Niki Laudas Unfall-Helm wird versteigert
Ein verbranntes Stück F1-Geschichte

Am Rande des Miami-GPs versteigert das Auktionshaus Bonhams den Helm, den Niki Lauda bei seinem Feuerunfall 1976 am Nürburgring getragen hat. Der Kopfschutz zeigt noch deutliche Spuren des Infernos.

Niki Lauda - Helm - Unfall - Nürburgring 1976 - Auktion
Foto: BonhamsCars

Es war die zweite Runde beim Grand Prix von Deutschland auf der Nordschleife. Niki Lauda hatte gerade von Regenreifen auf Slicks gewechselt und wollte eine Aufholjagd starten, als es in der Bergwerk-Passage zum Unfall kam. Der Ferrari brach unvermittelt aus, zog scharf nach rechts und schlug in einen Erdwall ein, von dem er direkt zurück auf die Strecke geschleudert wurde.

Beim Aufprall platzte sofort der Tank auf. Innerhalb von Sekunden verwandelte das brennende Benzin die Unfallstelle in ein Inferno. Nur der schnellen Reaktion von Laudas Rivalen ist es zu verdanken, dass der Pilot lebend aus der Feuerhölle entkam. Arturo Merzario schaffte es mit einem heldenhaften Einsatz, den Österreicher aus seinem brennenden Fahrzeug zu ziehen.

Unsere Highlights

Zur Legende wurde Lauda, weil er beim Ferrari-Heimspiel in Monza nur 42 Tage nach dem lebensgefährlichen Unfall wieder im Rennwagen saß, um im WM-Duell mit James Hunt wichtige Punkte zu sammeln. Die dramatischen Ereignisse der Saison 1976 wurden später sogar verfilmt. Unter dem Titel "Rush" brachte Hollywood das F1-Drama auf die Leinwand.

GP Belgien 1977 - Scuderia Ferrari - Niki Lauda - McLaren - James Hunt
Motorsport Images

Niki Lauda wurde durch den Unfall ein Leben lang gezeichnet. Die Geschichte der Saison 1976 wurde später sogar verfilmt.

Auktion für den guten Zweck

Fans können nun ein Stück Formel-1-Geschichte ersteigern, das eng mit der Lauda-Story verbunden ist. Bei einer Bonhams-Auktion im Rahmen des Miami-Grand-Prix kommt der markante rote Helm des dreifachen Weltmeisters am 4. Mai unter den Hammer. Er befand sich jahrelang in Privatbesitz und soll jetzt für den guten Zweck versteigert werden.

Nach dem Wunsch der Familie von Niki Lauda soll ein Teil der Erlöse an das UNICEF Kinderhilfswerk gespendet werden. Rund 50.000 Euro sollte das Erinnerungsstück am Ende bringen, schätzt das Auktionshaus. Sohn Lukas Lauda dankte den Organisatoren: "Wir freuen uns, dass das Erbe unseres Vaters denjenigen hilft, die es am meisten brauchen. Wir leisten gerne einen kleinen Beitrag dazu, die Umstände anderer zu verbessern."

Der Helm soll an den Tagen vor dem F1-Rennen auch öffentlich an der Strecke in Miami ausgestellt werden. Ein kurzer Blick auf die Bilder in unserer Galerie reicht schon aus, um zu erkennen, wie knapp Lauda damals dem Tod von der Schippe sprang. Die Sponsorenaufkleber von AGV, Goodyear und Römerquelle sind fast vollständig verbrannt. Überall ist der Lack abgeplatzt. Und auch das Visier trägt deutlich sichtbare Spuren der Hitze.

Niki Lauda - Helm - Unfall - Nürburgring 1976 - Auktion
BonhamsCars

Das Innenfutter ist noch gut erhalten. Leider atmete Lauda durch den Helm giftige Gase ein, die seine Lunge langfristig schädigten.

Mehrere Helme unterm Hammer

Das rote Innenfutter ist dagegen noch gut erhalten, genau wie der Kinnriemen. Auch der "Niki Lauda" Schriftzug an der Seite ist noch zu lesen. Am Ende konnte der Helm aber nicht verhindern, dass sich Lauda am Kopf schwere Verbrennungen zuzog. Trotz eines Luftschlauchs an der Seite des Helms atmete Lauda giftige Gase ein, wodurch die Lunge für den Rest seines Lebens geschädigt wurde.

Der Unfall sorgte damals auch für eine neue Diskussion über das Thema Sicherheit. Rennstrecken mussten anschließend die größten Gefahrenstellen ausbauen. Auf der Nordschleife wurde gar nicht mehr mit Formel-1-Autos gefahren. Auch bei den Rennwagen wurde das Sicherheitsniveau spürbar verbessert.

Bei den Helmen selbst gab es ebenfalls Fortschritte, wie man bei der Bonhams-Auktion in Miami sehen kann. Neben dem Lauda-Helm werden auch noch Helme von Michael Schumacher, Nigel Mansell, Gilles Villeneuve, Alain Prost, Gerhard Berger, Jean Alesi und Eddie Irvine versteigert, bei denen der Hammer aber wohl schon deutlich früher fällt.