Skoda Elektro-Kombi
Das wird der elektrische Octavia-Nachfolger

Skoda gewährt einen Einblick in die eigene Elektro-Strategie. Bis 2026 sollen vier komplett neue E-Modelle auf den Markt kommen. Darunter auch ein 4,70 Meter langer Kombi, der wohl langfristig den renommierten Octavia beerben dürfte.

Viele Details gibt Skoda an diesem Premieren-Abend in Mladá Boleslav nicht gerade bekannt. Stattdessen präsentieren die Tschechen lebensgroße Skulpturen ihrer geplanten Elektro-Modelle der kommenden Jahre bis 2026. Eins von sechs Modellen sticht unter den ansonsten SUV-förmigen Studien ganz besonders heraus: der Kombi.

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Denn er trägt mit 4,70 Metern Außenlänge nahezu das identische Format, mit dem der derzeitige Octavia der vierten Generation seit 2020 Verkaufsrekorde feiert. Dass der Elektro-Kombi erst für frühestens 2026 angekündigt ist, spricht für die Vermutung, dass er langfristig den meistverkauften Skoda ablösen könnte. Schließlich bekommt der Octavia – von dem hierzulande übrigens mehr als 90 Prozent als "Combi" verkauft werden – erst im kommenden Jahr 2024 ein umfangreiches Facelift, um dann frisch für weitere Jahre zu sein.

MEB-Plattform, aber nicht ID.7

Dass der Elektro-Octavia die Komponenten aus dem Modularen Elektro-Baukasten (MEB) des Volkswagen-Konzerns bekommt, dürfte klar sein. Damit ist aber nicht der jüngst vorgestellte Antrieb des VW ID.7 samt neuem 210-kW-Elektromotor gemeint. Der dürfte den großen, schweren und teuren Premium-Produkten vorbehalten sein. Eventuell werden wir diesen Antrieb also im angekündigten Siebensitzer Skoda "Space" wiedersehen, den die Tschechen ebenfalls für 2026 angekündigt haben.

Der Skoda E-Combi wird sich als Mittelklässler technisch eher am ID.3 orientieren. Denn mit der lang angekündigte Trinity-Plattform ist in den kommenden zwei bis drei Jahren wohl nicht zu rechnen. Der Konzern setzt in diesem Segment bisher auf den 150 kW (204 PS) und 310 Newtonmeter starken Elektromotor an der Hinterachse, der seine Energie aus einem Unterflur-Akku zieht. Letzter besitzt eine Netto-Kapazität von 58 kWh und ermöglicht beim ID.3 Reichweiten von bis zu 426 Kilometer (WLTP). Teurere Modelle mit 77 kWh großem Stromspeicher kommen auf bis zu 546 Kilometer Reichweite. Denkbar wäre auch eine Einstiegsvariante für den Elektro-Octavia mit 45 kWh großem Akku.

Wie wird der elektrische Octavia heißen

Über einen Namen für den Skoda "Combi" lässt sich heute nur spekulieren. Der Name Octavia dürfte bei der Vorstellung 2026 allerdings noch durch das aktuelle, facegeliftete Modell mit Verbrennungsmotoren belegt sein. Ein ähnliches Problem hat VW mit dem Golf. Für Skoda trägt der Octavia allerdings eine noch viel längere Tradition als der Wolfsburger. Schließlich kam der erste Skoda Octavia bereits 1959 auf den Markt und war schon damals als Kombi und Limousine zu haben.

Ob es der traditionsreiche Name ins neue Elektro-Zeitalter schafft, bleibt abzuwarten. Denkbar wäre übergangsweise auch eine Wort-Kombination wie "Octavia E" "Octavia iV" oder "Elektro-Octavia". Wenn dann tatsächlich die letzte Verbrenner-Generation ausläuft, wäre der Name gerettet und der Octavia ab den 2030er Jahren nur noch rein elektrisch zu bekommen.

Das Design des elektrischen Octavia

Mit dem Übergang ins Elektro-Zeitalter fällt bei Skoda-Modellen zunächst das altbekannte Logo an der Front weg. Statt Feder, Pfeil und Auge ("geflügelter Pfeil") prangt dort in Zukunft der neue Skoda-Schriftzug. Den findet man schon jetzt an einigen Modell-Hecks. Die vorgestellten Elektro-Studien tragen bereits alle des neue "Modern Solid Design" von Chefdesigner Oliver Stefani und seinem Team.

Auch wenn sich die Fahrzeugfront bei den E-Studien recht steil in den Wind stellt, so wird man keinen klassischen Kühlergrill mehr finden. Glaubt man den Designern, so sollen die Formen die Skoda-Kernwerte widerspiegeln: Robustheit, Funktionalität und Authentizität. Das erste Modern-Solid-Modell, das wir als Studie bereits gefahren sind, ist der Skoda Vision 7S.

Fazit

Unter den sechs neuen Elektroautos, die Skoda bis 2026 auf den Markt bringen will, versteckt sich auch ein vermeintlicher Nachfolger des Octavia. Die Studie "Combi" trägt die identischen Dimensionen wie ein aktueller Skoda Octavia Combi. Vorgestellt wird das Serienmodell allerdings erst 2026.

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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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