Tesla Model Y vs Ford Mustang Mach E
Die neue Liga der E-SUV

Wer hätte gedacht, dass man einmal das automobile Urgestein Ford und Elektro-Pionier Tesla vergleichen kann? Jetzt ist es soweit: Mustang Mach E vs Model Y.

Ford Mustang Mach E Tesla Model Y Vergleich
Foto: Hersteller / ams

Ford steigt in den Elektromarkt ein – und das ausgerechnet mit dem benzingeschwängerten Kult-Namen „Mustang“. Das Aha war selbstredend groß – und wer so vollmundig zur Tat schreitet, muss sich auch dem Vergleich mit etablierten Vertretern stellen. Wobei das Tesla Model Y jetzt zugegebenermaßen nicht der aller etablierteste Vertreter ist. Da hätten wir aber schon eine erste Gemeinsamkeit entdeckt: Aktuell können Sie weder den einen noch den anderen besitzen oder fahren.

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Bis zu 21.100 Euro Preisdifferenz

Im Idealfall sind Sie allerdings auch bereits informiert, bevor Sie einen Kaufvertrag unterschreiben – und da kommen wir ins Spiel. Legen wir also die harten Fakten zu Mach E und Model Y auf den Tisch. Der Preisunterschied beträgt mindestens rund 10.000 Euro, maximal sind es 21.100 Euro. Zumindest ohne Ausstattungsoptionen. Das günstigere Einstiegsmodell bietet Ford an. Der Mustang Mach E startet bei 46.900 Euro für die hinterradgetriebene 258-PS-Variante. Das Startgebot für den Tesla liegt bei 56.000 Euro für die Version „Maximale Reichweite“. Eine günstigere Standardversion (ab etwa 34.500 Euro) ist allerdings für 2022 vorgesehen.

Um nochmal kurz auf die Verfügbarkeit zu kommen. Das aktuelle Model Y-Einstiegsmodell soll ab Anfang 2021 produziert werden, wogegen der E-SUV von Ford bereits Ende 2020 auf dem Markt sein soll. Das nur für Ihre zeitliche Planung. Zum Vergleich der Fahrzeugdaten ziehen wir aber die Mustang Mach E First Edition und das Model Y Performance heran, denn die gleichen sich preislich beinahe. Tesla ruft 68.000 Euro auf, Ford 68.900.

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Akku mit fast 100 kWh

Die First Edition des Mustang Mach E geht mit dem großen 98,8 kWh-Akku an den Start, schickt 337 PS und 565 Newtonmeter an alle vier Räder und marschiert in weniger als sieben Sekunden auf Tempo 100. Die 540 Kilometer Reichweite (nach WLTP) pumpen Sie sich mit maximal 150 kW Ladeleistung wieder zurück in die Batterie. Ein Topmodell mit dem Namenszusatz „GT“ steht übrigens auch noch auf der Liste. Das powert dann dank 465 PS in unter fünf Sekunden auf 100 km/h.

Was den Vergleich der beiden Kontrahenten angeht, wird es ab hier ein bisschen knifflig, denn Tesla geizt mit konkreten Daten zum Fahrzeug. Was wir wissen, erfahren wir aus dem Konfigurator. Abgesehen vom Preis wären das die geschätzte WLTP-Reichweite von 480 Kilometern, eine Vmax von 241 km/h, Allradantrieb dank zweier E-Motoren und eine Sprint-Zeit von 3,7 Sekunden. Damit ist der Tesla – zumindest auf dem Papier – deutlich flotter unterwegs, allerdings nicht so lange. Elon Musk zufolge soll das Model Y praktisch sein wie ein SUV, aber fahren wie ein Sportwagen. In 15 Minuten tankt der sportliche SUV am Supercharger 270 Kilometer Reichweite nach. Der Ford packt in zehn Minuten rund 100 Kilometer.

Platzangebot und Cockpit

Bleiben wir kurz bei der Praktikabilität. Ein Ladevolumen von 1,9 m³ gibt Tesla für den kompakten SUV an. Das wären dann 1.900 Liter und damit 380 mehr als im Ford Mach E (400 bis 1.420 Liter hinten, 100 Liter vorne). Der Laderaum lässt sich bei Tesla allerdings auch zum Personen-Transport nutzen, denn es gibt das Model Y optional als Siebensitzer. Vom Mustang-SUV ist eine derartige Option nicht bekannt.

Ford Mustang Mach E Tesla Model Y Vergleich
Hersteller / ams
Die Cockpits unterscheiden sich prominent durch die Ausrichtung der großen Displays. Ziemlich aufgeräumt sind beide, Tesla ein bisschen mehr.

Im Innenraum setzen beide Elektroautos auf ein großes zentrales Display – von Tesla kennt man das ja bereits. Im Model Y allerdings, prangt der 15-Zoll-Screen jetzt im Querformat. Mach E zieht das Display 0,5 Zoll größer, stellt es auf den Kopf und integriert einen Drehregler. Was den Rest der Cockpit-Landschaft betrifft, gibt es bei Tesla das aufgeräumtere Ambiente mit weniger Tasten auf dem Lenkrad und auch sonst keinen Elementen, die ablenken könnten. Ford verbaut dagegen noch ein weiteres Display hinter dem Lenkrad für die Instrumente und eine Drehregler in der Mittelkonsole für die Wahl der Fahrstufe. Was hier besser oder schlechter ist, dürfte am Ende Geschmackssache sein. Der Mustang Mach E wirkt allerdings näher an konventionellen Layouts gestaltet, was einen Umstieg für langjährige Autofahrer erleichtern könnte.

Fazit

Fakt ist, beide Autos können Sie aktuell weder kaufen noch fahren. Gemessen am Umfang der verfügbaren Daten scheint der Mustang Mach E allerdings schon mit einem Fuß in der Realität zu stehen während das Model Y noch von draußen zuschaut. Tritt alles so ein wie versprochen, liefert Tesla den rasanteren Ritt inklusive mehr Stauraum. Ford hat dagegen das konventionellere Konzept und ein wesentlich breiter gespanntes Händlernetz.