Hyundai Ioniq 7 (2024)
Serienversion des E-SUV erwischt

Hyundai bringt Mitte 2024 mit dem Ioniq 7 einen elektrischen SUV als drittes Modell nach dem Ioniq 5 und dem Ioniq 6 auf den Markt. Mit dem Concept Seven hatten die Koreaner auf der L.A. Autoshow 2021 einen Ausblick auf das Modell gegeben, jetzt gibt es weitere Bilder sowie Infos zum Serienmodell.

Erlkönig Hyundai Ioniq 7
Foto: Stefan Baldauf

Der Hyundai Ioniq 7 baut auf der E-GMP-Plattform (Electric Global Modular Platform) des Konzerns auf. Sie erlaubt neben rein elektrischen Antrieben auch Brennstoffzellen-Versionen und Plug-in-Hybride. Der Akku ist bei der Größe innerhalb der Plattform limitiert. Entsprechend erhält das Modell neben der bekannten 77 kWh-Batterie auch noch eine Version mit 85 kWh und verbesserter Zellchemie. Beim Antrieb setzt Hyundai auf Allrad aus zwei Elektromotoren mit 230 kW, eine Power-Version als N-Modell dürfte bei rund 430 kW (585 PS) liegen. Das entspricht der Leistung des Kia EV6 GT, der kommende Hyundai Ioniq 5 N steht mit 560 PS da. Die Reichweite liegt trotz des Mehrgewichts des SUV bei rund 500 Kilometer. Die Plattform gibt auch die Ladetechnik vor. Die erlaubt mit ihrer 800-Volt-Architektur eine Ladeleistung von bis zu 220 kW. Aufgeladen ist der Ioniq 7 dabei in 20 Minuten (+ 2 Minuten) von 10 auf 80 Prozent.

Unsere Highlights

Die Batterie ist im Unterboden zwischen den Achsen untergebracht. Dadurch schaffen die Ingenieure mit der Plattform einen "intelligenten Wohnraum", wie ihn das Concept Seven skizzierte. Dieser ermöglicht es, die Sitze variabel zu verstellen, Konnektivitäts-Funktionen großzügig zu implementieren und besondere Ausstattungen wie ein Schubladen-Handschuhfach zu verbauen. Außerdem gibt es einen flachen Fahrzeugboden und deutlich mehr Platz für die Passagiere als in einem vergleichbaren Mittelklasse-SUV. Der Ioniq 7 orientiert sich bei der Größe am Sonata und am Santa Fe, bietet drei Sitzreihen, ein großes Panoramadach und autonomes Fahren nach Level 3. Auch ein Autobahn-Assistent ist an Bord. Je nach Markt kommt der E-SUV mit Kamera-Außenspiegeln, die ihre Bilder auf zwei Monitoren im Inneren zeigen.

Hyundai Ioniq 7
Youtube-Screenshot via 뉴욕맘모스_NYMAMMOTH
So könnte die Serienversion des Ioniq 7 aussehen.

Bei den aktuellen Erlkönigen ist trotz der Tarnung gut zu erkennen, dass sich das Serienmodell an der Studie Concept Seven stark anlehnt. Die Front steht steil, schmale Scheinwerfer im oberen Bereich sind zu erkennen, ebenso die aufrecht stehenden markanten Tagfahrleuchten. Die Überhänge sind kurz, die Motorhaube konturiert. Das Karosserielayout folgt der Studie. Das heißt: klare Gürtellinie, sich absenkende Dachlinie, aufstrebende untere Fensterlinie. Im Gegensatz zum Conceptcar erscheinen die Radhäuser in klassischem Halbrund und nicht eckig. Fraglich ist, ob es die markant ausgestellten hinteren Kotflügel in die Serie schaffen. Ebenso steht ein Fragezeichen hinter der Heckanmutung der Studie. Sie zeigt ein umlaufendes Leuchtenband sowie eine große gläserne Heckklappe. Das dürfte beim Blick auf den Erlkönig vom Ioniq 7 nicht der Fall sein, hier erkennen wir eine konventionelle Klappe mit schmalem Heckfenster und vertikalen Heckleuchten.

Die wichtigsten Fakten zur Electric Global Platform (E-GMP)

  • Sportliches Modell: unter 3,5 s für 0 – 100 km/h
  • Top-Speed: 260 km/h
  • Maximalleistung: 600 PS
  • Reichweite Basis-Modell: 500 km (WLTP)
  • Ladedauer: 18 Minuten für 80 Prozent Ladung, beim Ioniq 7 20 Minuten
  • Ladetechnik: 800 Volt, ohne Adapter auch Aufladung an 400 Volt-Stationen
  • Bidirektionales Laden: Vehicle-2-Load mit 3,5 kW
  • Heckantrieb, mit weiterem Motor Allradantrieb
  • IDA Integrated Drive Axle
  • Fünflenker-Hinterachse

Hyundai Concept Seven: Die Details zur Ioniq 7-Studie

Der Hyundai Seven zeigt sich als eine Mischung aus SUV und Van mit einem reduzierten und aerodynamischen Design, das wir so bereits beim Hyundai Staria sehen können. Die Front dominieren eine durchgehendes "Parametric Pixel"-LED-Lichtband sowie ein "Grill" mit quadratischen Öffnungen, die außen mit weiteren LED-Lichtern bestückt sind. Sie sollen dem Modell einen hohen Wiedererkennungseffekt bei Dunkelheit geben. Die Motorhaube ist konturiert und leitet den Blick zur flach anstehenden Windschutzscheibe weiter.

