Renault streicht den Zoe 2024
Im März ist Schluss für den E-Bestseller

Renault plant keine Folgegeneration des kleinen Elektroautos Zoe. An seine Stelle treten drei andere Elektro-Kleinwagen, die bereits in Aussicht gestellt wurden.

Renault Zoe Adieu Abschied
Foto: Renault / Patrick Lang

In den Zulassungsstatistiken der Elektroautos ist der Renault Zoe nicht von den Spitzenplätzen wegzudenken. Seit Jahren erfreut sich das kleine Elektroauto großer Beliebtheit, was nicht zuletzt am vergleichsweise erschwinglichen Preis liegen dürfte. Trotzdem fährt der E-Kleinwagen seinem Ende entgegen, denn Renault plant keinen direkten Nachfolger. Das bestätigte COO Fabrice Cambolive bereits im Herbst 2022 dem britischen Magazin "Autocar" – ohne damals jedoch einen genauen Zeitpunkt für das Zoe-Produktionsende zu nennen.

Der große E-Ratgeber

Inzwischen gibt es ein klareres Bild, wann sich der Zoe tatsächlich verabschieden wird. Wie französische Medien im Dezember 2023 übereinstimmend berichteten, wird dessen Produktion im französischen Werk Flins Ende März 2024 eingestellt. Eine offizielle Bestätigung seitens des Herstellers stand damals noch aus, würde nun aber nachgeholt: "Die Zoe-Produktion endet in KW 13/2024", sagte ein Renault-Sprecher auf auto motor und sport-Nachfrage – das ist die letzte Märzwoche. Man wolle künftig auf einen Mix aus Elektro- und Hybridmodellen setzen, ergänzte Cambolive zudem seinerzeit im "Autocar"-Gespräch.

R5, R4 und E-Twingo in den Startlöchern

Hauptgrund für einen Abschied vom Zoe dürfte aber der Marktstart des neu aufgelegten und ebenfalls rein elektrischen Renault 5 sein, dessen Serienversion fast zeitgleich mit Auslaufen der Zoe-Produktion vorgestellt wurde. Etwas später folgen mit der als SUV-Crossover konzipierten Neuauflage des Renault 4 und dem für 2025 geplanten Twingo-Nachfolger zwei weitere Elektroautos im A- und B-Segment. Dadurch bleibt wenig Platz für den Zoe, und verständlicherweise will Renault Kannibalisierungs-Effekte ausschließen.

Der Renault Zoe ist ein echter E-Auto-Dauerbrenner. Bereits 2012 wurde er auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt, ein Jahr später kam er auf den Markt – unter anderem mit einem umstrittenen Batterie-Miet-Modell. Innerhalb der ersten zehn Jahre wurde das Modell, das lange Zeit eines von nur wenigen erschwinglichen Elektroautos war, europaweit etwa 400.000-mal verkauft. Ein Hauptgrund für den lang anhaltenden Erfolg waren die kontinuierlichen Modellpflegen. Erst im März 2023 frischte Renault seinen elektrischen Klassiker auf, wodurch die 52-Kilowattstunden-Batterie seitdem eine alltagstaugliche WLTP-Reichweite von bis zu 395 Kilometern ermöglicht.

Zwei Leistungsstufen, günstiges Leasing

Aktuell kostet der Zoe mindestens 36.840 Euro. Bei der letzten Modellpflege hatte Renault zudem das Angebot entschlackt. Das Einstiegsmodell mit der kleineren 41-kWh-Batterie flog damals aus dem Programm. Zwei Leistungsstufen (80 kW / 108 PS oder 100 kW / 136 PS) gibt es aber immer noch. Nach einem zwischenzeitlichen Bestellstopp aufgrund fehlender Teile ist das Fahrzeug inzwischen wieder verfüg- und leichter erreichbar denn je. Zum Karriereende bieten die Franzosen ihren Elektro-Klassiker zu besonders günstigen Leasing-Konditionen an.

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Fazit

Renault nimmt den beliebten Zoe zugunsten der kommenden Elektroautos R5, R4 und E-Twingo aus dem Programm. Im März 2024 ist dann entsprechend Schluss für den Bestseller.

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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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