Cupra Born (2021) auf VW ID.3-Basis
Jetzt auch mit 231 PS erhältlich

Das ID.3-Pendant der Seat-Submarke Cupra erhält nun eine sportliche Topversion. Sie ist aber nicht nur stärker, sondern kommt auch weiter. Preise, Daten und Ausstattungsmerkmale aller Varianten finden Sie in diesem Artikel.

02/2022, Cupra Born Topmodell
Foto: Seat S.A.

Allein die Tatsache, dass der Cupra Born serienmäßig mit Schalensitzen aus recyceltem Meeresplastik angeboten wird, zeigt, dass man sich in Richtung Sportlichkeit von den Konzerngeschwistern abgrenzen will. Auf dem Modularen Elektrobaukasten des VW-Konzerns (MEB) basiert er natürlich trotzdem. Kein Wunder also, dass er im sächsischen Zwickau produziert wird. Dort entstehen auch Volkswagens Elektro-Modelle ID.3, ID.4 und ID.5 sowie der Audi Q4 E-Tron. Die Fertigung ist im September 2021 gestartet.

Unsere Highlights

Reichweite und Performance

Zum Marktstart bot Cupra den Born in zwei Leistungsstufen an. Die schwächere Version leistet 110 kW (150 PS), die stärkere 150 kW (204 PS). Inzwischen ergänzt ein neues Topmodell das Angebot: Ist der Born mit E-Boost unterwegs, der sich per Lenkradtaste oder Fahrpedal-Kickdown aktivieren lässt, steigt die Leistung kurzzeitig auf 170 kW (231 PS). Damit spurtet der Spanier in 6,6 Sekunden (mit 58-kWh-Akku) oder 7,0 Sekunden (mit 77-kWh-Batterie) auf Landstraßentempo. Von null auf 50 km/h geht es in 2,6 Sekunden. Der Permanentmagnet-Synchronmotor sitzt oberhalb der Hinterachse und treibt die Hinterräder an. Zudem gibt es hier neben "Range", "Comfort", "Performance" und "Individual" einen fünften, besonders sportlichen Fahrmodus, der als Bezeichnung den Markennamen trägt.

Cupra Born Modellvarianten

Leistung

110 kW / 150 PS

150 kW / 204 PS

170 kW / 231 PS (E-Boost)

170 kW / 231 PS (E-Boost)

Maximales Drehmoment

310 Nm

310 Nm

310 Nm

310 Nm

Batteriekapazität (netto)

45 kWh

58 kWh

58 kWh

77 kWh

Reichweite (WLTP)

340 km

420 km

420 km

548 km

Beschleunigung (0-100 km/h)

8,9 Sekunden

7,3 Sekunden

6,6 Sekunden

7,0 Sekunden

Mit der größten für den MEB verfügbaren Batterie (77 kWh) soll die WLTP-Reichweite beim Topmodell bei 548 Kilometern liegen. Im reinen Stadtbetrieb verspricht Cupra gar bis zu 780 Kilometer mit einer Ladung. Dank der Schnelllademöglichkeit mit bis zu 125 kW (Gleichstrom) soll in nur sieben Minuten Strom für 100 Kilometer Reichweite gezapft werden. Von fünf auf 80 Prozent geht es in 35 Minuten. Eine optionale Wärmepumpe soll auch bei niedrigen Außentemperaturen die volle Leistung garantieren. Analog zum ID.3 sind auch Akkus mit 45 (nicht für die 180-kW-Version) und 58 kWh Kapazität im Angebot. In dieser Konfiguration schafft der Born 340 beziehungsweise 420 WLTP-Kilometer.

Cupra Born Elektroauto Vorstellung ZDF
Cupra
Bis zu 780 Kilometer Reichweite im Stadtverkehr? Klingt ambitioniert. Immerhin: Im B-Modus für maximale Rekuperationsleistung verzögert der Born mit 0,3 g, wenn der Fahrer den Fuß vom "Gas"-Pedal nimmt.

Das Fahrwerk der Wolfsburger Verwandtschaft fällt im Cupra sportlicher aus. Adaptive Dämpfer (890 Euro), Progressivlenkung und 20-Zöller helfen dabei. Zudem verfügt die elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) über einen Sportmodus. Während vorne McPherson-Federbeine zum Einsatz kommen, sitzt hinten eine Mehrlenkerachse mit fünf Lenkern. Das Gewichtsverhältnis gibt Cupra mit nahezu 50:50 an. Damit die sportliche Auslegung nicht zu Lasten der Reichweite geht, passen die Spanier zudem die Abmessungen an. So ist der Born mit einer Länge von 4,32 Metern zwar sechs Zentimeter länger als ein ID.3, dafür aber drei Zentimeter flacher (1,54 Meter zu 1,57 Meter). Zudem ist der Cupra zugunsten aerodynamischer Effizienz vorne 15 Millimeter und hinten 20 Millimeter niedriger.

