Kritiker werfen der modernen Formel 1 regelmäßig vor, dass sie zu berechenbar ist. Die Siegesserie von Max Verstappen killt die Spannung. Gerade die neugewonnen Fans in den USA brauchen immer etwas Drama. Und genau das wurde am Freitag auf der Stadionrunde in Miami geboten – auch wenn am Ende wieder Max Verstappen der Schnellste war.
Beim Kampf gegen die Uhr sah es lange so aus, als würde McLaren dank einem großen Upgrade-Paket die Vorherrschaft von Red Bull ins Wanken bringen. In den ersten beiden Quali-Runden setzte sich Lando Norris souverän an die Spitze. Doch am Ende versagten dem Briten die Nerven. Auch das gehört zu einer guten Show bekanntlich dazu.
Der Action-Faktor kam ebenfalls nicht zu kurz, obwohl alle Piloten ihre Autos heil wieder an die Boxen zurückbringen konnten. Für den ersten Zwischenfall hatte Charles Leclerc schon im Freien Training gesorgt. Nach einem Dreher parkte der Monegasse seinen Ferrari so unglücklich zwischen den Mauern ein, dass er sich aus eigener Kraft nicht mehr aus der misslichen Lage befreien konnte.
Daniel Ricciardo musste sich für Rang vier nicht verstecken.
Ricciardo trotz Mauerkuss auf P4
Es war zu befürchten, dass der Scuderia-Pilot nach der Slapstick-Einlage ordentlich für die fehlende Trainingszeit büßen muss. Doch am Ende raste Leclerc im Qualifying aus dem Nichts auf den zweiten Startplatz – mitten ins Red-Bull-Sandwich. Zur Pole Position fehlte gerade einmal ein Zehntel.
Auch andere Piloten wie Daniel Ricciardo, Fernando Alonso oder Lewis Hamilton spielten mit dem Feuer. Sie alle trafen beim Kampf gegen die Uhr die Mauer, konnten die Fahrt aber ohne größere Schäden fortsetzen. Wer im Miami-Qualifying etwas holen will, muss bekanntlich ans Limit gehen – oder einen Tick darüber hinaus. Ricciardo wurde für das Risiko mit einem Startplatz in der zweiten Reihe belohnt.
In der Galerie zeigen wir Ihnen noch einmal die Bilder der unterhaltsamen Freitagsshow in Miami.
