Cupra Urban Rebel (2025)
Elektro-Kleinwagen im ersten Check

2025 startet den drei Elektro-Kleinwagen von VW, Skoda und Cupra. Wir konnten die seriennahe Studie Cupra Urban Rebel bereits zur ersten Sitzprobe treffen und verraten alle Details zum neuen Modell.

5/2022, Cupra UrbanRebel
Foto: Bernd Conrad

Im Jahr 2025 startet nicht nur die Marke VW selbst, sondern auch ihre Konzerntöchter Skoda und Cupra mit kleineren Elektroautos unterhalb der Kompaktklasse. Das technische Rüstzeug stellt eine abgespeckte Variante der MEB-Architektur, konzernintern "MEB Small" oder auch "MEB Short" genannt.

Der Unterschied zu VW ID.3, Cupra Born und Co. liegt im Antriebslayout. Während die größeren Elektroautos der Konzernmarken die Hinterräder via Heckmotor antreiben oder Allradantrieb besitzen, sind die kleinen Modelle Fronttriebler. Die E-Maschine sitzt also zwischen den Vorderrädern. Das macht Konstruktion und Produktion günstiger, da sich die Hochvolttechnologie auf den vorderen Teil des Autos beschränkt. Entwickelt werden sollen der neue kleine Elektro-Skoda, der VW ID.1/ID.2 und das Serienmodell des Cupra Urban Rebel bei Seat in Spanien. Auch die Produktion der drei Autos soll auf der iberischen Halbinsel erfolgen.

Unsere Highlights

Elektro-Kleinwagen im Polo-Format

Schon auf der IAA Mobility, die im September 2021 in München stattfand, zeigte Cupra eine Studie mit dem Namen Urban Rebel. Als Dreitürer mit riesigem Heckflügel und aerodynamisch optimierten Anbauteilen mimte der einen elektrischen Rennwagen. Deutlich seriennäher ist das zweite Konzeptauto gleichen Namens, von dem die Spanier jetzt das Tuch gezogen haben.

Der mittlerweile fünftürige Cupra Urban Rebel entspricht im Format modernen Kleinwagen wie Skoda Fabia und VW Polo. Er ist 4.036 Millimeter lang und – inklusive der filigranen Außenspiegel – 1.975 Millimeter breit. Mit seiner Höhe von 1.576 Millimetern liegt er auf dem Niveau kleiner SUV die dem Seat Arona (1.552 mm) oder dem VW T-Cross (1.584 mm). Das liegt zum Teil an der mit 218 Millimetern großen Bodenfreiheit, aber auch am im Fahrzeugboden untergebrachten Akku.

Dessen Speicherkapazität wird noch nicht genannt. In den etwa drei Jahren bis zum Serienstart des Cupra Urban Rebel, dessen Serienname so noch nicht bestätigt wurde, dürfte auch die Entwicklung bei der Zellchemie und damit beim Packaging von Batteriepaketen weitergehen. Zwei verschiedene Akkugrößen sollen angeboten werden, die sich auch in ihrer Bauweise unterscheiden. Während Konzernchef Herbert Diess bereits kobaltfreie Lithium-Eisenphosphat Batterien für die neuen Kleinwagen angekündigt hat, wird bei der Präsentation des Urban Rebel für den optionalen Akku von NMC-Technologie (Lithium-Ionen) gesprochen. Als Reichweite werden bis zu 440 Kilometer angepeilt.

Den Vortrieb erledigt in der Studie ein maximal 172 kW (234 PS) starker Elektromotor, in 6,9 Sekunden soll der Urban Rebel aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen. Zur möglichen Höchstgeschwindigkeit wird noch nichts verraten. Sie dürfte aber, schon aus hierarchischen Gründen, nicht über den 160 km/h des größeren Cupra Born liegen.

Das Design soll den nächsten Schritt in der visuellen Umsetzung der Marke Cupra zeigen. Dabei setzt auch der Urban Rebel auf vertraute Details wie die Front in der Optik einer Haifischnase, wie sie auch den Born ziert. Das beleuchtete Markenlogo an der Front würde momentan noch an den Zulassungsvorschriften scheitern. Darunter trägt der Urban Rebel auffallend große Lufteinlässe für Antriebskühlung und für die Aerodynamik. Im Profil sollte man sich plan anliegende, ausklappbare Türgriffe und normale Außenspiegel vorstellen, um eine Idee vom Serienauto zu bekommen.

