Kia Concept EV4
Ganz schön SUVig für eine Limo

Der koreanische Autobauer Kia hat im Rahmen seines EV Day 2023 seine nächsten Elektromodelle angekündigt. Darunter auch eine Elektro-Limousine im Crossover-Look unter dem Arbeitstitel Concept EV4.

Weil sich viele Autokäufer nicht mehr für ein klares Autokonzept entscheiden können oder wollen, folgen ihnen die Autohersteller auf diesem Weg. Neudeutsch nennen sich die entsprechenden Entwürfe dann Crossover und siedeln meist irgendwo zwischen Kombi, Limousine und SUV.

Möglicher Stinger-Nachfolger

Kia steigt jetzt auch in das Thema ein und zeigt auf seinem EV Day mit dem Concept EV4 eine Neuinterpretation der Limousine, genauer gesagt der Schräghecklimousine, die natürlich ganz zeitgeistgemäß zum viertürigen Coupé mutiert. Preislich soll der EV4, der quasi als Schwestermodell zum Hyundai Ioniq 6 zu sehen ist, irgendwo zwischen 35.000 und 50.000 Dollar (umgerechnet rund 28.000 bis 47.000 Euro) liegen. Denkbar ist, dass der EV4 die Nachfolge des eingestellten Kia Stinger übernimmt. Ein entsprechendes Modell wird bereits als Kia GT1 kolportiert.

Der große E-Ratgeber

Unten SUV, oben Coupé

Beim Concept EV4 setzen die Koreaner auf einen bulligen Unterbau mit einer tief angesetzten Nase, einem hohen Heckabschluss sowie reichlich Bodenfreiheit. Der Überhang vorn ist knapp gezeichnet, beherbergt laut Kia aber einen Frunk unter der kurzen Haube. Hinten darf sich der EV4 weiter über die Achse hinaus strecken. In den dick beplankten Radläufen stecken 21 Zoll große Leichtmetallfelgen. Die Leuchten an Front und Heck sind nur als LED-Strichelemente ausgebildet.

Das flache Greenhouse mit ansteigender seitlicher Fensterlinie setzt auf viel Glas und eine filigrane Zeichnung. Dennoch dürfte der Blick nach hinten extrem eingeschränkt sein. Die C-Säule wird optisch quasi aufgelöst. Trotz dynamisch-eleganter Optik und angedeutetem Dachspoiler liegt der Fokus beim EV4 auf dem Thema Langstrecken-Komfort.

Innen sauber und komfortabel

Entsprechend zeigt sich das Interieur gezeichnet, das – typisch Studie – über gegenläufig öffnende Türen ohne B-Säule geentert werden kann. So ist etwa die Rückbank nicht zu Einzelsitzen ausgeformt, sondern bewusst flach im Stile eines Sofamöbels gehalten. Die Vordersitze scheinen zu schweben, der ebene Fahrzeugboden verspricht viel Fußraum.

Im absolut aufgeräumt wirkenden Cockpit dominiert eine breite Display-Landschaft, die das Kombiinstrument und die Infotainment-Anzeige unter einer Glasfläche vereint. Hinweise auf künftige Bedien- und Belüftungssysteme bieten das versenkbare Panel für die Klimafunktionen in der Mittelkonsole sowie die neuartigen aktiven Luftausströmer, die elektronisch gesteuert gemeinsam mit dem Ambientelicht bestimmte Raumstimmungen erzeugen sollen. Das Betriebssystem im EV4 setzt auf Künstliche Intelligenz, Updates erfolgen Over-the-Air.

E-Technik aus dem Baukasten

Beim elektrischen Unterbau für den EV4 referenzieren die Koreaner auf die bekannte E-GMP-Plattform, die jedoch hier mit 400 Volt Betriebsspannung arbeitet (EV6, EV9: 800 V). Folgt man aber dem GT1-Ansatz, so wird die Serienversion des EV4 das erste Modell auf der neuen eM-Plattform, die der Hyundai-Konzern ab 2025 auflegt und derzeit als Nachfolge-Basis für die E-GMP (Elektric Global Modular Platform) entwickelt.

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Fazit

Kia plant in seiner Elektro-Offensive auch fest mit einer Crossover-Limousine. Die könnte als möglicher Stinger-Nachfolger ab 2025 auf der neuen Elektro-Plattform kommen.

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