VW New California (2024)
Das ist der neue Luxus-Camper von VW

Den New California baut VW auf Basis des Multivan mit MQB-Technik. Der neue Camper ist länger, hat eine zweite Schiebetür und einen Plug-in-Hybridantrieb.

Der California auf Basis des VW Bus ist bereits seit 35 Jahren eine feste Größe im VW-Modellprogramm. Los ging es 1988 mit dem ersten California, der auf dem T3 aufbaute. Seither hat VW Nutzfahrzeuge über 280.000 California verkauft. Der bisherige VW California nutzt den T6.1 als Unterbau, einem Nachfolger des 2003 präsentierten T5.

Wann kommt der ID.California?

Nach dem Ende der T6-Produktion Mitte 2024 geht es dreiteilig weiter: Die Transporter-Varianten werden zusammen mit Ford Tourneo und Transit in der Türkei gebaut. In der Elektro-Abteilung gibt es den ID.Buzz, der mit kurzer Schnauze und Heckmotor den T1 des 21. Jahrhunderts mimt. Wer den Elektro-Bulli als Camper haben möchte, muss Möbelmodule nutzen – oder warten. Ein ID.California wird wahrscheinlich erst Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen.

Unsere Highlights

New California auf Multivan-Basis

Der New California baut auf dem Multivan auf, der 2022 mit MQB-Technik näher an die VW-Pkw gerückt ist. Damit kann der New California teilautonom fahren oder mit Plug-in-Hybridantrieb elektrisch über den Campingplatz rollen.

Ab Juni 2024 ist der New California bestellbar, die Produktion beginnt im Sommer 2024. Basis ist der T7 Multivan mit dem langen hinteren Überhang. Damit ist der New California 5,17 Meter lang und 1,94 Meter breit. Das Vorgängermodell T6.1 California ist 27 Zentimeter kürzer und vier Zentimeter schmaler. Die tiefgaragentauglichen 1,99 Meter Höhe haben beide Generationen wiederum gemeinsam. Dieses Maß liefert das offizielle Argument, warum der California auf dem Multivan aufbaut. Damit wird der Camper weiterhin in Hannover hergestellt.

Die 3 Motoren des New California

Der New California ist der erste VW-Camper mit einem Plug-in-Hybridantrieb. Es ist zunächst auch die einzige Variante mit Allradantrieb. Die Vorderachse treibt ein Vierzylinder-Turbobenziner mit 1,5 Liter Hubraum an, die Hinterachse ein Elektromotor. Beide Motoren zusammen haben eine Systemleistung von 245 PS, die elektrische Reichweite ist noch unbekannt. Der bisher meistverkaufte Motor im California war ein Diesel. Der Zweiliter-TDI im neuen Modell leistet 150 PS. Alternativ ist ein Zweiliter-Turbobenziner mit 204 PS verfügbar. Beide Motoren treiben die Vorderräder an. Alle Antriebe sind serienmäßig mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt.

Die 5 Ausstattungen

Die Ausstattungslinien Beach, Coast und Ocean kennen California-Kunden schon vom T6.1. Neulinge können sich die Aufteilung am besten so merken: Der Beach ist eine Art Multivan mit Aufstelldach und hat keine seitliche Küche. Der Coast hat eine Küchenzeile mit Kühlschrank und einen Frischwassertank mit Außendusche, der Ocean außerdem Standheizung und Dachstaukasten. Gekocht wird in Coast und Ocean drinnen. Deren Frischwassertank fasst 28 Liter – fünf mehr als bisher.

Das Basismodell heißt schlicht Beach. Er hat sechs Sitzplätze und eine Pkw-Zulassung. Beach Tour und Beach Camper bieten fünf Sitzplätze und die Möglichkeit, unten ein Bett zu bauen. Fahrer- und Beifahrersitz sind drehbar, in den Schiebetüren lassen sich Schiebefenster öffnen und im Aufstelldach gibt es Beleuchtung sowie USB-Schnittstellen. Eine zweite Batterie versorgt den Wohnraum mit Strom. Der Beach Camper hat außerdem eine Wohnmobilzulassung, einen 230-Volt-Landstromanschluss und eine ausziehbare Miniküche im Heck, die unter der geöffneten Heckklappe genutzt werden kann.

