Porsche 911 Speedster
Der letzte 991 kostet über 500.000 Euro

Der Generationswechsel beim Porsche 911 fand bereits Ende 2018 statt. Aber erst Ende 2019 war für den alten Elfer, den Typ 991, wirklich Schluss. Das letzte Modell der Baureihe, ein Speedster im Heritage-Design, wurde nun für einen guten Zweck versteigert.

Porsche 911 Speedster 991 letzter
Foto: Porsche

Die Elfer-Generation 991 ist mit 233.540 produzierten Einheiten die erfolgreichste Elfer-Reihe von Porsche. Den krönenden Abschluss der Baureihe bildete am 20. Dezember 2019 ein silberner Porsche Speedster, der als letztes Modell der 991-Generation in Zuffenhausen gefertigt wurde. Dieser letzte 991 wurde von Porsche noch ordentlich aufgebrezelt, um am 22. April 2020 bei RM Shotheby's in den USA versteigert zu werden.

Der Erlös: 550.000 Dollar

Und die Auktion darf als durchaus erfolgreich gelten: 550.000 Dollar, umgerechnet fast 510.000 Euro, sprangen dabei heraus. Der Erlös der Auktion fließt einer COVID-19-Stiftung in den USA zu. Der Höchstbietende erhält zum Auto noch einen speziellen limitierten Porsche-Chronographen sowie eine Exklusiv-Tour durch das Porsche-Werk in Stuttgart sowie das Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach.

Unsere Highlights

2011 ging die Generation 991 mit einem der größten Entwicklungsschritte in der Geschichte des 911 an den Start. Nahezu 90 Prozent aller Bauteile waren neu konstruiert oder wesentlich weiterentwickelt. Bereits die Basistriebwerke waren aufgeladen. Die neue Leichtbau-Karosserie in neuartiger Aluminium-Stahl-Mischbauweise drückte das Gewicht unter das des Vorgängers. Und das, obwohl der Elfer weiter wuchs. Der Radstand wurde um 100 Millimeter verlängert. Neu in der Optionsliste fanden sich Positionen wie Wankstabilisierung oder Porsche Dynamic Chassis Control (PDCC).

991-Familie wächst

Im Frühjahr 2012 folgte das Cabriolet der 991-Baureihe, Ende 2012 der Targa. Später kamen der 911 Turbo mit der ersten aktiven Aerodynamik und die 911 Carrera-Modelle mit Turbomotoren und Partikelfilter. Aber in die 991-Ära fielen noch weitere Elfer-Highlights: 2013 feierte der Elfer seinen 50. Geburtstag und erhielt ein entsprechendes Sondermodell. 2016 erinnerte der 911 R mit 500-PS-Saugmotor an den gleichnamigen Rennsportwagen mit Straßenzulassung von 1967. Zugleich wurde er zum gesuchten Sammler- und Spekulationsobjekt. 2017 zeigte Porsche mit dem 911 T, wie sich das Elfer-Konzept noch weiter ausschlachten lässt. Für GT3-Käufer mit Komfortorientierung wurde die Version mit Touring-Paket gelauncht.

Der Millionen-Porsche

Auch der millionste 911 fiel in die Generation 991: Das unverkäufliche Jubiläumsmodell trägt wie der erste Dienst-Elfer von Ferry Porsche die Farbe Irischgrün und ist mit Leder-Pepita-Sitzen ausgestattet. Im selben Jahr stellte die Porsche-Manufaktur die 911 Turbo S Exclusive Series mit 607 PS und einer Lackierung in Goldgelb-Metallic vor. Und es ging noch mehr: Mit dem 700 PS starken 911 GT2 RS kam im Sommer 2017 der bisher stärkste und schnellste 911 mit Rennsporttechnik auf die Straße. Das Pendant mit Saugmotor folgte wenige Monate später mit dem 911 GT3 RS und 520 PS.

Pünktlich zum 70. Geburtstag des Porsche 911 wurde wieder ein Speedster aufgelegt. Der setzt auf einen 510 PS starken Vierliter-Saugmotor, ein manuelles Sechsganggetriebe und ein Sportfahrwerk. Der Zweisitzer ist nicht nur das letzte Derivat der Generation 991, sondern jetzt auch das letzte gefertigte Modell.

Fazit

Da hat ein Sammler aber viel Geld in die Hand genommen, um sich den letzten gebauten Porsche 991 zu sichern. Doch solange die Summe einem karitativen Zweck zugutekommt, lässt sich dagegen nichts einwenden. Die amerikanische COVID-19-Stiftung kann die halbe Million sicher gut gebrauchen, denn die USA sind beim Kampf gegen das Coronavirus noch lange nicht über den Berg.