BMWs Sportdivision ändert die Modellhierarchie
BMW M rangiert Competition-Modelle aus

Die BMW M GmbH ordnet die Modellhierarchie innerhalb ihrer Baureihen neu. Künftig wird es keine Competition-Versionen mehr geben, dafür mehr CS- und CSL-Varianten.

BMW M5 Competition Logo Emblem Schriftzug
Foto: BMW Group

Ein Standard-M als Basis, darüber ein etwas stärkeres, beim Fahrwerk gestrafftes und ausstattungsoptimiertes Competition-Modell und dann noch eine geschärfte, exklusivere und teurere CS- und/oder CSL-Variante: Wir haben uns gerade an diese Modellhierarchie im Angebot der BMW M GmbH gewöhnt, da kommt schon wieder alles ganz anders. Wie ein BMW-Sprecher auf Nachfrage von auto motor und sport bestätigte, wird in die Tat bald umgesetzt, was Frank van Meel kürzlich in einer internationalen Medienrunde angekündigt hatte: "Wir haben die Competition-Ebene eingeführt, die inzwischen das neue Normal geworden ist", sagte der M-GmbH-Chef. "Wir werden nicht mehr zwischen M und M Competition trennen; es wird in Zukunft alles Competition sein."

Unsere Highlights

Der Satz liest sich so, als würde BMW M bei seinen Modellen künftig auf die Basismodelle ohne Zusatzbezeichnung verzichten und direkt mit der Competition-Stufe einsteigen. Doch das Gegenteil ist der Fall: BMWs Sportdivision entschlackt ihr Modellprogramm, indem sie die Competition- künftig zur neuen Basisversion macht, bei dieser allerdings auf den Namenszusatz verzichtet. Der neue BMW M2 erhält zwar Competition-Power, heißt aber schlicht M2. Auf dem nächsten Level siedeln sich dann "als Hardcore-Fahrzeuge und Track Tools mit Nummernschild" (O-Ton van Meel) ein BMW M2 CS an, auf den nach künftiger Logik ein BMW M2 CSL folgt. "Das bedeutet aber wiederum nicht, dass es für jede Baureihe die Abstufung immer zwingend geben muss", ergänzt der BMW-Sprecher.

M-High-Performance-Modelle sollen Lücke schließen

Hintergrund ist, dass vergleichsweise wenige Kundinnen und Kunden zu den Standard-M-Modellen gegriffen haben. Beispiel M5: "Da sich in Deutschland fast alle Kunden für den M5 Competition (mit 625 PS; d. Red.) entschieden haben, fiel das Angebot des BMW M5 (mit 600 PS; d. Red.) weg", heißt es vonseiten des Herstellers. Auch bei den kürzlich aufgefrischten M-Versionen des X5 und X6 M (siehe Fotoshow) steigt BMW erst mit den Competition-Modellen – die auch noch so heißen – ein. Obwohl der Zweiklang aus M und M Competition – zum Beispiel beim M5 – auf anderen Märkten bestehen blieb, folgt jetzt die generelle Neuordnung der Modellhierarchie.

Eventuellen Befürchtungen, die Lücke zwischen den regulären BMW-Fahrzeugen und den M-Modellen würde nun zu groß, will der Hersteller mit Verweis auf die M-Performance-Fahrzeugen entgegentreten: "Korrekt ist, dass Modelle wie der M440i, M550i oder M850i etc. die Leistungslücke zwischen den BMW-AG-Fahrzeugen (218i, 320i, 530i etc.) und den BMW-M-High-Performance-Modellen (M2, M3, M4 etc.) schließen." Zudem soll es ganz oben in der Modellhierarchie zusätzlich Sondermodelle geben, die das Angebot in jeder Baureihe der BMW M GmbH toppen sollen.

Umfrage
Wie finden Sie es, dass die BMW M GmbH künftig auf die Competition-Bezeichnung verzichtet?
159 Mal abgestimmt
Gut. Das macht es weniger kompliziert und bringt die traditionellen Bezeichnungen CS und CSL zurück.Schlecht. Ich hatte mich gerade daran gewöhnt. Außerdem dürften die Autos nun noch teurer werden.

Fazit

BMWs Sportabteilung ordnet ihre Modellhierarchie neu: Bei der BMW M GmbH wird die Competition-Version zum neuen Standard, muss ihre Zusatzbezeichnung jedoch abgeben. Künftig wird es von den meisten Baureihen oberhalb der jeweiligen M-Basis dafür noch eine CS- und CSL-Version geben.