Zweite Schiebetür, Einzelsitze und ein Bett

Der – neben dem Plattformwechsel – wichtigste Unterschied vor allem in der täglichen Nutzung ist die jetzt verfügbare zweite Schiebetür auf der Fahrerseite. Das bedingt ein neues Konzept für die Fahrzeugküche, die bislang seitlich in Höhe einer solchen Schiebetür montiert war. VW hat hierfür nun ein halblanges Modul entwickelt, das jetzt als Außenküche genutzt werden kann. Das bringt viele Vorteile, weil nicht mehr für jeden Handgriff in der Küche ins Fahrzeug gestiegen werden muss. Die Markise kann rechts oder links montiert werden.

VW California Ocean Campervan MQB-Basis (2024)

​Camper mit zwei Terrassen: Der New California hat Schiebetüren auf beiden Seiten.

Statt der Rückbank des Vorgängers hat der neue California Einzelsitze: drei sind es bei den Beach-Varianten, zwei bei Coast und Coach. Während im Basismodell oben geschlafen wird, kann bei allen anderen California das Bett auch unten gebaut werden. Dafür werden die 24 kg schweren Einzelsitze nach vorn geschoben und die Lehnen nach hinten geklappt. Eine dreiteilig faltbare Matratze polstert die Schlafstatt. Beach Tour und Beach Camper haben keine seitliche Küche und darum eine etwas breitere Liegefläche: 1,33 Meter statt 1,06 Meter. Die Länge ist immer gleich: 1,98 Meter. Die Stehhöhe unter dem geöffneten Aufstelldach gibt VW mit 2,11 Meter an.

Aufstelldach in drei Farben

Das Aufstelldach haben alle California-Varianten serienmäßig. Es ist in Toffebraun, Glacierblau oder Basaltgrau lieferbar. Zwei Seitenfenster und eine große Panorama-Öffnung an der Vorderseite bringen Sternenguckern die bestmögliche Aussicht. Je nach Ausstattung sind außerdem USB-Steckdosen und LED-Beleuchtung vorhanden. Die Matratze ist wie gehabt auf Federtellern aufgelegt. Sie bietet eine Liegefläche von 2,05 Meter Länge und 1,14 Meter Breite. Serienmäßig haben alle Varianten ein manuelles Aufstelldach, die elektrische Betätigung kostet Aufpreis.

Küche mit einer Flamme

VW California Ocean Campervan MQB-Basis (2024)

Der Kühlschrank öffnet nach vorn und ist so auch von außen zugänglich.

Das Küchenmodul hält einen Schubladen-Kühlschrank bereit, der von außen bedient werden kann, auch das werden die Kunden im Urlaub mögen. Die Küchenschubladen lassen sich nach innen und nach außen aufziehen. Ein ausklappbarer Tisch und eine 230V-Außensteckdose komplettieren die Praxistauglichkeit. Beschränken müssen sich California-Nutzer dafür beim Kochen: Der Herd büßte eine Flamme ein, übrig blieb eine Kochstelle. Dafür hat der Califonia Ocaean einen 230-Volt-Anschluss für eine externe Kochstelle.

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Fazit

VW modernisiert den California: Plug-in-Hybridantrieb und zweite Schiebetür schaffen neue Möglichkeiten. Vorbei ist es jedoch mit den kompakten Maßen des Bulli. Der Neue streckt sich auf die Länge einer Luxuslimousine. Dass die Preise ebenfalls luxuriös ausfallen, das war bisher schon so beim California – und wird sich beim neuen Modell nicht ändern.

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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024

Erscheinungsdatum 08.05.2024

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