Rosenbauer Concept Fire Truck Hybrid Löschfahrzeug
Berlin bekommt moderne Feuerwehr-Lkw

Der Spezialfahrzeughersteller Rosenbauer und die Berliner Feuerwehr entwickeln gemeinsam einen Hybrid-Feuerwehr-Lkw. 2021 soll der Probebetrieb starten.

Stell Dir vor es brennt, aber die Feuerwehr kommt nicht – Dieselfahrverbot. Diese aktuell noch einigermaßen bizarre Vorstellung könnte in naher Zukunft tatsächlich Realität werden, denn immer mehr europäische Großstädte verbieten ältere Dieselmodelle oder wollen die Selbstzünder gleich komplett aus den Metropolen verbannen. So ist in Paris aktuell ein komplettes Fahrverbot für alle Dieselfahrzeuge ab 2024 im Gespräch.

Vor diesem Hintergrund sind auch Nutzfahrzeughersteller aktuell alarmiert. Doch es geht nicht nur um Paketlaster und Supermarkt-Versorger. Schließlich setzen auch die diversen Blaulicht-Dienste auf Dieselantrieb in den schweren Einsatzfahrzeugen. Um das eingangs umrissene Szenario zu vermeiden, hat aktuell die Feuerwehr Berlin und der Spezialfahrzeughersteller Rosenbauer eine neue Partnerschaft zur Entwicklung eines elektrifizierten Löschhilfsfahrzeugs (eLHF) geschlossen.

Unsere Highlights

Basis des neuen eLHF soll der von Rosenbauer im Jahr 2016 erstmals gezeigte Concept Fire Truck (CFT) sein. Der CFT wurde im Hinblick auf besonders einfache Bedienbarkeit entwickelt und soll in Sachen Modularität im Vergleich zu den üblichen, auf Standard-Lkw basierenden LHF, neue Standards setzen. Zusätzlich wurde der Concept Fire Truck von Beginn an als Hybridfahrzeug entwickelt. Nachrüsttechnik für bessere Abgaswerte ist bei bestehenden Einsatz-Lkw aus Platzgründen so gut wie unmöglich, mit ein Grund für die Neuentwicklung.

Hybridisiertes Löschfahrzeug für Berlin

Der Concept Fire Truck ist ein in allen Belangen multifunktionales Einsatzfahrzeug. Optimiert in seinem Raumkonzept hat alles Platz, was die Feuerwehren für ihre unterschiedlichen Einsätze an Ausrüstung benötigen. Es ist ein Löschfahrzeug mit Pumpe und Tank an Bord, ein Hilfeleistungsfahrzeug mit hydraulischem Bergegerät in den Geräteräumen, ein Universalfahrzeug, in dessen Heck jede Menge Spezialausrüstung untergebracht werden kann, und ein Rettungsfahrzeug, welches sich mit wenigen Handgriffen so umgestalten lässt, dass man darin Verletzte medizinisch erstbehandeln und liegend transportieren kann.

Für die weitere Entwicklung zur Serienreife steht nun ein Budget von 1,8 Millionen zur Verfügung, das aus EU- und Berliner Landesmitteln finanziert wird. Erstes Ziel ist jetzt die Fertigung eines Prototypen, der 2021 in einen einjährigen Probebetrieb überstellt werden soll. Rosenbauer schätzt den weltweiten Markt für die CFT-Technologie auf rund 3.200 Fahrzeuge bis 2030, in Europa könnten 2025 bereits 700 bis 800 Stück im Einsatz sein. Zu den technischen Daten und speziell zur Hybridtechnik gibt es jedoch bislang noch keine Informationen.