Geheim-Projekt Palladium
Tesla arbeitet an Nachfolgern für Model S und X

Zu Nachfolgern für Model S und X sagt Tesla nichts – jetzt sind Informationen zum geheimen Projekt Palladium durchgesickert, die auf neue Modellgenerationen von S und X hindeuten.

Tesla Model S Nordschleifenrekordversuch
Foto: Stefan Baldauf

In seinem Hauptwerk im kalifornischen Fremont sowie in seiner Gigafactory in Nevada arbeitet Tesla gerade im Rahmen des geheimen Projekts Palladium an Produktionslinien für Nachfolger von Model S und Model Y. Dies erfuhr die US-Tech-Website Electrek von Tesla-Insidern.

Plaid-Antrieb vor Serienfertigung

Das grundlegende Update von Model S und Model X umfasst laut den Insidern neue Batteriemodule und den besonders leistungsstarken dreimotorigen Plaid-Antrieb, den Tesla im vergangenen Jahr auf der Nordschleife getestet hat. Ein Tesla-Mitarbeiter hat Electrek zudem gesteckt, dass Model S und X auch neue Karosserien bekommen – bei den Änderungen könnte also jeweils eine komplett neue Modellgeneration herauskommen. Auf der Nordschleife hatte Tesla-Chef Elon Musk bereits seine Model-S-Prototypen mit vor allen Dingen in aerodynamischer Hinsicht optimierten Karosserien antreten lassen.

Unsere Highlights
Tesla Model S Nordschleifenrekordversuch
Stefan Baldauf
Im Herbst 2019 testete Tesla ohne Vorankündigung seinen besonders leistungsstarken Plaid-Antrieb in Model-S-Modellen auf der Nordschleife des Nürburgrings.

Rätselraten um Palladium

Zur Verwendung des Begriffs Palladium durch Tesla gibt es nur Spekulationen. Palladium ist ein sogenanntes Übergangsmetall, dass vor allen Dingen in Katalysatoren von Autos mit Verbrennungsmotor bei der Abgasreinigung hilft. Möglicherweise stichelt Tesla mit der Begriffswahl gegen die Teile der Autoindustrie, die noch hauptsächlich ihr Geld mit Verbrennungsmotoren verdient. Andererseits könnte es auch sein, dass Palladium in den neuen Tesla-Modellen zum Einsatz kommt. Der Preis für den Rohstoff ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Funfact aus deutscher Sicht: Palladium war jahrelang eine Audiotechnik-Handelsmarke des 2012 in Insolvenz gegangenen Versandhandel-Unternehmens Neckermann.

Tesla Model S Nordschleifenrekordversuch
Stefan Baldauf
Für die Zeitjagd auf der Nordschleife hatte Tesla seine Model-S-Prototypen tiefergelegt und aerodynamisch optimiert.

Produktionsstart wahrscheinlich ab September

Wann die Modellreihen S und X vom Palladium-Update profitieren, ist noch nicht klar. Experten gehen davon aus, dass die Entwicklungen bis zum Tesla Battery Day im September 2020 abgeschlossen sind. Auf dem sogenannten Battery Day könnte Elon Musk neue Batterien mit einer erhöhten Speicherkapazität zu deutlich gesenkten Kosten vorstellen. Es wäre keine Überraschung, wenn diese Batterien dann zuerst in den neuen Palladium-Versionen von Model S und X zum Einsatz kommen.

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Fazit

Mit der Einführung von Model 3 und dessen SUV-Variante Model Y sind diese beiden kleineren Tesla-Modelle zum Technologieführer bei dem Elektroauto-Hersteller geworden. Hält das Palladium-Update, was Tesla-Insider ankündigen, dann sind damit ausgerüstete Model S und X wieder die Technologie-Speerspitze des Konzerns.