Das digitale Cockpit

Innen sehen wir einen freistehenden Bildschirm auf dem Armaturenträger. Er ist dem Fahrer zugeneigt. Ähnlich war dieses Display auch schon bei der Studie zu sehen, die Schwestermarke Seat einst vorgestellt hatte. Die Fahrerin oder der Fahrer greift in ein Dreispeichen-Lenkrad und schaut auf ein Digital-Cockpit. Dazu liefert Cupra ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion (990 Euro) und ein Konnektivitäts- und Infotainment-System mit Zwölf-Zoll-Bildschirm. Sowohl Apple- als auch Android-Geräte lassen sich koppeln. Die Klimaanlage wird über berührungssensitive Slider bedient, wie es im VW-Konzern mittlerweile Sitte geworden ist. Wer damit fremdelt, sagt einfach laut "Hola" und steuert verschiedene Fahrzeugfunktionen per Sprachbedienung. Für die permanente Online-Anbindung sorgt die verbaute eSIM. Auch eine App zum Auto bietet Cupra an.

Cupra Born Elektroauto Vorstellung ZDF
Cupra
Blick ins Cockpit: Der Born verfügt über einen dem Fahrer zugeneigten Bildschirm. Auch das Cockpit ist digital ausgeführt, das Head-up-Display zeigt Augmented-Reality-Elemente.

Beim Design greift Cupra auf die bewährte Akzentuierung durch Kupfer-Elemente zurück. Die Farbe ziert Logo, Schriftzug, Felgen und Front. Sechs Lackfarben stehen für den Born zur Auswahl, wobei darunter drei Grautöne und einmal Weiß sind – besonders farbenfroh geht es also nicht zu. Wer nicht auf Farbpigmente verzichten kann, zahlt 600 Euro für Rayleigh Red oder 900 Euro für das Aurora Blue. Heckspoiler und Diffusoreinsatz zahlen abermals auf die sportliche Auslegung des Modells ein. Klar, dass dann auch die Lichtgrafik der LED-Scheinwerfer zackiger ausfallen muss als beim braven Bruder von VW.

Dafür gleichen sich die beiden Elektroautos mit Blick auf das Ladeabteil. 385 bis 1.267 Liter Kofferraumvolumen bieten sowohl Born als auch ID.3. Der Umfang der Assistenzsysteme bewegt sich ebenfalls auf demselben Niveau. So nutzt etwa der adaptive Tempomat auch im Cupra bei aktiver Routenführung Daten zu Verkehrsfluss, Topographie und Kurvenradien zur Anpassung der Geschwindigkeit. Wer alle Assistenten haben möchte, zahlt für das Pilot L-Paket 1.930 Euro. Die abgespeckte Paket-Version kostet 1.350 Euro und verzichtet unter anderem auf eine Top-View-Kamera.

Marktstart und Preis

Das Startgebot für die – derzeit allerdings nicht verfügbare – Basisversion des Cupra Born liegt bei 32.700 Euro und damit über dem Einstiegsmodell des ID.3. VWs Stromer startet normalerweise bei 31.960 Euro, ist derzeit in der günstigsten Ausführung allerdings ebenfalls nicht zu haben. Für den Born mit dem 150-kW-Motor und 58-kWh-Batterie müssen die Kunden mindestens 36.770 Euro investieren. Mit demselben Akku, aber der 170-kW-Option, startet der Spanier aus Sachsen bei 38.600 Euro. Wer das Topmodell mit starker E-Maschine und 77 kWh großem Energiespeicher möchte, zahlt mindestens 44.300 Euro.

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Fazit

Der Cupra auf Basis des Modularen Elektrobaukastens widersteht der Versuchung, wie die Konzerngeschwister auf der hochbauenden SUV-Welle zu reiten. Das ist gut für cW-Wert, Stirnfläche und Luftwiderstand und damit Reichweite. Fürs Platzangebot weniger. Da ist der Born, fünf Zentimeter länger als der Leon, subjektiv nicht besser als ein Golf und damit auch schlechter als der ID.3, der vor ihm auf den Markt gekommen ist. Dafür ist das Design markengerecht.

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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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