Die großen 21-Zoll Räder stehen weit auseinander, der Radstand beträgt 2,60 Meter. Am Heck ist der große Flügel der IAA-Studie zwei Luftleitelementen über der Scheibe gewichen. Die Form des illuminierten Logos, das in ein LED-Band eingebettet ist, wird von den Rückleuchten aufgenommen. Auffallend: Im Gegensatz zu aktuellen Modellen setzt Cupra beim Urban Rebel den markentypischen Farbton Kupfer etwas sparsamer ein.

Erstes Kennenlernen mit dem Urban Rebel

5/2022, Cupra UrbanRebel
Bernd Conrad
Die Slider unter dem Infotainment-Display sind im UrbanRebel beleuchtet.

Beim ersten Kennenlernen mit dem Cupra Urban Rebel wird auch zur Sitzprobe geladen. Eine gute Gelegenheit, das Cockpit zu inspizieren. Denn auch hier dürfte die Studie zu großen Teilen der Serie entsprechen. Hinter dem Dreispeichenlenkrad fällt eine neue Spielart des digitalen Cockpits auf. Ein großes, zentrales Display steckt mittig in einer Tube. Hier werden Navigationshinweise oder Informationen zu den Fahrassistenten angezeigt. Die fahrrelevanten Daten stellen zwei kleinere Displays dar, die links und rechts von der großen Anzeige ausklappen. Wie bei aktuellen Modellen dürfte man über die Tasten des Multifunktionslenkrads die einzelnen Anzeigen frei konfigurieren können.

Der Bildschirm des Infotainmentsystems ist zum Fahrer geneigt, was die Bedienung des Touchscreens erleichtert. Hier sieht man, dass der Volkswagen-Konzern auch im Jahr 2025 auf Slider für Audio-Lautstärke und Klimatemperatur setzen wird. Im Gegensatz zu heute sind die Bedienfelder aber endlich beleuchtet, eine klare Kante davor erlaubt zudem das Ablegen des Handballens.

Das Serienmodell soll eine geschlossene Mittelkonsole haben. Der Grund liegt im Bauraum für die Klimaautomatik, die wegen des Frontantriebs hier unten platziert werden muss. Neue Wege geht der Cupra Urban Rebel bei den Warnhinweisen der Assistenzsysteme. Über eine indirekte Beleuchtung lässt sich ein animierter Balken auf die vorderen Seitenscheiben und an den unteren Rand der Windschutzscheibe spiegeln. Er kann dann Warnungen der Totwinkelüberwachung beim Spurwechsel übernehmen, aber auch den aktuellen Ladezustand des Akkus grafisch darstellen.

Sitzprobe im Concept Car

5/2022, Cupra UrbanRebel
Bernd Conrad
Die Sportsitze im Concept Car sind noch handgefertigt.

Die Platzverhältnisse auf den handgefertigten Sportsitzen vorne und der recht tief montierten Rücksitzbank lassen aktuell noch wenig Rückschlüsse auf den serienmäßigen Elektro-Kleinwagen ziehen. Das gilt auch für den Kofferraum, der aktuell einen sehr hohen Ladeboden zeigt. Aufgrund der Tatsache, dass der Urban Rebel keine Antriebstechnik an der Hinterachse hat, kann man hier durchaus ein Volumen auf dem Niveau des aktuellen VW Golf (380 Liter) erwarten.

Innerhalb des Volkswagen-Konzerns soll die Marke Cupra über Skoda und VW positioniert werden. Das wird sich auch beim Preis des Urban Rebel widerspiegeln, der nach heutigen Maßstäben wohl ab 25.000 Euro kosten dürfte.

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Fazit

Bis zum Start der neuen Elektro-Kleinwagen des Volkswagen-Konzerns vergehen noch etwa drei Jahre. Doch schon heute zeigt Cupra mit der zweiten Studie zum Urban Rebel einen seriennahen Ausblick auf das neue Einstiegsmodell. Außendesign und Cockpit dürften nicht mehr stark geändert werden. Detail wie die großen Felgen, die aerodynamisch optimierten Außenspiegel und die fehlenden Türgriffe sind noch Studien-Folklore.