Tuning für VW Jetta, Golf GTI, ID.4 u.a.
Jetstream-Jetta und viel Elektrisches auf der SEMA

Das VW-Highlight bei der Tuning-Messe in Las Vegas ist der Jetta GLI Performance Concept. Aber auch für Golf GTI, Taos, Atlas und ID.4 steht Zubehör im Rampenlicht.

VW Jetta GLI Performance Concept
Foto: Volkswagen of America, Inc.

Die SEMA in Las Vegas ist für Volkswagen of America eine Pflichtveranstaltung. Jahr für Jahr schiebt der US-Ableger des Autokonzerns bei der Tuning-Messe in Las Vegas umfassend aufgemotzte Modelle aus dem eigenen Portfolio ins Rampenlicht. Besonders gerne handelt es sich dabei um Showcars auf Jetta-Basis – dieser Tradition bleibt sich der Hersteller auch in diesem Jahr treu.

Das Performance-Concept-Showcar basiert auf dem Jetta GLI, der technisch eng mit dem Golf GTI verwandt ist und in den USA aktuell ausschließlich mit einem Ausstattungspaket namens Autobahn angeboten wird. Kotflügelverbreiterungen vorne und hinten mit Luftauslässen hinter den Radläufen lassen die Karosserie um über zwei Zentimeter wachsen. Die Flanken ergänzen die Gestalter aus Volkswagens kalifornischem Design-Zentrum um vergrößerte Schwellerleisten. Die Schürzen weisen an beiden Enden der Kompakt-Limousine größere Luftöffnungen auf. Die Folierung präsentiert einen Farbverlauf von Mattschwarz vorne bis zum Werksfarbton "Kings Red Metallic" hinten.

Unsere Highlights

Deutlich mehr Power

Die Technik rüstet Volkswagen of America mit allerlei Teilen aus dem Regal des VW-Konzern-Spezialisten Racing-Line auf. Beispiel Motor: Der aufgeladene Zweiliter-Vierzylinder-Benziner erhält nicht nur einen anderen Turbolader, sondern auch ein neues Kohlefaser-Ansaugsystem, einen Hochleistungs-Ladeluftkühler und ein Öl-Management-Kit samt Ölkühler. Die Kraftübertragung auf die Vorderräder besorgt das serienmäßig installierte manuelle Sechsgang-Getriebe, das nun aber über eine verstärkte Kupplung verfügt. In die Abgasanlage integriert Racing-Line einen neuen Endschalldämpfer mit Doppel-Endrohr. Damit steigt die Leistung von 231 auf 355 PS; das maximale Drehmoment wächst von 350 auf 504 Newtonmeter.

Damit sich die Power auch querdynamisch niederschlägt, erhält der VW Jetta GLI Performance Concept eine neue Bremsanlage mit Sechskolben-Sätteln und 380 Millimeter großen Carbon-Keramik-Scheiben. Sie sitzen hinter 20-Zoll-Monoblock-Schmiedefelgen der Marke Rotiform, die vorne wie hinten von speziell entwickelten Aero-Discs versteckt werden. Kontakt zum Untergrund stellen passende Pirelli-P-Zero-Corsa-Pneus her. Racing-Line spendiert ferner sein vielfach einstellbares Track-Sport-Gewindefahrwerk sowie Unterboden-Verstrebungen, um die Durchbiegung des Hilfsrahmens zu verhindern und eine präzise Aufhängungsgeometrie beizubehalten.

Bunte Recaro-Sitze für das Interieur

Vergleichsweise wenige Änderungen präsentiert das Interieur des VW Jetta GLI Performance Concept. Ein paar Sportsitze des Typs Recaro Pole Position ABE mit integrierten Kopfstützen muss als Unterscheidungsmerkmal im Vergleich zum Serienauto reichen. Immerhin greift deren Dekor die Farbgebung der Außenhaut auf.

VW Atlas Basecamp Camping Concept
Volkswagen of America, Inc.
Mit dem passenden Zubehör wird der große US-SUV VW Atlas zum Camper.

Weil sich das Jetta-Showcar am VW-Stand nicht einsam fühlen soll, hat der Autobauer in Las Vegas noch einige weitere Tuning-Studien im Gepäck. Darunter seine SUV-Modelle Taos und Atlas, die unter der Zusatzbezeichnung Basecamp auf Abenteurer machen – der größere Offroader wird sogar zum Camper. Der ebenfalls präsentierte Golf GTI präsentiert nicht nur das US-exklusive Oettinger-Styling-Paket, sondern auch eine Dachbox in Wagenfarbe sowie weitere Details aus Volkswagens hauseigenem Zubehörregal. Der aktuelle Golf R demonstriert Seite an Seite mit seinem Vorfahren Golf R32 des Modelljahres 2004, wie die Evolution des Top-Golfs über die Jahre vorangeschritten ist. Selten zu sehen ist der Rallye Golf 3 A59 Prototyp, der seinerzeit als Homologationsmodell eines Boliden für die Rallye-Weltmeisterschaft dienen sollte. Allerdings hat es letztlich doch nur zu einem Einzelstück fürs Werksmuseum gereicht.

Drei ID.4-Ausstellungsstücke

Gegenwart und Zukunft repräsentieren in Las Vegas drei Ausstellungsstücke auf ID.4-Basis. Am auffälligsten ist der ID.4 Drone Command Concept gestaltet, den der Energieversorger Tennessee Valley Authority derzeit zu Testzwecken einsetzt. Die Drohne samt deren im Fond untergebrachte Kommandozentrale ist nur einer von vielen Clous dieses Elektro-SUV. Der ID.4 Accessories Concept weist einiges an Zubehör aus dem VW-Regal auf, in dem sich auch passende Gepäckträger von Thule befinden. Das besonders bunte Exemplar war erst kürzlich bei der Rebelle-Rallye unterwegs. Dabei handelt es sich um eine Rally-Raid-Veranstaltung, deren 2.500 Kilometer lange Route durch die US-Bundesstaaten Nevada und Kaliforniern ausschließlich von Frauen-Teams in Angriff genommen wird.

In der Fotoshow zeigen wir Ihnen sowohl den Jetta GLI Performance Concept als auch die weitere Volkswagen-Showcars, die auf der diesjährigen SEMA in Las Vegas zu sehen sind. Die legendäre Tuning-Messe ist noch bis zum 4. November geöffnet.

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Fazit

Ewig wird sich der Jetta nicht mehr im VW-Programm befinden, auch nicht in den USA. Umso schöner, dass der Hersteller seiner Kompakt-Limousine bei der SEMA noch einmal einen Auftritt auf großer Bühne gönnt. In Las Vegas wird aber auch klar, dass die Zukunft bei Volkswagen elektrisch ist. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis die E-Autos am VW-Stand die Oberhand gewinnen werden.

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