An der Seite fallen die ausgestellten Kotflügel sowie die stark ausgeprägte Sicke auf. Der Schwellerbereich führt einen breiten schwarzen Streifen aus der Front weiter nach hinten. Die untere Fensterlinie verläuft nahezu waagerecht und mündet in einer Art Hofmeisterknick an Ende, während die Dachlinie nach hinten hin leicht abfällt. Im hinteren Bereich sind die Kotflügel noch expressiver ausgestellt. Sie prägen auch die Heckansicht, die das Thema LED-Pixel fortführt und einen breiten Bremslichtstreifen präsentiert. Weitere LED-Lichter umrahmen die gläserne Heckklappe, die weit bis nach unten reicht. Im Stoßfänger zeigt sich ein angedeuteter Diffusor. Hingucker sind auch die Leichtmetallräder im Fünfspeichendesign mit integrierten Active Air Flaps, deren ausfahrbare Elemente je nach Bremskühlungsbedarf die Speichenöffnungen verkleinern oder erweitern.

Ioniq 7-Studie mit Wäsche-Pflege und Saug-Roboter

Das Concept Seven ist auf maximale Raumnutzung ausgelegt. Entsprechend haben die Designer die Räder bis weit in die Fahrzeugecken verbannt und einen Radstand von 3,20 Meter ermöglicht. Zusammen mit dem flachen Fahrzeugboden ergibt sich viel Platz für die Passagiere. Und dieser Raum präsentiert sich im Concept Seven so ganz anderes als mit dem traditionellen Sitz-Layout. Dazu gesellt sich noch ein Ausblick auf das autonome Fahren. Über gegenläufig öffnende Türen ohne störende B-Säule erobern die Mitfahrer ein Wohnzimmer-Interieur. Statt Sitzreihen verbauen die Hyundai-Designer drehbare Loungesessel und eine geschwungene Sitzbank. Die Sitzanordnung kann je nach Fahrmodus variiert werden.

Befindet sich das Modell im autonomen Fahrmodus, so fährt der im Fahrersitz integrierte Steuerknüppel ein. Das extrem flache Cockpit sowie die Bildschirme werden integrativer Bestandteil der Wohnzimmer-Atmosphäre. Über einen multifunktionalen Smart Hub lassen sich diverse personalisierte Komfortfunktionen steuern. So sind unter anderem ein Kühlschrank und eine Schuhpflege-Box an Bord. Für "Unterhaltung" sorgt ein Panorama-OLED-Bildschirm, der im Dach untergebracht ist. Einige der Features im Concept Seven hatte Hyundai bereits im Herbst 2020 im Ioniq Concept Cabin inklusive Wäsche-Pflege, Saug-Roboter und UVC-Desinfektion vorgestellt.

Letztere findet sich zusammen mit einem Hygiene-Luft-System auch in der Studie wieder: Das "Airflow System" ist von Passagierflugzeugen inspiriert. Im vertikalen Modus wird die Luft durch eingebaute Lufteinlässe in der Dachreling, aus denen die Luft von oben nach unten strömt, angesaugt und durch die Außendüse hinter den Hinterrädern abgesaugt. Im horizontalen Modus strömt die Luft vom Armaturenbrett zu den Fonddüsen.

Die integrierten UVC-Lampen sterilisieren den Wohnraum von Bakterien und Viren, sobald die Passagiere ausgestiegen sind. Darüber hinaus gibt es in der Bank und der Smart Hub-Konsole Desinfektionsfächer für persönliche Gegenstände.

Umfrage
Wäre der Hyundai Ioniq 7 mit 500 Kilometern Reichtweite was für Euch?
9902 Mal abgestimmt
Nein, ich mag keine SUV!Klar, wird chic, preiswert und langlebig!

Fazit

Der Hyundai Ioniq 7 ist das dritte vollelektrische Modelle der Baureihe und kommt 2024 auf den Markt. Zuvor gab die Studie Concept Seven einen Ausblick auf das Design, wenngleich der Wohnzimmer-Innenraum sich wohl kaum in die Serie retten lassen wird. Fraglich ist auch, inwieweit die LED-Pixel-Lichter serientauglich sind.