Hyundai E-Ioniq
Unter dem Blech spürbar gewonnen

Mehr Kraft und Reichweite verspricht Hyundai für seine modellgepflegte E-Limousine. Wir sind damit auf Testfahrt gegangen.

Hyundai Ioniq, Test ams 1520
Foto: Rossen Gargolow

Oft genug fallen groß angekündigte Modellpflegen vergleichsweise klein aus. Anders beim E-Ioniq. Hyundai renovierte nicht nur Cockpit und Infotainment, sondern auch den Antrieb. Beispielsweise warten die im Unterboden verstauten Lithium-Polymer-Akkus nun mit einer Kapazität von 38,3 statt vorher 28 kWh auf. Zugleich legt der E-Motor um zwölf auf 100 kW (136 PS) zu. Die Leistung des On-Board-Chargers steigerte Hyundai von 6,6 auf 7,2 kW und die Garantie von fünf auf acht Jahre.

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Er macht auch Spaß

So brav der Ioniq mit seiner geschlossenen Frontblende auch auftritt, so sehr macht er nun Spaß. Vom Start weg generiert sein E-Motor ein Drehmoment von 295 Nm. Da der hinreichend komfortabel abgestimmte Hyundai mit 1.569 Kilogramm nicht allzu schwer ist und sich Traktionsprobleme in Grenzen halten, spurtet der Ioniq zügiger davon, als es seine 100 kW erwarten lassen: Nach rund 10 Sekunden sind 100 km/h erreicht. Auch darüber hinaus beschleunigt das E-Mobil gleichmäßig und kraftvoll bis zur Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h. Selbst bei diesen Tempi bleibt der Hyundai leise. Die Windgeräusche halten sich sehr in Grenzen, etwas mehr hört man von den Michelin-Reifen. Oder Klagen von den Fondinsassen – denn hier fehlt es weiterhin an Bein- und Kopffreiheit.

Allzu lange sollte man den vollen Schub sowieso nicht abrufen. Die Reichweite reduziert sich dann rapide. Im Test verbraucht der Ioniq auf der E-Runde gute 16,0 kWh auf 100 Kilometer. Die von uns ermittelte Reichweite beträgt 268 Kilometer, damit liegt beides nicht allzu weit weg von der Werksangabe von Hyundai mit 13,8 kWh und 311 km (nach WLTP). Im Sinne des Energiesparens lohnt es sich, mittels zweier Lenkradwippen die Rekuperationsstärken anzupassen. Wer die linke Wippe beständig zieht, kann den Wagen kräftig verzögern; mit etwas Übung sogar direkt an die nächste Haltelinie. Die Betriebsbremse spricht etwas zögerlich an und verzögert allenfalls durchschnittlich: Aus 100 km/h steht der Hyundai erst nach 37,3 Metern.

Viel Auto zum fairen Preis

Hyundai Ioniq, Test ams 1520
Rossen Gargolow
Nach rund 10 Sekunden sind 100 km/h erreicht. Auch darüber hinaus beschleunigt das E-Mobil gleichmäßig und kraftvoll bis zur Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h.

Interesse geweckt? Dann noch ein Blick in die Preisliste. Denn abzüglich der von Hyundai auf 11.000 Euro erhöhten Prämie liegt der Kaufpreis für einen Ioniq Elektro mit Style-Paket bei gut 30.000 Euro.

Nicht viel für ein üppig ausgestattetes Elektromobil mit acht Jahren Garantie ohne Kilometerbegrenzung. Ein Fünf-Sterne-Auto ist er dennoch nicht – das Design beeinträchtigt den Nutzwert zu stark.

Fazit

Der Ioniq bleibt weiterhin ein unauffälliger und teils eng geschnittener Begleiter – unter dem aerodynamischen Kleid hat der Hyundai aber gewonnen und ist nun ein gut gemachtes E-Mobil.

Technische Daten
Hyundai Ioniq Elektro Premium
Grundpreis42.200 €
Außenmaße4470 x 1820 x 1450 mm
Kofferraumvolumen357 bis 1417 l
Höchstgeschwindigkeit165 km/h
0-100 km/h9,9 s
Verbrauch0,0 kWh/100 km