Der neue Elektro-BMW i4 im Konfigurator
Ein Extra sollten Sie meiden!

Wir haben den neuen BMW i4 einmal auf Vollausstattung gehoben. Die 100.000-Euro-Marke knackt er nicht, aber von einem Extra sollten Sie Abstand nehmen.

BMW i4 Konfigurator 2021
Foto: BMW / Patrick Lang

Immer wenn ein neues Modell die Bühne betritt, bitten wir im Konfigurator zum Tanz. Heute auf dem Parkett: Der neue BMW i4, den die Münchener ab 58.300 Euro anbieten. Doch gerade bei Premium-Marken wird selten zur Basisversion gegriffen. Deshalb kümmern wir uns um das obere Ende der Preisliste und stecken die Elektro-Limousine in das opulenteste Ballkleid – oder wie BMW das nennen würde: i4 M50.

Erstmal die Basiskonfiguration

Jene Topversion startet bei 69.900 Euro und liegt damit schon ein ganzes Stück über den zivileren Brüdern namens eDrive40. Der technische Unterschied rechtfertigt den preislichen Ausfallschritt allerdings. Anstatt rein heckgetrieben mit einem Motor durch die Landschaft zu surren, treiben die M-Performance-Version zwei Aggregate (eines je Achse) an. Insgesamt sorgt das für einen Output von 544 PS und 795 Newtonmeter Drehmoment. Damit tänzelt das rund 2,3 Tonnen schwere Auto schon nach 3,9 Sekunden über die 100-km/h-Marke.

Unsere Highlights
BMW i4 Konfigurator 2021
BMW
Serienmäßig bringt der i40 M50 schon einiges mit. Doch wir wollen natürlich alles haben, was es gibt.

Doch es geht uns ja um Ausstattung statt Performance. Serienmäßig ist bereits einiges an Bord. M-typisch etwa ein Aerodynamikpaket, Leichtmetallräder, Sportsitze, das M Lederlenkrad, das adaptive M-Fahrwerk und die M Sportbremse. Klar, dass man derart bestückt nicht im kostenlosen Uni-Lack vorfährt. Stattdessen benetzt die Individualfarbe Frozen Portimao Blue Metallic die Außenhaut für 3.300 Euro. Sportbereifte 20-Zöller für weitere 2.600 Euro runden den Auftritt buchstäblich ab (Serie: 18-Zoll-Felgen). Im Innenraum gönnen wir uns die Lederausstattung (1.450 Euro) und das Karbon-Dekor (550 Euro). Letzteres schon allein deshalb, weil es den M-Modellen vorbehalten ist.

Und jetzt die Extras

An dieser Stelle behauptet der Konfigurator, die Basis-Zusammenstellung sei damit abgeschlossen. Wir stehen bei 78.660 Euro. Fast so, als wäre es den Damen und Herren BMW etwas peinlich, verbergen sich die nun folgenden Sonderausstattungsoptionen hinter einem unscheinbaren Ausklapp-Menü. Etwas peinlich darf das dem Hersteller auch sein, denn die möglichen Extras offenbaren, was ein Auto für fast 80.000 Euro alles noch nicht an Bord hat.

BMW i4 Konfigurator 2021
BMW
Die Liste der möglichen Extras ist lang - doch die Anhängerkupplung sollten Sie besser streichen. Aus ästhetischen Gründen.

Um das nicht unnötig in die Länge zu ziehen, folgt nun eine exemplarische Auswahl der gebuchten Sonderausstattungen im Gesamtwert von 17.650 Euro: Exterieur-Paket Karbon (2.800 Euro), Driving Assistant Professional plus Spiegel-Paket (2.000 Euro plus 320 Euro), Live Cockpit Professional (1.100 Euro), BMW Laserlight (1.500 Euro), Belederung für den Armaturenträger (1.050 Euro) und eine versenkbare Anhängerkupplung (1.100 Euro). Am Ende stehen 96.119 Euro und 98 Cent auf der Rechnung und wir scheitern kurz vor der 100.00er-Hürde.

Die 1.100 Euro für die Anhängerkupplung dürfen Sie allerdings getrost wieder abziehen, denn wir würden wirklich von dieser Option abraten. Zwar darf der i4 ordentliche 1600 Kilogram ziehen und damit 200 Kilogramm mehr als VWs SUV ID.4 beispielsweise, aber beim i4 M50 hat vor allem die Kombination mit dem Karbon-Exterieur im Wortsinne einen Haken: Die silberne Kupplung setzt sich dermaßen überdeutlich vom dunklen und sportlich gezeichneten Diffusor-Einsatz ab, dass man sich an Fremdkörper à la Loriots Nudel erinnert fühlt. Selbst eingeklappt bleibt eine störende Aussparung in der Heckpartie zurück, womit Sie dem Auto ästhetisch keinen Gefallen tun. Und das wäre doch schade, wo wir den i4 jetzt so hübsch angezogen haben.

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Fazit

96.120 Euro sind eine Menge Geld für ein Auto – keine Frage. Doch im Konkurrenzumfeld der Premium-Elektro-Limousinen dürfte der i4 M50 damit keine allzu schlechte Figur machen. Teslas Model S und der EQS von Mercedes sind da deutlich teurer unterwegs.

Ein Model 3 allerdings ist vollausgestattet fast 30.000 Euro günstiger als der vollausgestattete i4.