Tesla Model Y mit Quicksilver-Lack
Für Europa – nicht für die USA

Tesla bietet Quicksilver als neue Farbe für das Model Y an – aber nur für Modelle aus Berlin-Brandenburg. US-Kunden schmachten derweil heftig.

Telsa Model Y Quicksilver
Foto: Tesla

Die von Tesla für seine Modelle angebotene Farbpalette fällt nicht unbedingt durch eine zu große Auswahl auf. Aber jetzt gibt es für das Model Y den aufpreispflichtigen Lack Quicksilver (Quecksilber). Tesla-Interessierte weltweit finden den auf Werkfotos wie flüssiges Silber aussehenden Lack spektakulär und begehrenswert – aber diesen Lack gibt es zum einen nur für das Model Y und zum anderen kommt er nur in der deutschen Gigafactory 4 im brandenburgischen Grünheide zum Einsatz. US-Kunden haben Sehnsucht nach dem Lack, während europäische Käufer zeigen, wie die Lackfarbe bei Tageslicht wirklich aussehen kann.

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In Internet-Foren feiern US-amerikanische Tesla-Fans den neuen Quicksilver-Lack – im deutschen Konfigurator kostet er 3.000 Euro Aufpreis. User Asikainen Jukka zeigt stolz, wie sein silbrig schimmerndes Auto beim Händler steht. Die Kommentare unter dem Foto kennen nur eine Richtung: "Ich liebe es", "Ich nehme diese Farbe!", "prächtig", "schön", "wunderschön" und "Wow, ich liebe diese Farbe!" sind nur eine kleine Auswahl der Lobes-Ausrufe. User Alan Lamb stellt dann aber eine berechtigte Frage: "Das ist eine erstaunliche Farbe. Weiß jemand, warum es die nicht in den USA gibt?"

US-Kunden bleiben außen vor

Als Antwort weist Forenmitglied James George sarkastisch darauf hin, dass die Tesla-Werke in den USA nicht einmal die einfachen Farben ordentlich lackieren können. Nutzer Pierre Wanga ergänzt, dass Quicksilver und der dunkelrote Ton Midnight Cherry (ebenfalls 3.000 Euro Aufpreis) ausschließlich in der "Giga Berlin" aufs Blech des Model Y kommen – Giga Berlin hat sich inzwischen als Spitzname für die eigentlich in Brandenburg ansässige Gigafactory 4 international etabliert. Wanga betont, dass die Farben auch in Zukunft nur auf jene Model Y kommen, die in Brandenburg vom Band laufen. Allerdings hätte Tesla-Chef Elon Musk versprochen, auch für Teslas US-Modelle neue Farben ins Programm zu nehmen. James George hält dem entgegen, dass die Suche nach einer schicken Farbe für den US-Markt etwas länger dauern könnte, da Teslas US-Werke in Sachen Lackier-Abteilung nicht die Standards der Werke in China und Deutschland erreichen.

Entwickelt in Brandenburg

Tesla selbst wirbt damit, dass Spezialisten die beiden neuen Lackfarben in "unserer fortschrittlichen Lackiererei in der Gigafactory Berlin-Brandenburg" entwickelt haben. Einige US-amerikanische Kunden schreiben, dass sie die derzeitige Farbe ihres Teslas, wie beispielsweise blau, lieben – sie aber sofort gegen Quicksilver tauschen würden. Dann folgen wieder Bewunderungs-Bekundungen wie "That is badass!", "RAD" (gemeint ist radical), "Ok THAT IS THE COLOR for MY!" und immer wieder Wechselwünsche wie "Im about to pull the trigger to replace my Black 2022 MYP, but cant decide between Quick Silver or Midnight Cherry Red." (sinngemäß: "Ich bin kurz davor, meine Bestellung für ein schwarzes Model Y abzuschließen – und jetzt kann ich mich nicht Quicksilver und Midnight Cherry Red entscheiden.")

Telsa Model Y Quicksilver
Tesla
Midnight Cherry gehört ebenfalls zu den neuen Tesla-Model-Y-Farben, die aus der Gigafactory 4 im brandenburgischen Grünheide kommen. Für US-Kunden ist diese Farbe, genau wie Quicksilver, nicht vorgesehen.

In Wirklichkeit oft blaugrau

Tesla hat bereits einige in Quicksilver lackierte Model Y ausgeliefert. Fotos von diesen Modellen haben User ebenfalls ins Netz gestellt. Dabei fällt auf, dass der Farbton stark von den jeweiligen Lichtverhältnissen abhängt. Anders ausgedrückt: In einer Tiefgarage oder bei bedecktem Himmel ist die Farbe kaum wiederzuerkennen. Statt purem Silber fließt dann ein deutliches Blaugrau über das Auto. Dass sich das Aussehen des Mehrschichtlacks in jedem Blickwinkel ändert, darauf weist auch Tesla auf seinen Websites hin. Das löst wiederum bei einigen Forenmitgliedern Erstaunen aus, aber die Farbe wollen insbesondere die US-Kunden trotzdem. Dass sie die tatsächlich bekommen, ist aktuell zwar unwahrscheinlich, aber niemand weiß, ob sich Elon Musk nicht in der kommenden Minute anders entscheidet.

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Fazit

Cleverer Schachzug von Tesla-Europa: Die spektakuläre Lackfarbe Quicksilver und den schicken Rot-Ton Midnight Cherry gibt es nur gegen Aufpreis, nur für das Model Y und nur für Autos, die die Gigafactory 4 im brandenburgischen Grünheide herstellt. Stolze Eigentümer der Modelle mit den neuen Farben haben sofort Fotos von ihren Autos ins Netz gestellt – und damit heftige Begehrlichkeiten geweckt. Insbesondere US-Fans möchten Quicksilver unbedingt auch für ihre Model Y haben. Dass sie die Farbe tatsächlich bekommen, ist aktuell nicht vorgesehen.

Quicksilver ist aber auch für eine handfeste Überraschung gut: Bei bedecktem Himmel oder in Tiefgaragen sieht der Lack nicht mehr silbern, sondern deutlich blaugrau aus. Die Fans in den Tesla-Foren stört dies allerdings nicht.