1953 brachte Chevrolet die erste Generation der Corvette auf den Markt. Kurz nachgerechnet und festgestellt: Das Jubiläum zum 70. Jahrestag der Baureihe steht eigentlich erst im kommenden Jahr auf dem Plan. Der US-Hersteller leitet die Feierlichkeiten trotzdem jetzt schon ein und stellt ein erstes Sondermodell auf Basis der Modellvarianten Stingray und Z06 vor. Beglückt werden sowohl Coupés als auch Cabrios des Modelljahres 2023. Deren Beinamen? 70th Anniversary Edition.
Grundlegende Änderungen dürfen Corvette-Fans von den Sondervarianten allerdings nicht erwarten. Genau genommen spielen sich diese fast komplett im farblichen Bereich ab. Die Vertreterinnen der 70th Anniversary Edition erstrahlen in einem der beiden Sonderlacke "White Pearl Metallic Tri-Coat" oder im dunklen "Carbon Flash Metallic". Wer möchte, kann kontrastierende Streifen in satiniertem Grau (bei weißer Außenhaut) oder Schwarz aufbringen lassen.
Spezielle Felgen und Embleme
Die Sonder-Corvettes erhalten zusätzlich spezielle Felgen, die zwar unterschiedliche Designs bei Stingray und Z06 aufweisen, sich in ihrem schwarz-roten Finish und mit den Jubiläums-Logos auf den zentralen Kappen aber gleichen. Besondere Embleme sind auch über die Karosserie des Sportwagens verteilt. Die Bremssättel tragen jeweils eine rote Lackierung. In diesem Farbton erstrahlt auch die Motorabdeckung – allerdings nur, wenn es sich um ein Stingray Coupé in der 70th Anniversary Edition handelt.
Neue Logos sind auch über den Innenraum verteilt; sie finden sich auf Sitzen, Lenkrad und Einstiegsleisten. Erstere sind zweifarbig mit Leder bezogen, wobei zwischen der GT2- und der Competition-Sport-Ausführung gewählt werden kann. Hinzu kommen rote Nähte und Sicherheitsgurte sowie Mikrofaser-Sitzeinlagen und ein Lenkrad-Überzug aus Veloursleder. Eine spezielle Kofferraum-Schutzleiste und ein passendes Kofferset runden die Interieur-Modifikationen ab.
Stingray und Z06 mit unterschiedlichen Motoren
Technisch ändert sich nichts an den Corvette-Modellen. Bedeutet: Die Stingray tritt auch in ihrer 70th Anniversary Edition mit dem bekannten 6,2-Liter-Saugmotor an, der maximal 502 PS und 637 Newtonmeter (jeweils mit optionalem Performance-Auspuff) liefert. Die Z06, die erst zum Modelljahr 2023 eingeführt wird, tritt dagegen mit dem neuen 5,5-Liter-V8-Sauger an, der dank Flat-Plane-Kurbelwelle zu höheren Drehzahlen fähig ist. Dessen technische Daten: 679 PS und höchstens 623 Newtonmeter.
Die regulären Preise für die Corvettes der 70th Anniversary Edition nennt Chevrolet bislang nicht. Klar ist nur: Das erste Exemplar mit der Fahrgestellnummer VIN 001 ist besonders teuer. Es wurde nämlich am 29. Januar im Rahmen der Barrett-Jackson-Auktion in Scottsdale für einen guten Zweck versteigert. Weiteres Alleinstellungsmerkmal des Autos: Es handelte sich um jenes Z06-Modell, das gleichzeitig den Status der allerersten gebaute Corvette Z06 mit Mittelmotor aufweist. Diese Kombination hat den Auktionserlös erwartungsgemäß in die Höhe getrieben: Die erreichten 3,6 Millionen Dollar (gut 3,2 Millionen Euro) samt einer Extraspende des Käufers in Höhe von 100.000 Dollar reicht das Auktionshaus für einen guten Zweck weiter.
Fazit
Oberflächlich betrachtet betreibt Chevrolet einen eher geringen Aufwand, eine Corvette in ein 70th Anniversary Edition-Modell zu verwandeln. Dass der Hersteller die neue Z06 aber direkt mit dem Sondermodell einführt und dessen erstgebautes Exemplar eine Vertreterin der Jubiläums-Edition sein wird, macht es schon wieder interessant.