haben Juice schon vorher als Erstausrüster für ihre E-Autos gewählt. Bereits im Februar 2020 verkündete Juice, dass man "offizieller Zulieferer von PSA werde und den "Universal Charger" für den Corsa-e sowie die Plug-in-Hybride von Opel" liefere. Hier wird die Stückzahl die der Rimac-Kooperation locker um einen dreistelligen Faktor übersteigen und hat für den Kunden denselben Vorteil, wenn er ein besonders sicheres Kabel für überall will: Er muss kein zusätzliches Kaufen – denn auch ohne Juice liegen E-Autos meist zwei Kabel bei – eines für Ladesäulen, eines für die Haushaltssteckdose.

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Fazit

Ein durchdachtes Universal-Ladekabel für das leistungsstärkste E-Auto bislang ist nur konsequent. Und der C_Two, dessen Technik auch unter dem Pininfarina Battista steckt, wird wie dieser keinen Riesen-Kofferraum bekommen. Da ist es sicher hilfreich, wenn keine zwei Kabel reinpassen müssen.