Alpine A110 E-ternité
Dach raus, E-Antrieb rein

Alpine hat im Rahmen des französischen F1-GP einen elektrisch angetrieben A110 als Concept Car vorgestellt. Das feste Dach haben sie ihm auch noch genommen.

Alpine A110 Eternite
Foto: Tobias Grüner

"Ich möchte Alpine elektrifizieren, um den Namen für alle Ewigkeit zu erhalten," sagte Renault Group CEO Luca de Meo kurz nach seinem Start im Unternehmen. Jetzt haben die Franzosen beim französischen Formel 1-GP die Studie eines rein elektrisch angetriebenen Alpine A110 vorgestellt. Die trägt als Beinamen "Eternite" – französisch für Ewigkeit.

Technik aus dem Mégane E-Tech

Der Alpine A110 E-ternité ist das erste Elektroauto der Sportwagen-Marke. Der Prototyp steckt voller Innovationen, die sich nicht nur auf den Antrieb beziehen. Aber der Reihe nach. Für die Elektrifizierung des A110 griffen die Techniker ins Renault-Regal und borgten sich zwölf Batteriemodule, wie sie auch im Mégane E-Tech Electric verbaut werden. Deren Gesamtkapazität liegt bei 60 kWh. Zur optimalen Gewichtsverteilung wurden vier Module an der Front und acht im Heck angebracht. Trotz der schweren Energiespeicher soll das Gesamtgewicht des Alpine A110 E-ternité, das die Franzosen mit 1.378 Kilogramm angeben, nur um 258 Kilogramm über dem des Serienmodells mit Verbrenner liegen. Übernommen wurde auch der 178 kW und 300 Nm starke Elektromotor, der den Zweisitzer in 4,5 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Alpine bei 250 km/h. Beim Getriebe war Pionierarbeit gefragt, denn der A1100 sollte eine effiziente, kompakte und leichte Schaltbox bekommen. Entwickelt wurde so eine zweistufige Lösung mit Doppelkupplung (DCT) und elektronischer Steuerung.

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Alpine A110 Eternite
Alpine
Das Show Car tritt mit einem herausnehmbaren Dachteil an.

Und weil man den Sportwagen eh schon komplett umstricken musste, wurde auch ein lang gehegter Wunsch vieler Kunden realisiert. Der A110 E-ternité trägt ein herausnehmbares Dach, das den Passagieren viel Frischluftvergnügen beschert. Die Lösung besteht aus zwei Dachschalen aus recyceltem Kohlenstoff.

Multimedia to go und Flachs statt Carbon

Und weil ein Showcar eben auch Show machen muss, wurde auch im Cockpit reichlich gewirbelt. Das integrierte Multimediasystem nutzt das persönliche Tablet des Fahrers als Multimediabildschirm, so dass der stets seine gewohnte Bedienoberfläche und seine Apps zur Verfügung hat. Zudem ist so gewährleistet, dass auch das Betriebssystem immer up-to-date ist. Auch ein Tausch der Bildschirmtechnologie ist immer möglich. Für ordentlich Sound sorgt ein hochmodernes Audiosystem mit acht Lautsprechern einschließlich Subwoofer, das dank eines zentralen und zwei hinteren neuen Lautsprechern einen ordentlichen Raumklang erzeugt.

Auch das Thema Nachhaltigkeit haben die Franzosen nicht vergessen. So sind einige Fahrzeugteile aus Flachs hergestellt – leicht und umweltfreundlich. Ein zweites E-ternité Concept Car demonstriert diese neue Technologie sichtbar an Motorhaube, Dach, Heckscheibe, Kühlergrill, Sitzschalen und Heckschürze. Das Material stammt vom französischen Unternehmen Terre de Lin. Flachs ist so stabil wie Kohlefaser, hat aber eine bessere Akustik. Für die Komponenten aus Flachs kann dieselbe Form verwendet werden, die für die Herstellung der Teile aus Kohlenstoff oder Glas zum Einsatz kommt. Eine vielversprechende Lösung für die Zukunft.

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Fazit

Alpine hat mit dem A110 E-ternité ein rein elektrisch angetriebenes Concept Car vorgestellt. Dass die Franzosen in Zukunft auf elektrische Antriebe setzen ist klar, im Raum steht aber immer noch eine Sportwagen-Kooperation mit Lotus, die ebenfalls an einer leichten elektrischen Sportwagen-Architektur basteln.