Fiat 500e kommt in die USA zurück
Kleinwagen als Elektro- und Lifestyle-Speerspitze

Fiat möchte den 500e wieder in den USA anbieten – der Vorgänger war dort acht Jahre im Angebot. Auf der L.A. Auto Show trumpfen die Italiener mit drei Studien auf.

Fiat 500e
Foto: Fiat

Im Rahmen der L.A. Auto Show 2022 hat Fiat angekündigt, im ersten Quartal des Jahres 2024 den 500e auf dem US-amerikanischen Markt anzubieten. Aktuell hat Fiat in den USA nur den 500x im Programm, nach dem der Hersteller dort den 500 und den 500e im Jahr 2019 wegen schleppender Verkäufe vom Markt genommen hatte – damals noch als Fiat Chrysler Automobiles (FCA). Der 500x teilt sich die Technik mit dem Jeep Renegade – über seine Marken Jeep, Chrysler, Dodge und Ram ist Fiats Mutterkonzern Stellantis ohnehin fest im US-Markt verankert.

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Nach 30 Jahren Pause war Fiat 2011 auf den US-Markt zurückgekehrt – der 500 sollte sich dort verkaufen wie "Eis und Pasta" hatte der damalige Fiat-Chef Sergio Marchionne gehofft. Aber die Kombination aus der Liebe der US-Kunden zu großen Autos und sinkenden Spritpreisen sorgten für zu niedrige Verkaufszahlen. Die angepeilten 50.000 Exemplare pro Jahr erreichte Fiat nie – 2014 war mit zirka 46.000 verkauften 500 das beste Jahr, dann ging es steil bergab: 2019 gingen nur noch 15.521 Exemplare zu den Kunden. Inzwischen sind die Spritpreise auch in den USA massiv angestiegen und Elektromobilität ist auch im Tesla-Land USA auf dem Vormarsch. Deshalb wittert Fiat jetzt eine neue Chance für den 500e.

Drei 500-Studien von italienischen Marken

Den nach US-Spezifikationen ausgerüsteten 500e stellt Fiat 2023 auf der L.A. Auto Show vor. Nachdem die Italiener bereits einen 500 als Überraschung auf der New York Auto Show 2022 gezeigt hatten, haben sie im Herbst des Jahres drei Studien des 500 mit nach L.A. gebracht. Passend zu dem kleinen Lifestyle-Auto haben sich die Modefirma Giorgio Armani, das Industriedesign-Unternehmen Kartell und der Schmuckhersteller Bulgari um das Design der Studien gekümmert – alle drei Unternehmen stammen aus Italien.

Armani hat seinen 500 mit einem grau-grünen Speziallack überzogen, der Bakterien töten und Schadstoffe aus der Luft filtern soll, wenn er mit UV-Licht reagiert. Die bernsteinfarbenen Fenster sollen optisch mit dem Lack harmonieren. Innen gibt es Lederbezüge des italienischen Möbelherstellers Poltrona Frau. Kartell lackiert seinen 500 in einem Blau, für das das Designunternehmen bekannt ist – abgeleitet ist dieser Farbton vom berühmten Yves Klein-Blau. Beim Kühlergrill- und Armaturenbrett-Design zitiert Kartell mit Anleihen an der Oberflächengestaltung seiner Kabuki-Lampe sich selbst. Die hellen Innenraumstoffe hat Kartell aus recyceltem Polypropylen hergestellt. Bulgari nennt seine Studie B.500 MAI TROPPO. Das Auto ist mit einem safranfarbenen Perlglanzlack überzogen, in den Bulgari Goldreste aus seiner Schmuckherstellung gemischt hat. Das Armaturenbrett hat der Schmuckhersteller mit Seidenschals aus vergangenen Kollektionen bezogen. Außerdem haben die Bulgari-Juweliere im Lenkrad eine abnehmbare Brosche platziert. Diese Brosche ist mit drei Halbedelsteinen vom Typ Amethyst, Topas und Citrin geschmückt.

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Fazit

Fiat unternimmt 2024 mit dem 500e einen neuen Kleinwagen-Anlauf in den USA – 2019 hatten die Italiener die Vorgängerversion dort vom Markt genommen. Inzwischen sind die Kraftstoffpreise hoch und Elektromobilität breitet sich immer weiter aus – damit könnten die Voraussetzungen für einen elektrischen 500 besser sein als noch vor einigen Jahren. Fiat sieht den 500e als Speerspitze für die Elektrifizierung der gesamten Marke – auch in den USA. Um den US-Amerikanern Lust auf die Marke zu machen, hat Fiat drei von berühmten italienischen Firmen gestaltete 500-Studien mit zur L.A. Auto Show 2022 gebracht.